Knives Out
Seit seinem hochgelobten Spielfilmdebüt „Brick“ (2005) hat der US-amerikanische Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson eine erstaunliche Karriere hingelegt, die über die Abenteuer-Action-Komödie „Brothers Bloom“ (2008) und dem Action-Krimi „Looper“ (2012) bis zum achten „Star Wars“-Abenteuer „Die letzte Jedi“ (2017) führte. Nun legt er mit „Knives Out – Mord ist Familiensache“ eine starbesetzte und turbulent inszenierte Krimi-Komödie mit nostalgischem Agatha-Christie-Touch vor.
Nach einer rauschenden Party zu seinem 85. Geburtstag in seinem altehrwürdigen Herrensitz auf dem Land wird der erfolgreiche Krimiautor Harlan Thrombey (Christopher Plummer) von seiner Haushälterin Fran (Edi Patterson) tot in seinem Arbeitszimmer unter dem Dach aufgefunden. Offensichtlich hat er sich mit einem Messer selbst die Kehle durchgeschnitten. Da das Motiv aber völlig unklar ist, nehmen Lieutenant Elliott (Lakeith Stanfield) und sein Kollege Wagner (Noah Segan) die Ermittlungen auf und befragen die Familienangehörigen, die bereits sehr gespannt auf die Testamentseröffnung sind. Irritiert sind diese nur durch die Anwesenheit des bekannten Privatdetektivs Benoit Blanc (Daniel Craig), der von ihm unbekannter Seite engagiert worden ist, um Licht in diesen Todesfall zu bringen. Sowohl die erfolgreiche Unternehmerin Linda Drysdale (Jamie Lee Curtis), Harlans älteste Tochter, als auch ihr Ehemann Richard (Don Johnson), Harlans jüngster Sohn Walt (Michael Shannon) und Harlans verwitwete Schwiegertochter Joni (Toni Collette) lügen allerdings über ihre jeweilige angeblich problemlose Beziehung zu dem Verstorbenen. Sie alle hatten nämlich jeweils ein starkes Motiv, um den Familienpatriarchen aus dem Weg zu räumen, wohinter Blanc recht schnell kommt, als er zuletzt Harlans junge Pflegerin und enge Vertraute Marta Cabrera (Ana de Armas) verhört. Da sie sich immer übergeben muss, wenn sie lügt, kann sich Blanc sicher sein, dass Martas intime Kenntnisse über die Familie auch der Wahrheit entsprechen. So drohte Harlan seiner Tochter Linda zu offenbaren, dass ihr Mann Richard eine Affäre unterhält. Walt, der den hauseigenen Verlag führt, wurde von seinem Vater entlassen, weil Walt seinen Vater immer wieder dazu drängte, seine Werke für lukrative Verfilmungen freizugeben. Joni wiederum hat die Studiengebühren für ihre Tochter Meg (Katherine Langford) doppelt kassiert und droht zu verarmen, nachdem Harlan hinter ihren Betrug gekommen ist. Und Ransom (Chris Evans), Lindas und Richards abtrünniger Sohn, sollte gar nicht erst im Testament bedacht werden. Allein Marta weiß, wie Harlan wirklich ums Leben gekommen ist, nämlich durch eine Verwechslung der Medikamente und das Fehlen des nötigen Gegenmittels. Da Blanc aber aufrichtig davon überzeugt ist, dass Marta kein Motiv für den Mord an Harlan hatte, versucht er mit ihr gemeinsam herauszufinden, wer den berühmten Krimi-Autoren ins Jenseits befördert hat …
Seit fast einem Jahrzehnt plante Rian Johnson, einen altmodischen Krimi à la Agatha Christie zu inszenieren und dabei den klassischen Whodunit-Plot mit einem Hitchcock-Thrill zu verknüpfen. Doch „Knives Out – Mord ist Familiensache“ ist viel mehr als eine modernisierte Variante des kniffligen Rätselratens darüber, wer der Täter gewesen ist. In Rückblenden, die die Erinnerungen der befragten Familienmitglieder lebendig machen, macht Johnson früh deutlich, warum der Thrombey-Klan so verkommen und verlogen ist. Hier kreiert der Filmemacher nämlich auch eine bissige Gesellschaftssatire, in der deutlich wird, wie boshaft und hasserfüllt die einzelnen Familienangehörigen sind – außer der liebreizenden Marta, die schwer mit der Last ihrer vermeintlichen Schuld zu leben hat und Blanc nur zu gern dabei unterstützt, die wahren Hintergründe zu dem tödlichen Abend in Erfahrung zu bringen.
Es ist einfach genüsslich anzusehen, wie zum einen in den Rückblenden Harlan sukzessive die Verfehlungen seiner Familie entlarvt und droht, ihre Leben vielleicht nicht zu zerstören, sie aber auf die Annehmlichkeiten ihres Lebens im Schatten des berühmten Familienoberhaupts verzichten zu lassen. Zum anderen überbieten sich aber auch die auf ein großes Stück vom Erbe hoffenden Kinder und Enkelkinder darin, sich in geschliffenen Dialogen gegenseitig die Pest an den Hals zu wünschen. Der sichtlich spielfreudige Cast, die muntere Inszenierung voller wunderbare Kniffe und aneinandergereihter Puzzlestücke sowie die mit Ornamenten jeglicher Art reich verzierte Kulisse machen „Knives Out“ bis zum coolen Finale zu einem munteren Krimi-Rätselspaß mit gesellschaftssatirischen Tönen.
