Die Legende vom großen Judo
Der japanische Filmemacher Akira Kurosawa (1910-1998) zählt mit über dreißig Filmen in seiner 50-jährigen Schaffensphase und Meisterwerken wie „Die sieben Samurai“ (1957), „Kagemusha“ (1980) und „Ran“ (1985) zu den bedeutendsten Regisseuren der Welt. Sein Regiedebüt feierte er 1943 mit dem Kampfsportdrama „Die Legende vom großen Judo“, der in Japan so erfolgreich wurde, dass Kurosawa zwei Jahre später noch eine Fortsetzung drehen durfte.
Inhalt:
Im Jahr 1883 will der ebenso talentierte wie eigensinnige Sanshirô (Susumu Fujita) ein Jujutsu-Meister werden und in die Shudokan-Judo-Kampfschule von Shogoro Yano (Denjirō Ōkōchi) von der Schule gehen, nachdem seine vorangegangenen Versuche, einen geeigneten Lehrer in der Stadt zu finden, gescheitert waren. Yano hat in der Nähe eines Flusses problemlos eine Gruppe von Jujutsu-Raufbolden, die ihn zum Kampf herausforderten, in die Schranken gewiesen.
Zwar zeigt sich Sanshiro in sportlicher Hinsicht leistungsfähig, doch mangelt es ihm an jeglicher Haltung oder Reflexion hinsichtlich seiner Selbstbeherrschung und seines Verhaltens, sodass er sogar auf einem Dorffest in fröhliche Schlägereien verwickelt wird.
Nachdem Sanshiro mit seiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben konfrontiert wird, springt er in einen Lotusteich, um seine Stärke und Loyalität zu beweisen. Er klammert sich an einen Pfahl im Teich und verweilt den ganzen Tag und die ganze Nacht, bis er sieht, wie sich eine Lotusblüte öffnet, die ihn zur Selbstverwirklichung führt. Er verlässt Teich und bittet Yano um Vergebung. Er beginnt zu begreifen, dass es in seinem Leben und seiner Kunst um mehr geht als nur um Muskelkater und Schlägereien, und wird bald zu einem der besten Schüler seiner Schule.
Die Stadt möchte eine der örtlichen Kampfsportschulen damit beauftragen, die Ausbildung ihrer örtlichen Polizeikräfte zu leiten, und die Schule von Sanshiro gelangt zusammen mit ihrem Rivalen, der örtlichen Schule für Ryōi Shintō-ryū Jujutsu unter der Leitung von Hansuke Murai (Takashi Shimura), in den Auswahlprozess.
Zuerst trifft er auf Kodama (Ranko Hanai), einen Jujutsu-Kämpfer, der versucht hat, Shogoro im Fluss auszuschalten. Das folgende Match führt zum Tod von Kodama, nachdem ihn Sanshiro mit einem Manöver in eine Ecke krachen lässt. In einem geplanten Wettbewerb zwischen den beiden Schulen wird Sanshiro ausgewählt, seine Schule in einem öffentlichen Kampf gegen Murai selbst zu vertreten, um herauszufinden, welche Schule die örtliche Polizei am besten in den Kampfkünsten ausbilden kann.
Sanshiro gelingt es, Murai in einem langen Kampf souverän zu besiegen, nachdem er ihn dreimal zu Boden geworfen hat. Sanshiro freundet sich mit seinem besiegten Gegner an und fühlt sich zu dessen schönen Tochter Sayo (Yukiko Todoroki) hingezogen, die allerdings auch von Higaki (Ryūnosuke Tsukigata), einem weiteren Jujutsu-Meister der Ryōi Shintō-ryū umworben wird…
Kritik:
Kurosawa hatte fünf Jahre als Second Unit Director hinter sich, als sich ihm die Möglichkeit eröffnete, seinen ersten eigenen Film zu drehen. Er hörte von einem neuen Buch von Tomita Tsuneo, musste aber warten, bis das Werk veröffentlicht wurde, bevor die japanische Filmproduktionsfirma Toho die Rechte an der Verfilmung kaufen konnte. Dass der Film in Japan so erfolgreich wurde, liegt vor allem in dem populären Thema. Tsuneo, Sohn des prominenten Judoka Tsunejirō Tomita, thematisiert in seiner Geschichte die konkurrierenden Judo-Stile und kombiniert sie mit einer zarten Romanze und dem schwierigen Weg der Selbstverwirklichung eines anfangs ungestümen Judo-Schülers.
Vor allem der finale Kampf zwischen Sanshiro und Higaki im hohen Gras vor den Bergen ist von Kurosawa atemberaubend in Szene gesetzt. Der
Der Film kam am 23. März 1943 in die japanischen Kinos und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg neu veröffentlicht, jedoch fehlten der Neuausgabe 17 Minuten des Originals, die bis heute nicht aufgefunden werden konnten. 1945 erschien mit „Sugata Sanshiro Fortsetzung“ bzw. „Zoku Sugata Sanshirō“ mit demselben Stab eine Fortsetzung, danach einige Neuverfilmungen.
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