Breezy - Begegnung am Vormittag
Als Clint Eastwood zu Beginn seiner Vierziger Jahre anfing, nicht nur vor der Kamera zu stehen, sondern auch selbst Regie zu führen, ist ihm schon früh wichtig gewesen, ein breites Spektrum an Genres abzudecken. So folgte nach seinem Regiedebüt mit dem Psychothriller „Sadistico – Wunschkonzert für einen Toten“ (1971) zunächst der Western „Ein Fremder ohne Namen“ (1973) und im selben Jahr das Liebesdrama „Breezy – Begegnung am Vormittag“, wobei Eastwood selbst erstmals auf die Hauptrolle verzichtete und sich auf einen kleinen Cameo-Auftritt und die Einblendung des Filmposters zu „Ein Fremder ohne Namen“ beschränkte.
Die 19-jährige Breezy (Kay Lenz) lebt ganz unbekümmert in den Tag hinein, trampt mit ihrer Gitarre durch die Gegend und trifft dabei eines Tages auf den Immobilienmakler Frank Harmon (William Holden), als sie vor einem anderen Autofahrer flüchtet, der sich an der jungen Frau vergreifen wollte. Frank ist von der ungebetenen Gesellschaft allerdings wenig angetan und zieht nach wie vor sein unbeschwertes Dasein als Single vor, das er in seinem großzügigen Domizil in den Hollywood Hills verbringt. Doch aus den wenigen Stunden Unterschlupf, den er ihr zunächst gewährt, entwickelt sich zu seiner Überraschung eine Beziehung, die ganz neue Gefühle in ihm weckt.
Die unterschiedlichen Lebenserfahrungen und -einstellungen, nicht zuletzt der immense Altersunterschied werfen allerdings vor allem für Frank Probleme auf. Als er sich mit seinem alten Kumpel Bob (Roger C. Carmel) wiedertrifft, nachdem sie sich mit ihren Frauen an ihrer Seite zufällig im Kino getroffen hatten, erzählt ihm Bob von seiner Midlife-Crisis, was wiederum Frank zum Nachdenken über seine eigene Beziehung mit Breezy anregt …
Jo Heims schrieb bereits das Drehbuch zu Eastwoods Regiedebüt „Sadistico“ und lieferte die Story zu „Dirty Harry“, ehe er mit Eastwood auch an „Breezy – Begegnung am Vormittag“ zusammenarbeitete. Das in langen Einstellungen und ohne nennenswerte dramaturgische Höhepunkte inszenierte Liebesdrama legt viel Wert auf die Entstehung und Entwicklung der ungewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen dem empathischen und temperamentvollen Hippie-Mädchen und dem ruhig und fest im Leben stehenden Immobilienmakler, der seine Privatsphäre und Ruhe schätzt. Die zufällige Begegnung der beiden so unterschiedlichen Menschen scheint für die unbeschwert durchs Leben ziehende Breezy die natürlichste Sache der Welt zu sein, während Frank seinen bisherigen Lebensentwurf völlig auf den Kopf gestellt sieht.
Die Art und Weise, wie Breezy über ihre Gefühle spricht und ihn selbst dazu animiert, auch seine eigenen Empfindungen zu reflektieren, bringt eine bislang unbekannte Saite in ihm zum Klingen, die er absolut faszinierend findet. Sich mit Breezy in der Öffentlichkeit zu präsentieren, sorgt aber nicht nur bei seinen Freunden, Ex-Frau und ehemaligen Freundinnen für Irritationen, sondern lässt ihn selbst hinterfragen, inwieweit die Beziehung mit Breezy für ihn Sinn macht.
Eastwood erzählt diese Geschichte ganz schnörkellos, verzichtet zum Glück auf die kitschigen Szenen, die seinem Regiedebüt „Sadistico“ eher abträglich waren, und beschreibt den Alltag des Paares. Einzig die Begegnungen mit den älteren Frauen aus seinem früheren Leben scheinen Frank etwas unangenehm zu sein, doch geht er mit diesen manchmal auch etwas peinlichen Situationen souverän um.
Es ist vor allem der überzeugenden Darstellung von William Holden („The Wild Bunch“, „Boulevard der Dämmerung“) und der meist nur in einzelnen Folgen unzähliger Fernsehserien zu sehenden Kay Lenz zu verdanken, dass die ruhig erzählte Geschichte so gut funktioniert. Dabei fängt Eastwood auch das Lebensgefühl der Hippies ein, wozu Michel Legrand („Summer ´42“, „Le Mans“) den passenden Soundtrack komponiert hat. Allerdings geht Eastwood bei der Darstellung der unterschiedlichen Lebensentwürfe aber auch nicht allzu sehr in die Tiefe und lässt die Konflikte seiner Protagonisten auch nur an der Oberfläche austragen. Dennoch ist ihm mit „Breezy – Begegnung am Vormittag“ ein sehenswerter Film gelungen, der deutlich macht, dass er auch als Regisseur seinen Mann steht.