"Knives Out" in der IMDb
Nach einer rauschenden Party zu seinem 85. Geburtstag in seinem altehrwürdigen Herrensitz auf dem Land wird der erfolgreiche Krimiautor Harlan Thrombey (Christopher Plummer) von seiner Haushälterin Fran (Edi Patterson) tot in seinem Arbeitszimmer unter dem Dach aufgefunden. Offensichtlich hat er sich mit einem Messer selbst die Kehle durchgeschnitten. Da das Motiv aber völlig unklar ist, nehmen Lieutenant Elliott (Lakeith Stanfield) und sein Kollege Wagner (Noah Segan) die Ermittlungen auf und befragen die Familienangehörigen, die bereits sehr gespannt auf die Testamentseröffnung sind. Irritiert sind diese nur durch die Anwesenheit des bekannten Privatdetektivs Benoit Blanc (Daniel Craig), der von ihm unbekannter Seite engagiert worden ist, um Licht in diesen Todesfall zu bringen. Sowohl die erfolgreiche Unternehmerin Linda Drysdale (Jamie Lee Curtis), Harlans älteste Tochter, als auch ihr Ehemann Richard (Don Johnson), Harlans jüngster Sohn Walt (Michael Shannon) und Harlans verwitwete Schwiegertochter Joni (Toni Collette) lügen allerdings über ihre jeweilige angeblich problemlose Beziehung zu dem Verstorbenen. Sie alle hatten nämlich jeweils ein starkes Motiv, um den Familienpatriarchen aus dem Weg zu räumen, wohinter Blanc recht schnell kommt, als er zuletzt Harlans junge Pflegerin und enge Vertraute Marta Cabrera (Ana de Armas) verhört. Da sie sich immer übergeben muss, wenn sie lügt, kann sich Blanc sicher sein, dass Martas intime Kenntnisse über die Familie auch der Wahrheit entsprechen. So drohte Harlan seiner Tochter Linda zu offenbaren, dass ihr Mann Richard eine Affäre unterhält. Walt, der den hauseigenen Verlag führt, wurde von seinem Vater entlassen, weil Walt seinen Vater immer wieder dazu drängte, seine Werke für lukrative Verfilmungen freizugeben. Joni wiederum hat die Studiengebühren für ihre Tochter Meg (Katherine Langford) doppelt kassiert und droht zu verarmen, nachdem Harlan hinter ihren Betrug gekommen ist. Und Ransom (Chris Evans), Lindas und Richards abtrünniger Sohn, sollte gar nicht erst im Testament bedacht werden. Allein Marta weiß, wie Harlan wirklich ums Leben gekommen ist, nämlich durch eine Verwechslung der Medikamente und das Fehlen des nötigen Gegenmittels. Da Blanc aber aufrichtig davon überzeugt ist, dass Marta kein Motiv für den Mord an Harlan hatte, versucht er mit ihr gemeinsam herauszufinden, wer den berühmten Krimi-Autoren ins Jenseits befördert hat …
Seit fast einem Jahrzehnt plante Rian Johnson, einen altmodischen Krimi à la Agatha Christie zu inszenieren und dabei den klassischen Whodunit-Plot mit einem Hitchcock-Thrill zu verknüpfen. Doch „Knives Out – Mord ist Familiensache“ ist viel mehr als eine modernisierte Variante des kniffligen Rätselratens darüber, wer der Täter gewesen ist. In Rückblenden, die die Erinnerungen der befragten Familienmitglieder lebendig machen, macht Johnson früh deutlich, warum der Thrombey-Klan so verkommen und verlogen ist. Hier kreiert der Filmemacher nämlich auch eine bissige Gesellschaftssatire, in der deutlich wird, wie boshaft und hasserfüllt die einzelnen Familienangehörigen sind – außer der liebreizenden Marta, die schwer mit der Last ihrer vermeintlichen Schuld zu leben hat und Blanc nur zu gern dabei unterstützt, die wahren Hintergründe zu dem tödlichen Abend in Erfahrung zu bringen.
Es ist einfach genüsslich anzusehen, wie zum einen in den Rückblenden Harlan sukzessive die Verfehlungen seiner Familie entlarvt und droht, ihre Leben vielleicht nicht zu zerstören, sie aber auf die Annehmlichkeiten ihres Lebens im Schatten des berühmten Familienoberhaupts verzichten zu lassen. Zum anderen überbieten sich aber auch die auf ein großes Stück vom Erbe hoffenden Kinder und Enkelkinder darin, sich in geschliffenen Dialogen gegenseitig die Pest an den Hals zu wünschen. Der sichtlich spielfreudige Cast, die muntere Inszenierung voller wunderbare Kniffe und aneinandergereihter Puzzlestücke sowie die mit Ornamenten jeglicher Art reich verzierte Kulisse machen „Knives Out“ bis zum coolen Finale zu einem munteren Krimi-Rätselspaß mit gesellschaftssatirischen Tönen.
"Knives Out" in der IMDb
Kommentare
Kommentar veröffentlichen