Jagd auf Männer

Begonnen hat der französische Filmemacher Édouard Molinaro seine Karriere mit Krimi-Dramen wie „Mit dem Rücken zur Wand“, „Blonde Fracht und schwarze Teufel“, „Der Mörder kam um Mitternacht“ und „Die Nacht hat dunkle Schatten“, ehe er sich mit „Ein Mädchen für einen Sommer“ (1961) auch leichteren Stoffen zuwandte. Dazu zählt auch die 1964 entstandene Ensemble-Komödie „Jagd auf Männer“

Inhalt: 

Die beiden Freunde Antoine (Jean-Claude Brialy) und Julien (Claude Rich) leben recht harmonisch, aber chaotisch in einer kleinen Junggesellenwohnung zusammen, doch Antoine steht kurz vor der Hochzeit mit Gisèle (Marie Laforêt), wovon ihn sein Freund mit sarkastischen Bemerkungen noch abzubringen versucht. Als hätte Antoine an seinem Hochzeitstag nicht ohne schon damit zu kämpfen, dass seine zukünftige Braut ihn mit ihren ständigen Anrufen auf die Nerven geht, droht auch noch seine aufdringliche Ex-Freundin mit Suizid. Als die beiden Freund im gegenüber liegenden Bistro frühstücken, kommen sie mit dem Besitzer Fernand (Jean-Paul Belmondo) ins Gespräch, der behauptet, vor kurzem noch als Kleinkrimineller und Zuhälter unterwegs gewesen zu sein und dass er nur durch seine Heirat von der schiefen Bahn abgekommen sei. Zwar betont er, dass er nun der glücklichste Mensch auf Erden sei und eine gesicherte Existenz habe, doch Antoine und Julien bekommen eher den Eindruck, dass Fernand in Wirklichkeit als unterdrückter Ehemann ein eher unglückliches Schicksal teile. 
Der seit kurzem wieder geschiedene Julien wiederum beschreibt, wie die minderjährige Denise (Catherine Deneuve) und ihr rabiater Vater (Bernard Blier) ihn zur Ehe gezwungen haben. Auf dem weiteren Weg zur Kirche beharrt Antoine darauf, dass er selbstverständlich nicht mit Fernand oder Julien zu vergleichen sei. Die Freunde sind sich uneinig, wer in diesem Spiel der Jäger und wer das Wild sei. 
Antoine schildert nun seine „reine Liebe“ zu Gisèle und wie er diese angeblich kennengelernt hat. Allerdings beginnt Julien gleich darauf, den wirklichen Ablauf dieses „Kennenlernens“ darzulegen. Dabei kommt heraus, dass Gisèle mit Hilfe ihrer Schwester Odette (Jacqueline Mille) in minutiöser Planung Antoine in ihre Fänge getrieben hat. Antoine ist dadurch so verunsichert, dass er mit einem Gang um die Kirche erst einmal den Kopf frei zu bekommen versucht und die Hochzeitsgesellschaft warten lässt… 
Kritik:
Mit „Jagd auf Männer“ ist Molinaro eine sommerleichte Gesellschaftskomödie gelungen, die geschickt mit den Vorstellungen und Vorurteilen über die Geschlechterrollen spielt, vor allem mit der Art und Weise, wie sich die Anziehung und die Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen gestaltet. Die Dialoge von Michel Audiard („Lautlos wie die Nacht“, „Das Verhör“) wirken allerdings etwas zu sehr bemüht, Frauen als raffinierte Jäger darzustellen, die ihre arglose Beute vor den Traualtar zerren, was letztlich nur dazu führt, die klassischen Rollenklischees zu bedienen. 
Die illustre Darstellerriege – darunter die beiden Geschwister Catherine Deneuve und Françoise Dorléac – bemüht sich redlich, die turbulente Slapstick-Komödie in Schwung zu halten, doch geht dem Konzept bald die Luft aus.  

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