Grüne Augen in der Nacht
Der amerikanische Produzent und Regisseur David Lovell Rich war in den 1950er Jahren ausschließlich für Fernsehserien wie „Maverick“, „Dezernat ,M‘“ und „Abenteuer im wilden Westen“ tätig, bevor er auch fürs Kino Filme wie „Madame X“ (1966), „Rosie!“ (1967) und „Der schnellste Weg zum Jenseits“ (1968) inszenieren durfte. Er hat dann nicht nur fünf Katastrophenfilme abgedreht – darunter den unsäglichen Abschluss der „Airport“-Reihe, „Airport ´79 – Die Concorde“ -, sondern auch den Hitchcock-Giallo-Mix „Grüne Augen in der Nacht“ (1969), den Explosive Media nun erstmals auf Blu-ray veröffentlicht hat.
Während der Plot an sich simpel gestrickt ist, nehmen sich Rich und seine beiden Kameramänner Ellsworth Fredericks („Die Invasion der Körperfresser“) und Russell Metty („Spartacus“, „Der Omega-Mann“) viel Zeit, sowohl die schicke Inneneinrichtung der Villa als auch die mehr oder weniger amourösen Verwicklungen zwischen den Haupt- und Nebenfiguren zu illustrieren. Neben den offensichtlich erotischen Verbindungen, die Wylie zur etwas naiven Poor Dear (Jennifer Leak) einerseits und zu Kassia andererseits unterhält spielen auch verschiedene angedeutete inzestuöse Verhältnisse bei der Entwicklung der Geschichte eine Rolle, am offensichtlichsten natürlich die zwischen der gar nicht so kränklich aussehenden Tante und ihrem Neffen, aber auch – weit weniger offenkundig – zwischen den beiden Brüdern.
Die omnipräsente erotische Spannung und die zeitgemäße Hippie-Atmosphäre, die bei einer schicken Party kurz eingefangen wird, sorgen gemeinsam mit dem ungewöhnlichen Katzen-Thema für kurzweilige und gerade zum Schluss wendungsreiche Unterhaltung, die Lalo Schifrin („Amityville Horror“) akzentuiert musikalisch untermalt hat.
"Grüne Augen in der Nacht" in der IMDb
Inhalt:
Tante Danny (Eleanor Parker) ist ebenso reich wie krank. Da bereits zwei Drittel ihrer Lungen zerstört sind, liegt die durchaus lebensfrohe und attraktive Dame meist unter einem kleinen Sauerstoffzelt im Bett und lässt sich in ihrer herrschaftlichen Villa mitten in San Francisco und ihren unzähligen Katzen durch ihren Neffen Luke (Tim Henry) im Rollstuhl durch die Gegend kutschieren. Im Schönheitssalon bekommt die Friseurin Kassia Lancaster (Gayle Hunnicutt) mit, dass ihre wohlhabende Kundin nicht mehr lange zu leben hat, ihr Vermögen im Testament allerdings ihren Katzen zukommen lassen möchte. Um das zu verhindern, nimmt sie Kontakt zu Dannys Lieblingsneffen Wylie (Michael Sarrazin) auf, beginnt eine stürmische Affäre mit ihm und bringt ihn dazu, besonders nett zu seiner Tante zu sein, um mit ihm gemeinsam das Testament zu Wylies Gunsten ändern zu lassen. Der Plan scheint aufzugehen. Allerdings hat Wylie panische Angst vor Katzen. Bevor er wie von seiner Tante gewünscht in ihre Villa ziehen kann, muss Luke die Katzen aus dem Haus weglocken. Nun müssen sie nur noch dafür sorgen, dass Tante Danny das Zeitliche segnet …Kritik:
Nach einem Drehbuch von Joseph Stefano („Psycho“) hat der äußerst produktive Regisseur David Lovell Rich 1969 für Universal einen raffiniert konstruierten Erbschleicher-Thriller inszeniert, der wie eine interessante Mischung aus gediegenem Hitchcock-Thrill und moderatem Mainstream-Giallo mit mondäner Hippie-Atmosphäre wirkt. Von klassischem Tier-Horror kann dabei nicht die Rede sein. Die von Ray Berwick („Die Vögel“) trainierten Katzen wirken im technisch geschickt inszenierten Vorspann noch am bedrohlichsten. Ansonsten lassen nur einige Nahaufnahmen mit fauchenden Gesichtern erahnen, dass sie menschliche Ängste auslösen könnten. Diabolisch sind natürlich auch nicht die schnurrenden Katzen, sondern die geldgierigen Neffen mit der Friseurin als antreibende Komplizin.Während der Plot an sich simpel gestrickt ist, nehmen sich Rich und seine beiden Kameramänner Ellsworth Fredericks („Die Invasion der Körperfresser“) und Russell Metty („Spartacus“, „Der Omega-Mann“) viel Zeit, sowohl die schicke Inneneinrichtung der Villa als auch die mehr oder weniger amourösen Verwicklungen zwischen den Haupt- und Nebenfiguren zu illustrieren. Neben den offensichtlich erotischen Verbindungen, die Wylie zur etwas naiven Poor Dear (Jennifer Leak) einerseits und zu Kassia andererseits unterhält spielen auch verschiedene angedeutete inzestuöse Verhältnisse bei der Entwicklung der Geschichte eine Rolle, am offensichtlichsten natürlich die zwischen der gar nicht so kränklich aussehenden Tante und ihrem Neffen, aber auch – weit weniger offenkundig – zwischen den beiden Brüdern.
Die omnipräsente erotische Spannung und die zeitgemäße Hippie-Atmosphäre, die bei einer schicken Party kurz eingefangen wird, sorgen gemeinsam mit dem ungewöhnlichen Katzen-Thema für kurzweilige und gerade zum Schluss wendungsreiche Unterhaltung, die Lalo Schifrin („Amityville Horror“) akzentuiert musikalisch untermalt hat.
"Grüne Augen in der Nacht" in der IMDb
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