Nevada Smith
Henry Hathaway hat bereits mit seinen populären Western „Garten des Bösen“ (1954), „Schieß zurück, Cowboy“ (1958), „Das war der Wilde Westen“ (1961) und „Die vier Söhne der Katie Elder“ (1965) bewiesen, dass er ein routinierter Meister seines Fachs ist. Für „Nevada Smith“, der 1966 bereits den Übergang vom klassischen zum Spätwestern markierte, konnte er Hollywood-Star Steve McQueen („Gesprengte Ketten“, „Cincinnati Kid“) gewinnen, der sich als junger Cowboy auf einen Rachefeldzug begibt.
Als Max erfährt, dass sich Bowdre wegen eines missglückten Banküberfalls in einem Strafgefangenen-Arbeitslager aufhält, verübt er selbst einen halbherzigen Banküberfall und kommt so in das Arbeitslager, wo er Bowdre vor dem Ertrinken bewahrt, nachdem dieser wegen eines gescheiterten Fluchtversuchs vom Aufseher am Fluss ausgepeitscht worden war. Max freundet sich Bowdre, der Max nicht wiedererkennt, an und plant mit ihm einen neuen Versuch. Die Gefangenen erhalten nachts regelmäßig reglementierten Frauenbesuch von der Farm nebenan. Als sich Max mit dem Cajun-Mädchen Pilar (Suzanne Pleshette) anfreundet und sie den beiden Männern mit einem Boot zur Flucht verhilft, scheint Max‘ Plan aufzugehen. Etwas schwieriger gestaltet sich die Sache mit Tom Fitch, der bereits einige Männer um sich herum versammelt hat, um den nächsten Raubüberfall zu organisieren. Max, der mittlerweile steckbrieflich gesucht wird und Fitch auf der Hut sein lässt, heuert schließlich beim misstrauischen Outlaw an, der wiederum mitbekommen hat, dass sich ein Mann als Tom Fitch ausgibt und auf der Jagd nach ihm ist …
Doch Max ist zu sehr von seinem Rachedurst getrieben, als sich dauerhaft an weibliche Reize und Fürsorglichkeit sowie an ein neues Zuhause zu binden, noch sich von einem Padre (Raf Vallone) bekehren zu lassen. Max nimmt sogar einige lebensbedrohliche Risiken auf sich, um seinen tödlichen Plan auszuführen.
Hathaway teilt diese Jagd geschickt in Etappen auf, lässt Max durch wunderschön von Kameramann Lucien Ballard („The Wild Bunch“, „Getaway“) bebilderte Landschaften (u.a. den Inyo National Forest in der Sierra Nevada und das Owens Valley in Südkalifornien) reiten und konfrontiert seine drei Zielobjekte in jeweils ganz unterschiedlichen Situationen. Steve McQueen wird dabei wunderbar von den Bösewicht-Darstellern Karl Malden („Die Faust im Nacken“, „Endstation Sehnsucht“), Arthur Kennedy („Glut unter der Asche“, „Lawrence von Arabien“) und Martin Landau („Die größte Geschichte aller Zeiten“, „Vierzig Wagen westwärts“) ebenso unterstützt wie von den beiden adrett wirkenden Suzanne Pleshette („Die Vögel“, „Abenteuer in Rom“) und Janet Margolin („David und Lisa“, „Der Stadtneurotiker“). Alfred Newman („Im Schatten der Krone“, „Airport“) komponierte dazu einen unterhaltsamen Score, der ebenfalls dazu beiträgt, „Nevada Smith“ zu einem kleinen Juwel des Genres zu machen.
