Fluss ohne Wiederkehr
Zwar hat Otto Preminger in vielen Genres gewirkt und dabei vor allem im Film noir („Laura“, „Der Mann mit dem goldenen Arm“) seine Spuren hinterlassen, aber nur einen Western gedreht. Der bietet allerdings mit Marilyn Monroe und Robert Mitchum gleich zwei Superstars auf, die von der wunderschön in Szene gesetzten kanadischen Landschaft umrahmt werden.
Inhalt:
Nachdem Matt Calder (Robert Mitchum) wegen Mordes viele Jahre im Gefängnis verbracht hat und seine Ex-Frau gestorben ist, macht er sich auf die Suche nach seinem neunjährigen Sohn Mark (Tommy Rettig), den er schließlich in einem Zeltlager ausfindig macht, das Goldgräber errichtet haben. Dabei lernt Matt auch die sympathische Sängerin Kay (Marilyn Monroe) kennen, die sich liebevoll um Mark gekümmert hat. Während Matt mit seinem Sohn zu seiner Farm reitet, die am sogenannten „Fluss ohne Wiederkehr“ liegt, macht sich der Glücksspieler Harry Westen (Rory Calhoun) mit Kay, die er heiraten will, auf einem Floß in Richtung Council City auf den Weg, um dort eine Goldmine registrieren zu lassen, die er beim Spiel gewonnen hat. Doch auf der Höhe von Calders Farm geraten sie in gefährliche Stromschnellen.
Zum Dank für Matts Rettungsaktion schlägt Harry den Farmer nieder, um mit dessen Pferd in die Stadt zu reiten. Er verspricht Kay, nach der erledigten Registrierung wieder zu Kay auf die Farm zurückzukehren, um mit ihr ein neues Leben zu beginnen. Als Calders Farm jedoch von Indianern angegriffen und in Brand gesetzt wird, müssen Matt, Mark und Kay mit dem Floß die gefährliche Reise auf dem Fluss in Angriff nehmen, wobei sie weiterhin von den Indianern begleitet werden, bis diese eine geeignete Stelle für den nächsten Angriff finden …
Kritik:
Preminger hat seinen einzigen Western nach dem Drehbuch des routinierten Autors Frank Fenton („Ein Satansweib“, „Verrat in Fort Bravo“, „Der Garten des Bösen“) inszeniert und dabei ein gut funktionierendes Gleichgewicht zwischen den grandiosen Landschaftsaufnahmen, die in kanadischen Nationalparks entstanden sind, und den beiden Hauptdarstellern gefunden, deren Chemie ebenfalls überzeugend miteinander harmoniert. Die etwas sehr schlicht gestrickte Story gerät dabei fast schon zur Nebensache. Robert Mitchum („Engelsgesicht“, „Ein Köder für die Bestie“) macht als ehemaliger Strafgefangener eine gute Figur als Mann, der sich ein neues Leben mit seinem Sohn aufbauen will, ihm die Arbeit auf dem Feld und das Schießen beibringt und sich in die Frau des windigen Glücksspielers Harry verguckt. Marilyn Monroe wiederum ist als Sängerin natürlich ideal besetzt. Wenn sie im Laufe des Films Gelegenheit bekommt, die drei von Lionel Newman komponierten Lieder „River of No Return“, „One Silver Dollar“ und „I'm Gonna File My Claim“ vorzutragen, setzt sie Preminger so wunderbar in Szene, dass man nur zu gut verstehen kann, warum die Monroe damals (und heute) so vielen Männern den Kopf verdreht hat.
Einzig der egoistische Harry und die ,bösen‘ Indianer sorgen für Unmut in dem romantischen Abenteuer, das gut gespielt und stilsicher in CinemaScope inszeniert worden ist.
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