Mission: Impossibe - Fallout

Will ein Action-Franchise wie „James Bond“, „Jason Bourne“, „The Transporter“ oder eben auch „Mission: Impossible“ auf Dauer erfolgreich sein, scheint es vor allem darum zu gehen, dem Publikum noch spektakulärere Action zu präsentieren. Diesem Konzept folgt auch Christopher McQuarrie, der nach seinem Regiedebüt mit „Way of the Gun“ (2000) mit Tom Cruise bereits „Jack Reacher“ und „Mission: Impossible – Rogue Nation“ realisiert hat, doch liegt der adrenalingeschwängerten Daueraction auch ein vielschichtiger Plot zugrunde, der wunderbar viele Wendungen auf Lager hat.
Nach der Wiederbelebung der Geheimorganisation Impossible Mission Force (IMF) schickt IMF-Chef Alan Hunley (Alec Baldwin) Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) seine Partner Benji (Simon Pegg) und Luther (Ving Rhames) auf eine brisante Mission: Die Terrorgruppe „Die Apostel“, die sich nach der Festnahme von Solomon Lane (Sean Harris) aus den verbliebenen abtrünnigen Agenten des Syndikats formiert hat, wird von einem gewissen John Lark damit beauftragt, drei Kugeln mit waffenfähigem Plutonium zu erwerben. Die IMF-Truppe soll die Lieferung verhindern, doch der Scheinkauf in Berlin schlägt fehl, weil Hunt das Leben seiner Männer über den erfolgreichen Abschluss der Mission stellt.
Um herauszufinden, was die Apostel mit dem Plutonium anstellen wollen, verhört Hunt den dänischen Nuklearexperten Nils Debruuk (Kristoffer Joner), der bereits tragbare Atombomben gebaut hat, und kommt durch einen Trick an weitere Informationen. Für den weiteren Verlauf der Mission besteht CIA-Chefin Erica Sloane (Angela Bassett) darauf, ihren SAD-Agenten August Walker (Henry Cavill) als Aufpasser mitzuschicken. In Paris versucht das Quartett, eine Benefizveranstaltung einer Waffenhändlerin zu infiltrieren, die als „Weiße Witwe“ (Vanessa Kirby) bekannt ist, denn sie tritt als Vermittlerin zwischen Lark und den Aposteln auf. Nachdem Hunt und Walker auf der Herrentoilette nur deshalb eine Konfrontation mit Lark überlebt haben, weil plötzlich Hunts frühere Geliebte und MI6-Agentin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) auf der Bildfläche erschienen ist und Lark erschossen hat, können Hunt und die Weiße Witwe den Auftragskillern entkommen.
Dem IMF-Team gelingt es, Solomon Lane in seine Gewalt zu bringen, den Hunt und seine Leute für den Austausch gegen das Plutonium benötigen, aber nun ist auch Ilsa Faust auf der Jagd nach Lane. Als die Weiße Witwe von Hunt verlangt, ihr in London sowohl Lane als auch Faust zu übergeben, muss sich Hunt auch vor seinem Chef rechtfertigen, der davon überzeugt zu sein scheint, dass hinter John Lark in Wirklichkeit Ethan Hunt steckt …
Obwohl diese Zusammenfassung nur einen Bruchteil des Plots abbildet, ahnt man bereits, dass Hunt und sein Team vor allem damit kämpfen müssen, dass sie nicht wissen, wem sie noch vertrauen können. Selbst ihr Vorgesetzter und die CIA-Chefin scheinen zunehmend Zweifel an Hunts Integrität und Fähigkeiten zu schüren. So wird die Spannung in den knapp zweieinhalbstündigen Action-Spektakel nicht allein durch all die gefährlichen Missionen, Täuschungsmanöver, Verfolgungsjagden, Schießereien und Nahkämpfe vorangetrieben, sondern auch durch das gelegentlich sehr amüsante Spiel mit den Identitäten. Doch während das unter ständiger Beobachtung stehende IMF-Team mit dem geschickten Einsatz von täuschend echten Masken die Dinge für sich in die richtigen Bahnen zu lenken versucht, bleibt lange offen, auf welcher Seite Ilsa Faust, die CIA-Chefin und vor allem Agent Walker stehen, mit dem sich Hunt immer wieder schlagfertige Duelle liefert.
Die Action ist dabei immer wieder spektakulär inszeniert, vor allem die atemberaubende Verfolgung von Ethan Hunt auf dem Motorrad durch die Pariser Polizei, noch imponierender aber das Duell zwischen den Hubschraubern in den Bergen von Kaschmir. Gerade das zuletzt genannte Szenario ist so over the top inszeniert, dass es lächerlich unglaubwürdig wirkt, aber es unterstreicht einfach auch Ethan Hunts Anspruch, für die Rettung der Welt wirklich bis zum Allerletzten zu gehen.
Bei aller todes- und menschenverachtenden Action bleibt hier auch immer wieder Zeit für sentimentale und humane Momente, in denen vor allem Ethan Hunt zeigen darf, dass in ihm ein echtes Herz schlägt. Neben der perfekt inszenierten Action und dem wendungsreichen, intelligent aufgebauten Drehbuch überzeugt der sechste „Mission: Impossible“-Film aber auch durch seine Schauspieler, allen voran durch Super-Star Tom Cruise, der es sich wieder nicht nehmen ließ, selbst die gefährlichsten Stunts selbst zu drehen, aber auch Simon Pegg als nervös agierender Benji und Ving Rhames als in sich ruhender Luther sorgen dafür, dass es einfach Spaß macht, dem IMF-Team bei der Arbeit zuzusehen. Dazu sind mit Ilsa Faust, der Weißen Witwe und der CIA-Chefin starke Frauenfiguren integriert, die ebenso glaubwürdig verkörpert werden wie der stoisch agierende Sean Harris als Ober-Terrorist Solomon Lane und vor allem Henry Cavill als undurchsichtiger wie schlagkräftiger SAD-Agent.
Kein Wunder, dass nach diesem furiosen Franchise-Erfolg Drehbuchautor und Regisseur Christopher McQuarrie auch mit den nächsten beiden „M:I“-Projekten beauftragt wurde.
"Mission: Impossible - Fallout" in der IMDb

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