Vor Hausfreunden wird gewarnt

Stanley Donen hat sich in den 1950er Jahren einen Namen mit romantischen Komödien wie „Die süße Falle“ (1952), „Ein süßer Fratz“ (1957) und „Indiskret“ (1958) gemacht, mit dessen Star Cary Grant Donen anschließend auch „Vor Hausfreunden wird gewarnt“ (1960) realisierte – mit so illustren Co-Stars wie Deborah Kerr, Jean Simmons und Robert Mitchum

Inhalt: 

Die seit zwölf Jahren verheirateten Graf Victor Rhyall (Cary Grant) und Hilary (Deborah Kerr) leben eigentlich glücklich und zufrieden auf dem ländlich gelegenen Schloss Lynley Hall, leiden allerdings unter finanziellen Schwierigkeiten. Während Hilary mit dem Verkauf von auf dem Anwesen angebauten Champignons ihr Taschengeld verdient, lebt die adlige Familie vor allem von dem Verkauf von Einkaufskarten, die Touristen für die Besichtigung des imposanten Anwesens erstehen. 
Eines Tages „verirrt“ sich während einer dieser Besichtigungstouren der amerikanische Ölmillionär Charles Delacro (Robert Mitchum) in das eigentlich als „privat“ gekennzeichnete Zimmer der Gräfin. Nach ein wenig Smalltalk kommen sich Hilary und Charles jedoch schnell näher und küssen sich. 
Als Victor kurz darauf das Zimmer betritt, ahnt er sofort, dass sich hier etwas abgespielt haben muss, überspielt den Vorfall jedoch mit britischer Wohlanständigkeit und lädt den Gast ein, noch zum Tee zu bleiben, was Hilary sichtlich unangenehm ist. Charles nimmt die Einladung nur zu gern an und nutzt die Gelegenheit, vor seiner Abreise, Hilary nach London einzuladen, wo er im „Savoy“ residiert. Hilary bucht schließlich einen frühmorgendlichen Friseurtermin in London, um den charmanten Charles wiedersehen zu können, fährt bereits am Nachmittag in die Stadt und gibt vor, dann bei ihrer Freundin Hattie (Jean Simmons) zu übernachten. Der Besuch fällt jedoch länger aus als erwartet. Hattie, die es schon früher auf Victor abgesehen hatte, nutzt die Gelegenheit, nach Lynley Hall zu fahren, um ihre alte Freundschaft mit Victor aufzufrischen … 

Kritik: 

Stanley Donen erweist sich auch in der Adaption des Theaterbühnenstücks „The Grass Is Greener“ des britischen Ehepaars Hugh Williams und Margaret Vyner als routinierter Komödien-Spezialist, der seine vier – hervorragend gekleideten - Stars virtuos durch die feinsinnigen Dialoge führt, in denen vor allem thematisiert wird, was eine glückliche Ehe ausmacht und sie am Ende gegen kurzzeitige Romanzen triumphieren lässt. 
Auch wenn das Finale etwas moralinsauer rüberkommt, bietet „Vor Hausfreunden wird gewarnt“ durchweg kurzweilige, wenn auch mitunter hausbackend wirkende Unterhaltung mit einem munteren Schlagabtausch zwischen den immer wieder wechselnden Konstellationen der vier ProtagonistInnen. Vor allem der von Maurice Binder gestaltete Vorspann ist sehenswert und deutet schon auf die visuelle Extravaganz hin, die der Visual Designer kurz darauf bei den James-Bond-Produktionen unter Beweis stellen sollte.  

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