Adventures of Zatoichi

Es ist erstaunlich, dass trotz der schnell hintereinander produzierten Serie von Zatoichi-Filmen die Qualität der einzelnen Filme seit ihrem Beginn im Jahre 1962 mit „The Tale of Zatoichi“ kaum nachgelassen hat. Stattdessen haben die Verantwortlichen es verstanden, rund um ihren charismatischen Zatoichi-Darsteller Shintaro Katsu eine konsequent weitergedachte Geschichte um die Abenteuer des blinden Masseurs und außergewöhnlichen Schwertkämpfers zu entwickeln, die auch im neunten Film „Adventures of Zatoichi“ (1964) wunderbar funktioniert. 

Inhalt: 

Nachdem Ichi (Shintaro Katsu) in einem Dorf die Freude genossen hat, einen Drachen, den Kinder haben steigen lassen, in seinen Händen zu halten, wird er außerhalb der Stadt von einem verzweifelten Mann, dem herrenlosen Samurai Shinsuke (Jotaro Senba), gebeten, einem Dienstmädchen namens Osen (Eiko Taki) im Musashi Inn einen Brief zu übergeben. Am Ziel angekommen, teilt sich Ichi ein Zimmer mit einer jungen Frau namens Saki (Miwa Takada). Saki ist auf der Suche nach ihrem Vater, dem Häuptling eines nahegelegenen Dorfes, der aus Protest gegen die Härte des neuen Regierungsintendanten Gorota Kajime (Akitake Kono) verschwunden ist. Mit der Unterstützung des neuen Intendanten verlangt der örtliche Verbrecherboss Jinbei (Kichijiro Ueda) erpresserische 40 Prozent der Einnahmen aller Stadtverkäufer, die zum Neujahrsfest in die Stadt gekommen sind. Aus Sorge, dass ein Mann namens Shinsuke entkommen ist, planen die Handlanger des Chefs, seine Schwester Osen nach Jinbei zu bringen, doch Ichi greift ein. 
Nachts belauscht Ichi ein Treffen zwischen Osen und dem Mann, der Ichi den Brief gegeben hat: Shinsuke. Um die Verbrechen von Jinbei und dem Intendanten zu vertuschen, wurde Shinsuke angewiesen, einen Mann zu töten, doch Shinsuke wurde hintergangen und ins Gefängnis geschickt. Er plant, Jinbei zu töten. Zatoichi ahnt noch nicht, dass es sich bei dem Ermordeten um den Vater einer anderen jungen Frau – Saki - handelt, mit der er sich im Gasthaus ebenso anfreundet wie mit dem alten Trunkenbold Giju (Tomosaburo Li). Saki verrät Zatoichi, dass ihr Vater verschwunden sei, worauf Ichi ihr dabei helfen will, sein Verschwinden aufzuklären. Doch Jinbei und seine Schergen haben längst mitbekommen, dass Zatoichi im Ort ist, und wollen ihn beseitigen… 

Kritik: 

Der von Kimiyoshi Yasuda („Taiketsu“, „Daimajin – Frankensteins Monster erwacht“), der bereits beim fünften Zatoichi-Film „Zatoichi On the Road“ Regie geführt hat, erweist sich auch im neunten Abenteuer, das Zatoichi nach Kagawa führt, als routinierter Geschichtenerzähler. Zatoichi darf einmal mehr sein außerordentliches Gehör beim Glücksspiel mit den Würfeln ebenso demonstrieren wie seine Fürsorglichkeit den Schwachen und Unterdrückten gegenüber, aber natürlich auch seine virtuose Handhabung seines Schwertes.  
Shintaro Katsu ist als die einzig wahre Verkörperung des Ichi-Charakters natürlich wieder Dreh- und Angelpunkt des Films, der ein wenig mehr aus Zatoichis Vergangenheit preisgibt, als er sich durch den alten Trunkenbold an seinen Vater erinnert fühlt, den er im Alter von fünf Jahren verloren hat. So kompromisslos und unbarmherzig Ichi auch mit den zahlenmäßig oft stark überlegenen Gegnern umgeht, zeigt er sich in den richtigen Momenten auch gefühl- und humorvoll. Er liebt nichts mehr, als sein Gesicht in die wärmenden Strahlen der Sonne zu halten und sich den Mund mit Reisbällen vollzustopfen. Eigentlich ist Ichi ein einfacher Mann, der nur in Ruhe seines Weges gehen und dabei einige Freunde wiedersehen will, aber mittlerweile einen zweifelhaften Ruf unter den Mächtigen erworben hat, dass sie ihn in fast jeder Stadt, in der Ichi Halt macht, getötet sehen wollen. 
Auch wenn die Zatoichi-Filme diese Grundthematik immer wieder in leicht variierten Versionen aufgreifen, ist es doch stets unterhaltsam, Ichi auf seinen gefährlichen Wegen durch Japan zu begleiten. 

Kommentare

Beliebte Posts