A Working Man

Mit seinen harten Cop-Thrillern „Harsh Times – Leben am Limit“ (2005), „Street Kings“ (2008) und „End of Watch“ (2012) hat Drehbuchautor, Produzent und Regisseur David Ayer einen vielversprechenden Start als Filmemacher hingelegt, doch seit seinem prominent mit Brad Pitt und Shia LaBeouf besetzten Kriegsdrama „Herz aus Stahl“ (2014) ist nicht viel Zählbares bei Ayers Aktivitäten herausgekommen. So konnte der Jason-Statham-Actioner „The Beekeeper“ im vergangenen Jahr fast schon wie eine Art Comeback gefeiert werden. Der lief im Kino immerhin so erfolgreich, dass Ayer und Statham mit „A Working Man“ nun eine Quasi-Fortsetzung nachlegten, die allerdings wenig Neues präsentiert.

Inhalt:

Nach seiner Karriere bei den Royal Marines hat sich Levon Cade (Jason Statham) ein Leben als Baustellenleiter aufgebaut und kümmert sich liebevoll um seine kleine Tochter Merry (Isla Gie), die nach dem Selbstmord ihrer depressiven Mutter bei ihrem Großvater Dr. Jordan Roth (Richard Heap) lebt. Der kämpft darum, dass das Umgangsrecht für Cade noch weiter eingeschränkt wird, da er wegen einer unbehandelten Posttraumatischen Belastungsstörung zu Gewaltausbrüchen neigt.
Cade lebt in seinem Pick-up und lässt sich von den Frauen seiner Kollegen bekochen, doch um bessere Chancen bei der Verhandlung über das Umgangsrecht zu haben, mietet er eine kleine Wohnung. Die Routine aus Arbeitsalltag und Ausflügen mit seiner Tochter wird allerdings durchbrochen, als Jenny Garcia (Arianna Rivas), die Tochter seines Bosses Joe (Michael Peña), nach einem Club-Besuch spurlos verschwindet. Auch wenn er sich geschworen hat, seine Vergangenheit beim Militär ruhen zu lassen, hat er Jenny doch versprochen, für sie da zu sein, und die Familie seines Bosses betrachtet Cade auch als seine eigene. Also holt er sich Ratschläge und Waffen bei seinem blinden Kriegskameraden Gunny Lefferty (David Harbour) und macht sich auf die Suche, die ihn schließlich zu einem russischen Menschenhändlerring führt, der von Dimi Kolisnyk (Maximilian Osinski) geleitet wird. Doch bis er eine direkte Spur zu Jenny findet, hat Cade einige Hindernisse zu überwinden…

Kritik:

Wer schon „The Beekeeper“ gesehen hat, wird über die Parallelen im Storyaufbau überrascht sein. Hatte Jason Statham („Transporter“, „The Mechanic“) dort als Adam Clay seine gewalttätige Vergangenheit als Elitekämpfer einer mächtigen Geheimorganisation hinter sich gelassen, um stattdessen als Imker zu arbeiten, bevor der Tod seiner Vermieterin ihn dazu antrieb, sich mit einer großen Verschwörung anzulegen, verkörpert Statham nun einen Bauarbeiter mit ebenfalls ausgeprägten Fähigkeiten im Einzelkampf. Nach einem Skript, das David Ayer zusammen mit Sylvester Stallone nach einer Buchreihe von Chuck Dixon entwickelt hat, bietet „A Working Man“ eine klassische One-Man-On-A-Mission-Show, die Statham gewohnt wortkarg kompromisslos und ohne große Demolierungen bis zum Exzess durchzieht. Da können noch so viele schwerbewaffnete Drogenhändler und Russen aufkreuzen, Cade prügelt, schlitzt und schießt sich durch die Massen, als wäre es ein Spaziergang. Die Charakterisierung seiner Figur bleibt naturgemäß sehr oberflächlich, auch wenn Cade als familiärer Mensch vorgestellt wird, der zu seinem Wort steht. Erschreckend eindimensional sind vor allem die Drogen- und Menschenhändler gezeichnet worden. Das wird vor allem in den absolut nichtssagenden, klischeebehafteten Dialogen deutlich. Die Action ist dagegen mehr als solide ausgefallen und dürfte Statham-Fans das Herz höherschlagen lassen. Doch mit zwei Stunden Laufzeit ist „A Working Man“ definitiv zu lang geraten.

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