Ray Donovan - Staffel 5

Seit 2013 versucht Ray Donovan als Fixer nicht nur die Probleme von Hollywood-Größen, sondern auch die der eigenen Familie zu lösen. Die Tatsache, dass sowohl Ray als auch seine beiden Brüder Bunchy und Terry in ihrer Kindheit als Ministranten missbraucht worden sind, macht die Sache nicht einfacher, so dass bei den Brüdern auch in der fünften Staffel ordentlich die Fetzen fliegen.
Ray (Liev Schreiber) wird nach einer Kneipenschlägerei mit seinen Brüdern vom Gericht zu einem Antiaggressionstraining verdonnert. Bei der Aufarbeitung der Ursache vor einem Psychiater erinnert sich Ray nach und nach an die verschiedenen Stationen bis zur Explosion von Gewalt in der Bar, die Ray gekauft und mit Unterstützung seiner Familie liebevoll eingerichtet hat. Seitdem bei seiner Frau Abby (Paula Malcomson) nämlich ein inoperabler Tumor festgestellt worden ist, versucht Ray nämlich alles, um seine Frau in eine Versuchsgruppe für eine neuartige Therapie zu bringen, wofür er sogar den jungen Smitty (Graham Rogers) mit einem Krankheitserreger infiziert, damit er nicht mehr für die fragliche Operation aus der Gruppe fliegt. Doch damit bringt er vor allem seine Tochter Bridget (Kerris Dorsey) gegen sich auf, die sich in Smitty verliebt hat und die mitansehen muss, wie es Smitty nach seiner Erkrankung immer schlechter geht. Als auch noch die geplante Hochzeit zwischen Terry (Eddie Marsan) und Maureen (Tara Buck) platzt und Mickey (Jon Voight) es auf einmal wieder mit dem korrupten FBI-Agent Frank Barnes (Michael McGrady) zu tun bekommt, droht das nächste Unheil, denn Barnes verlangt von Mickey, dass dieser Rays Freund und ehemaligen Mitarbeiter Avi (Steven Bauer) umlegen soll. Mickeys Sohn Daryll (Pooch Hall) versucht derweil, ebenfalls ins Problemlöser-Geschäft einzusteigen, braucht aber schon im ersten Fall die Unterstützung seines Daddys. Als er für den schwarzen Hollywood-Star Jay White (Brian White) die Leiche seines Kampfsportlehrers entsorgt, sieht Mickey die große Chance, sein Drehbuch an den richtigen Mann bringen zu können. Währenddessen versucht Bunchy (Dash Mihok), durch ein Immobiliengeschäft seine Familie für die Zukunft abzusichern, doch wird ihm in einem Fastfood-Restaurant bei einem Überfall die Wickeltasche mit 1,2 Millionen Dollar in bar entwendet. Nachdem beim ersten Versuch, das Geld zurückzuholen, Bunchy angeschossen worden ist, arbeiten Ray und Terry an einer endgültigen Lösung des Problems. Auch in beruflicher Hinsicht hat es Ray nicht leicht. Zum einen wird er von der Medienzarin Samantha Winslow (Susan Sarandon) engagiert, bei den Forderungen ihres Ex-Mannes für eine zufriedenstellende Lösung zu sorgen, zum anderen bittet ihn seine attraktive Nachbarin, die bekannte Hollywood-Schauspielerin Natalie James (Lili Simmons), sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu schützen …
Es geht wieder hoch her in der fünften und nach wie vor sehr erfolgreichen Staffel von „Ray Donovan“. Serienschöpferin Ann Biderman („Copykill“, „Public Enemies“) und ihr Team von Drehbuchautoren haben etliche Erzählstränge kreiert, die vor allem durch die geschickte Streuung von Rückblenden aufgelöst werden, vor allem Abbys Tod und die Art und Weise, wie sowohl Ray als auch Terry und Bridget den Weg dahin erlebt haben. Ray wird dabei einmal mehr als lösungsorientierter Mann der Tat präsentiert, der für das Wohl seiner Liebsten über Leichen geht und auch bereit ist, seinen ungeliebten Vater Mickey zu opfern, um seine Brüder vor dem Knast zu bewahren.
Es gibt immer wieder Situationen, in denen es leicht fällt, Ray zu hassen, wenn er etwa dem sterbenskranken Smitty eine Injektion mit Krankheitserregern verpasst, damit Abby an seiner Statt die lebensrettende Operation erhält, oder eine Affäre mit der Schauspielerin beginnt, während seine Frau im Sterben liegt. Auf der anderen Seite wird Ray aber auch immer wieder als Familienoberhaupt etabliert, der sich nicht scheut, jedes Problem, in das jemand aus dem Donovan-Clan involviert ist, auch auf unbequeme Weise zu lösen.
In der fünften Staffel kommt dabei sehr viel zusammen, so dass jede Folge mit viel Action, Blut und – oft auch - Mord vollgestopft ist. Weniger wäre hier manchmal mehr gewesen, doch gelingt es den Serienmachern ausgesprochen gut, die Beweggründe der einzelnen Figuren nachvollziehbar zu machen. Allerdings scheint die Masse der Probleme gerade in der eigenen Familie Ray allmählich zu erdrücken. Auch in handwerklicher Hinsicht gibt es nichts zu beanstanden. Die Inszenierung ist solide, die Darstellerleistungen gerade der erwachsenen Donovans durchweg großartig. Dazu verströmt Susan Sarandon („Thelma & Louise“, „Der Klient“) etwas Hollywood-Glanz, der gut zu dem Sujet passt, in dem „Ray Donovan“ angesiedelt ist.
"Ray Donovan" in der IMDb

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