Parenthood - Staffel 5

Die 2010 von Produzent, Drehbuchautor und Showrunner Jason Katims („Friday Night Lights“, „About a Boy“) kreierte, auf der gleichnamigen Steve-Martin-Komödie aus dem Jahre 1989 basierende Familien-Drama-Serie „Parenthood“ konnte über all die Jahre seiner Präsenz bei Universal Television zwar keine nennenswerte Preise abräumen, zählt qualitativ aber zu den unterhaltsamsten Produktionen des Genres. Auch wenn die fünfte Staffel qualitativ nicht mehr ganz das Niveau der vorangegangenen erreicht, präsentieren die 22 Folgen wieder ein ebenso dramatisches, abwechslungsreiches, berührendes wie humorvolles Potpourri an Gefühlen und Ereignissen.
Camille Braverman (Bonnie Bedelia) möchte ihrem Leben eine neue Richtung geben und nicht länger ihre Bedürfnisse hinter denen ihres Mannes Zeek (Craig T. Nelson) zurückstellen, also unternimmt sie mit ihrem Malkurs eine mehrwöchige Reise in die Toskana und überredet ihren Mann nach ihrer Rückkehr dazu, ihr mittlerweile viel zu großes und maroder werdendes Haus zum Verkauf anzubieten. Nicht nur Zeek muss sich mit diesem Gedanken erst einmal anfreunden, auf einmal die Wünsche seiner geliebten Frau berücksichtigen zu müssen, auch für die Kinder ist es ein Schock, das Haus, in dem sie aufgewachsen sind und in das sie immer wieder in persönlichen Krisenzeiten zurückkehren konnten, zu verlieren. Zuletzt ist Sarah (Lauren Graham) ausgezogen und hat scheinbar ihr Leben in den Griff bekommen. Sie bewohnt ein eigenes Apartment und versucht, sich als Hausmeisterin in dem Haus nützlich zu machen, wobei sie ihren charmanten Nachbarn Carl (Josh Stamberg) etwas näher kennenlernt und ihn sogar zu einer Spendengala begleitet. Zu mehr als einem One-Night-Stand will es Sarah aber nicht ankommen lassen. Immerhin verschafft Carl ihr einen lukrativen Auftrag als Fotografin. Um den Prospekt für „SurfSport“ fertigzustellen, ist Sarah allerdings darauf angewiesen, mit Hank (Ray Romano) zusammenzuarbeiten, der nach seinem missglückten Umzug nach Minnesota, wo er seiner Tochter näher sein wollte, wieder zurück in die Stadt gekommen ist. Hank empfindet nach wie vor etwas für Sarah, weiß aber seine Gefühle nicht auszudrücken. Da Sarahs Neffe Max (Max Burkholder) ein Talent fürs Fotogarfieren entwickelt hat und sehr viel Zeit in Hanks Studio verbringt, vermutet er, selbst unter dem Asperger-Syndrom zu leiden, und geht bei Max‘ Therapeuten Dr. Pelikan (Tom Amandes) in Behandlung. Während Sarah sich bei dem Auftrag für „SurfSport“ überraschend gut schlägt, muss sie allerdings die Neuigkeit verdauen, dass sich ihre Tochter Amber (Mae Whitman) mit dem aus Afghanistan zurückgekehrten Soldaten Ryan (Matt Lauria) verlobt hat. Ambers Bruder Drew (Miles Heizer) hat sich derweil am College in seine Kommilitonin Natalie (Lyndon Smith) verliebt, die allerdings auf ein ungezwungenes Verhältnis steht. Dann steht auf einmal Drews Ex Amy (Skyler Day) vor seiner Zimmertür … Bei Sarahs Geschwistern geht es noch turbulenter zu: Adam (Peter Krause) versucht nicht nur, mit seinem Bruder Crosby (Dax Shepard), das Luncheonette zum Laufen zu bringen und den exzentrischen Rockstar Oliver Rome (Tyson Ritter) mit seiner Band unter Vertrag zu nehmen, sondern auch seine Frau Kristina (Monica Potter) nach ihrer überwundenen Krebserkrankung bei ihrem Wahlkampf für das Bürgermeisteramt zu unterstützen. Und Julia (Erika Christensen) gerät in ihrer neuen Rolle als Mutter und Hausfrau schnell an ihre Grenzen, zumal der adoptierte Victor (Xolo Mariduena) für Unruhe in der Familie sorgt und Joel (Sam Jaeger) seinen Job als Bauleiter bei einem großen Projekt so eingespannt ist, dass er eigentlich mehr Unterstützung durch Julia erwartet, und schließlich auszieht. Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass Crosby mit seiner Frau Jasmine (Joy Bryant), ihrem Sohn Jabbar (Tyree Brown) und dem Neugeborenen wegen Schimmelbefall in ihrem Haus übergangsweise wieder zu seinen Eltern zurückziehen muss …
Wie schon in den vorangegangenen vier Staffeln ist einiges los in der Großfamilie Braverman. Jason Katims und seine Drehbuchautoren haben wieder etliche Klippen in die sehr dynamische Familienstruktur eingebaut, so dass nicht nur bei Zeek und Camille die Zeichen auf einen Neuanfang stehen, sondern auch all ihre Kinder und zunehmend erwachsener werdenden Enkelkinder neue berufliche und persönliche Herausforderungen zu meistern haben.
Das ist überwiegend sehr überzeugend und einfühlsam gelungen, beispielsweise bei Hanks angestrengten Bemühungen, in den Gesprächen mit Dr. Pelikan und Sarah seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen, oder Adams und Kristinas Sorgen, dass Max durch die Eigenheiten des Asperger-Syndroms immer mehr als Außenseiter behandelt wird. Andere Handlungsstränge sind dagegen nicht so überzeugend ausgeführt, etwa Joels übertrieben gezeichnete Wandlung vom fürsorglichen Familienvater zum polternden Workaholic, der immer weniger Verständnis für die Probleme seiner Frau aufbringt, die sich dann natürlich auch mal bei verständnisvolleren Männern Trost sucht.
Während die Drehbücher zur fünften Staffel etwas an Qualität eingebüßt haben, sind die Darsteller wieder über alle Zweifel erhaben. Ihre emotionalen Achterbahnfahrten werden dabei von einem coolen Soundtrack untermalt, der ein breites Spektrum von Künstlern wie Joni Mitchell, Joy Division, Portugal The Man, Junip, InDreama, Agnes Obel, Talking Heads, The National und Joshua Radin abdeckt.
"Parenthood" in der IMDb

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