"Breezy - Begegnung am Vormittag" in der IMDb
Die 19-jährige Breezy (Kay Lenz) lebt ganz unbekümmert in den Tag hinein, trampt mit ihrer Gitarre durch die Gegend und trifft dabei eines Tages auf den Immobilienmakler Frank Harmon (William Holden), als sie vor einem anderen Autofahrer flüchtet, der sich an der jungen Frau vergreifen wollte. Frank ist von der ungebetenen Gesellschaft allerdings wenig angetan und zieht nach wie vor sein unbeschwertes Dasein als Single vor, das er in seinem großzügigen Domizil in den Hollywood Hills verbringt. Doch aus den wenigen Stunden Unterschlupf, den er ihr zunächst gewährt, entwickelt sich zu seiner Überraschung eine Beziehung, die ganz neue Gefühle in ihm weckt.
Die unterschiedlichen Lebenserfahrungen und -einstellungen, nicht zuletzt der immense Altersunterschied werfen allerdings vor allem für Frank Probleme auf. Als er sich mit seinem alten Kumpel Bob (Roger C. Carmel) wiedertrifft, nachdem sie sich mit ihren Frauen an ihrer Seite zufällig im Kino getroffen hatten, erzählt ihm Bob von seiner Midlife-Crisis, was wiederum Frank zum Nachdenken über seine eigene Beziehung mit Breezy anregt …
Jo Heims schrieb bereits das Drehbuch zu Eastwoods Regiedebüt „Sadistico“ und lieferte die Story zu „Dirty Harry“, ehe er mit Eastwood auch an „Breezy – Begegnung am Vormittag“ zusammenarbeitete. Das in langen Einstellungen und ohne nennenswerte dramaturgische Höhepunkte inszenierte Liebesdrama legt viel Wert auf die Entstehung und Entwicklung der ungewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen dem empathischen und temperamentvollen Hippie-Mädchen und dem ruhig und fest im Leben stehenden Immobilienmakler, der seine Privatsphäre und Ruhe schätzt. Die zufällige Begegnung der beiden so unterschiedlichen Menschen scheint für die unbeschwert durchs Leben ziehende Breezy die natürlichste Sache der Welt zu sein, während Frank seinen bisherigen Lebensentwurf völlig auf den Kopf gestellt sieht.
Die Art und Weise, wie Breezy über ihre Gefühle spricht und ihn selbst dazu animiert, auch seine eigenen Empfindungen zu reflektieren, bringt eine bislang unbekannte Saite in ihm zum Klingen, die er absolut faszinierend findet. Sich mit Breezy in der Öffentlichkeit zu präsentieren, sorgt aber nicht nur bei seinen Freunden, Ex-Frau und ehemaligen Freundinnen für Irritationen, sondern lässt ihn selbst hinterfragen, inwieweit die Beziehung mit Breezy für ihn Sinn macht.
Eastwood erzählt diese Geschichte ganz schnörkellos, verzichtet zum Glück auf die kitschigen Szenen, die seinem Regiedebüt „Sadistico“ eher abträglich waren, und beschreibt den Alltag des Paares. Einzig die Begegnungen mit den älteren Frauen aus seinem früheren Leben scheinen Frank etwas unangenehm zu sein, doch geht er mit diesen manchmal auch etwas peinlichen Situationen souverän um.
Es ist vor allem der überzeugenden Darstellung von William Holden („The Wild Bunch“, „Boulevard der Dämmerung“) und der meist nur in einzelnen Folgen unzähliger Fernsehserien zu sehenden Kay Lenz zu verdanken, dass die ruhig erzählte Geschichte so gut funktioniert. Dabei fängt Eastwood auch das Lebensgefühl der Hippies ein, wozu Michel Legrand („Summer ´42“, „Le Mans“) den passenden Soundtrack komponiert hat. Allerdings geht Eastwood bei der Darstellung der unterschiedlichen Lebensentwürfe aber auch nicht allzu sehr in die Tiefe und lässt die Konflikte seiner Protagonisten auch nur an der Oberfläche austragen. Dennoch ist ihm mit „Breezy – Begegnung am Vormittag“ ein sehenswerter Film gelungen, der deutlich macht, dass er auch als Regisseur seinen Mann steht.
"Breezy - Begegnung am Vormittag" in der IMDb
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