Zatoichi's Revenge

Seit seinem ersten Auftritt als blinder Masseur und exzellenter Schwertkämpfer hat sich das Konzept durchgesetzt, den von Shintaro Katsu unnachahmlich verkörperten Zatoichi auf Wanderschaft zu schicken und unterwegs im Kampf verfeindeter Yakuza-Klans, gegen machthungrige Magistraten und andere Gauner den Schwachen und Geächteten beizustehen und dabei seine faszinierende Beherrschung des Schwertes zu demonstrieren. Von diesem Konzept macht auch der zehnte Film in der Reihe, „Zatoichi’s Revenge“, keine Ausnahme. 

Inhalt: 

Als Zatoichi (Shintaro Katsu) auf seiner Reise an eine vertraute Brücke gelangt, will er seinem alten Sensei, Meister Hikonoichi, einen Besuch abstatten, hat dieser Ichi doch in der Kunst des Masseurs ausgebildet. Doch kurz nach seiner Ankunft in dem Dort muss Ichi erfahren, dass Hikonoichi kürzlich auf einer Reise getötet wurde und seine Tochter Osayo (Mikiko Tsubouchi) in die Prostitution verkauft wurde, um das Geld zurückzuzahlen, das der örtliche Geschäftsmann Tatsugoro (Sonosuke Sawamura) ihrem Vater geliehen hatte. 
Als sich Ichi aufmacht, Osayo zu befreien, muss er jedoch feststellen, dass das gesamte Dorf darunter leidet, dass die Töchter der hier lebenden Männer entweder zur Prostitution gezwungen werden oder den Befehlen von Tatsugoro folgen müssen, der für den korrupten Intendanten Isoda (Fujio Harumoto) arbeitet. Osayo gibt ihm den Verschluss eines Medikamentenbeutels, den sie in der Hand ihres ermordeten Vaters entdeckt hat. Während Ichi absichtlich den Mörder von Hikonoichi herausfordert, freundet er sich mit dem örtlichen Würfelhändler Denroku (Norihei Miki) und seiner elfjährigen, frohgesinnten Tochter Tsuru (Sachiko Kobayashi) an. 
Am nächsten Tag genießt Ichi im Glücksspielhaus eine Serie an gewonnenen Würfelpartien genießt, bis ein Rōnin, der ihn seit seiner Ankunft beobachtet hat, 100 Ryō gegen Ichis Stock setzt (von dem er weiß, dass er ein Schwert beherbergt). Als Ichi Denrokus Taschenspielertricks entlarvt und so erneut gewinnt, verlässt der Rōnin den Ort mit der Warnung, dass die beiden noch nicht fertig miteinander sind. Als Ichi mit Leichtigkeit Tatsugoros Männer überwältigt, entschuldigt sich Denroku anschließend bei Ichi und erklärt, dass er angewiesen wurde, die Würfel zu vertauschen. 
Ichi verzeiht dem gebeutelten Mann und erklärt Ichi, dass der Rōnin Koheita Kadokura (Takeshi Kato) ist – Tatsugoros oberster Vollstrecker. Tatsugoro verlangt von Kadokura eine Erklärung für den Vorfall, worauf der Schwertkämpfer ihm Zatoichis Identität enthüllt und die Vermutung äußert, dass er aufgrund des Medikamentenwechsels kurz davor steht, für den Mord an Hikonoichi verantwortlich gemacht zu werden. Die Ankunft des Steuerinspektors Jingo Odate (Gen Kimura) versetzt Tatsugoro und Isoda in Panik, die ihn mit 100 Ryō zu bestechen versuchen. Da Kadokura jedoch weiß, dass Odate als angesehener für keine Summe bestochen werden kann, bietet er den Männern an, im Austausch für die Summe sowohl Odate als auch Zatoichi zu töten… 

Kritik: 

Mit seinem einzigen Beitrag zur insgesamt 26 Filme umfassenden Zatoichi-Reihe hat der 2022 verstorbene Akira Inoue („Shôbu wa yoru tsukero“, „Kanto onna yakuza“) auch einen der besten abgeliefert. Wieder einmal muss Ichi auf seinen Reisen, auf denen er eigentlich nur Jobs zum Massieren finden und alte Freunde treffen will, feststellen, wie sehr sich die Welt verändert hat, wie sehr sich die Dinge zum Schlechteren gewandelt haben. 
Mit seiner Ankunft in dem Dorf, wo sein alter Masseur-Lehrer gelebt hat, dauert es nicht lange, bis Ichi von dem schrecklichen Schicksal mehrerer junger Frauen erfährt, die zur Prostitution gezwungen worden sind. Inoue findet drastische Bilder, um in „Zatoichi’s Revenge“ das Leiden der Frauen zu illustrieren, die nicht nur den wohlhabenden Männern gefällig sein müssen, sondern auch brutal geschlagen werden. Ichi kann diese Umstände keinesfalls tolerieren und setzt zum großen Reinemachen an, wobei er sich wieder einmal als versierter Glücksspieler beweisen kann und so geschickt Tatsugoros Schergen gegen sich aufbringt und sie nacheinander äußerst effektiv und sehenswert ausschaltet. 
Bei aller Brutalität weist „Zatoichi’s Revenge“ aber auch gefühlvolle Momente auf, vor allem in den Szenen mit dem alleinerziehenden Würfelhändler Denroku und seiner wohlerzogenen Tochter, die Ichi nicht nur Geleit auf seinem Weg anbietet, sondern ihm auch ein Lied vorsingt, das er bereits von Osayo kennt. 
So findet „Zatoichi’s Revenge“ ein gut funktionierendes Gleichgewicht, in dem Shintaro Katsu wieder seine vielseitige Rolle perfekt verkörpert. Ein Genuss ist auch Akira Ifukubes traditioneller, mit klassischer und Flamenco-Gitarre eingespielter Score, der auch wunderbar einen Spaghetti-Western untermalen könnte. 

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