"Nevada Smith" in der IMDb
Inhalt:
Die drei berittenen Freunde Bill Bowdre (Arthur Kennedy), Jesse Coe (Martin Landau) und Tom Fitch (Karl Malden) sind auf der Suche nach der Goldmine von Sam Sand (Gene Evans) und begegnen unterwegs am Fluss Max Sand (Steve McQueen), der ihnen den Weg zur drei Meilen entfernten Farm seines Vaters weist. Als sie laut johlend und wild galoppierend auf ihr Ziel zureiten, schwant Max bereits Böses, doch ehe er sein verängstigtes Pferd wieder eingesammelt und zur elterlichen Farm gelangt ist, findet er sowohl seinen Vater als auch seine Mutter, eine Kiowa-Indianerin, brutal ermordet vor. Obwohl er weder schießen noch schreiben und lesen kann, macht sich der unbeholfen wirkende Max auf den Weg, seine Eltern zu rächen. Als er nach vier Tagen erfolgloser Suche auf ein Trio kampierender Cowboys stößt, hält er sie irrtümlich für die gesuchten Mörder, doch der sympathische Wanderbüchsenmacher Jonas Cord (Brian Keith) kann im letzten Moment Schlimmeres verhindern und nimmt den jungen Mann unter seine Fittiche, gibt ihm Essen und Schießunterricht. In der nächsten Stadt hilft ihm der Hinweis des Saloongirls Neesa (Janet Margolin), die wie Max‘ Mutter dem Stamm der Kiowa angehört, Jesse Coe ausfindig zu machen und mit dem Messer zu töten.Als Max erfährt, dass sich Bowdre wegen eines missglückten Banküberfalls in einem Strafgefangenen-Arbeitslager aufhält, verübt er selbst einen halbherzigen Banküberfall und kommt so in das Arbeitslager, wo er Bowdre vor dem Ertrinken bewahrt, nachdem dieser wegen eines gescheiterten Fluchtversuchs vom Aufseher am Fluss ausgepeitscht worden war. Max freundet sich Bowdre, der Max nicht wiedererkennt, an und plant mit ihm einen neuen Versuch. Die Gefangenen erhalten nachts regelmäßig reglementierten Frauenbesuch von der Farm nebenan. Als sich Max mit dem Cajun-Mädchen Pilar (Suzanne Pleshette) anfreundet und sie den beiden Männern mit einem Boot zur Flucht verhilft, scheint Max‘ Plan aufzugehen. Etwas schwieriger gestaltet sich die Sache mit Tom Fitch, der bereits einige Männer um sich herum versammelt hat, um den nächsten Raubüberfall zu organisieren. Max, der mittlerweile steckbrieflich gesucht wird und Fitch auf der Hut sein lässt, heuert schließlich beim misstrauischen Outlaw an, der wiederum mitbekommen hat, dass sich ein Mann als Tom Fitch ausgibt und auf der Jagd nach ihm ist …
Kritik:
Nach einer Figur aus Harold Robbins‘ Roman „Die Unersättlichen“, den Edward Dmytryk 1964 mit Alan Ladd und Carroll Baker in den Hauptrollen verfilmt hat, inszenierte Henry Hathaway zwei Jahre später mit „Nevada Smith“ einen klassischen Rache-Western, wobei Steve McQueen mit seinen damals 35 Jahren eigentlich schon zu alt für die Rolle des unbedarften und leicht tölpelhaften Cowboys schien. Allerdings punktet McQueen durch seine entwaffnende Art, mit der überzeugend einen jungen Mann verkörpert, der auf einmal ohne Eltern und damit ohne Zuhause dasteht. Die Heimatlosigkeit führt ihn nicht nur auf einen einsamen Rachefeldzug, auf dem er unterwegs sogar zwei Frauen kennenlernt, die mit ihm ihr Leben teilen würden, sondern auch zum Kiowa-Stamm, der sowohl das Halbblut als auch die abtrünnige Neesa ein neues Zuhause bieten würde.Doch Max ist zu sehr von seinem Rachedurst getrieben, als sich dauerhaft an weibliche Reize und Fürsorglichkeit sowie an ein neues Zuhause zu binden, noch sich von einem Padre (Raf Vallone) bekehren zu lassen. Max nimmt sogar einige lebensbedrohliche Risiken auf sich, um seinen tödlichen Plan auszuführen.
Hathaway teilt diese Jagd geschickt in Etappen auf, lässt Max durch wunderschön von Kameramann Lucien Ballard („The Wild Bunch“, „Getaway“) bebilderte Landschaften (u.a. den Inyo National Forest in der Sierra Nevada und das Owens Valley in Südkalifornien) reiten und konfrontiert seine drei Zielobjekte in jeweils ganz unterschiedlichen Situationen. Steve McQueen wird dabei wunderbar von den Bösewicht-Darstellern Karl Malden („Die Faust im Nacken“, „Endstation Sehnsucht“), Arthur Kennedy („Glut unter der Asche“, „Lawrence von Arabien“) und Martin Landau („Die größte Geschichte aller Zeiten“, „Vierzig Wagen westwärts“) ebenso unterstützt wie von den beiden adrett wirkenden Suzanne Pleshette („Die Vögel“, „Abenteuer in Rom“) und Janet Margolin („David und Lisa“, „Der Stadtneurotiker“). Alfred Newman („Im Schatten der Krone“, „Airport“) komponierte dazu einen unterhaltsamen Score, der ebenfalls dazu beiträgt, „Nevada Smith“ zu einem kleinen Juwel des Genres zu machen.
"Nevada Smith" in der IMDb
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