Fight, Zatoichi, Fight

Mit „The Tale of Zatoichi“ ist Kenji Misumi („Okami yo rakujitsu o kire“, „Shogun Assassin“) im Jahr 1962 ein filmisches Kleinod gelungen, das den blinden Masseur und Schwertkämpfer Zatoichi im Nu als Kultfigur des japanischen Kinos implementierte und damit den Ausgangspunkt für eine außergewöhnliche Filmreihe mit letztlich 26 Werken bildete. Zum achten Film – „Fight, Zatoichi, Fight“ (1964) - kehrte Misumi zum Franchise zurück und inszenierte einen der besten, vor allem gefühlvollsten Beitrag zur Reihe. 

Inhalt: 

Eine Gruppe von Attentätern stoppt die Pilgerreise blinder Männer auf einer Straße und fragt nach Ichi, aber die Blinden behaupten allesamt, Variationen dieses Namens zu besitzen. Sie stellen sie an einem Gebäude auf, um ihnen ins Gesicht zu sehen, finden Ichi jedoch nicht und gehen weiter ihrer Suche nach. Einer der Blinden holt Ichi (Shintaro Katsu) aus seinem Versteck im Gebäude und die Pilger machen sich darüber lustig, wie sie sehenden Männern einen Streich gespielt haben. 
Ichi macht sich auf den Weg und lässt sich einigen Kago-Trägern davon überzeugen, ihn zu transportieren, damit sie nicht ohne Fahrgeld zurückkehren müssen. Als die Attentäter das mitverfolgen, machen sie sich auf den Weg die Straße hinauf, um ihn zu überfallen. Unterwegs halten die Träger wegen einer Frau an, die mit ihrem Säugling auf der Straße zusammengebrochen ist. 
Ichi besteht darauf, dass sie die Kutsche nimmt. Die Attentäter, die von dem Vorfall nichts mitbekommen haben, töten versehentlich die Mutter. Die Träger rennen die Straße entlang zurück und finden Ichi, den sie zusammen mit dem Baby in die Stadt bringen. Kurz darauf treffen die Oberhäupter der Stadt ein. In der nahe gelegenen Stadt lesen sie die Reisedokumente und erfahren, dass die Frau Otoyo nach Hause gereist war, um ihren Ehemann Unosuke (Nobuo Kaneko), einen Seidenraupenkokon-Makler, im Dorf Miyagi zu treffen. Es gibt auch einen Schuldschein, aus dem hervorgeht, dass Unosuke während der Reise das Geld ausging und seine Frau als Sicherheit in Nirazakizai zurückließ. Nachdem sie die Schulden beglichen zu haben schien, reiste sie mit dem kleinen Jungen zurück zu ihrem Mann. 
Da Ichi sich für den Tod der Frau verantwortlich fühlt, bietet er sich freiwillig an, das Baby zu Unosuke zu bringen und sein Bedauern auszudrücken. Der Dorfvorsteher bittet zwei Dorfbewohner, Ichi auf der über 60 Meilen langen Reise zu begleiten. Sie stimmen widerwillig zu. Der Anführer gibt Zatoichi auch eine Haarsträhne der toten Frau. Die Attentäter, die ihn beobachtet haben, folgen ihm, um ihn zu fangen, sobald er nicht mehr auf der Hut ist. Während der Clan seine Verfolgung fortsetzt, trifft Ichi auf einen anderen Boss, Hangoro (Shosaku Sugiyama), und bittet ihn um Hilfe. Ichi sammelt beim Glücksspiel etwas Geld und hofft, ein paar weichere Windeln kaufen zu können als die, die er unterwegs von Vogelscheuchen und Fahnen erbeutet hat. Am nächsten Abend engagiert Ichi eine Frau (Ikuko Mori) vom Glücksspiel-Abend, um auf das Baby aufzupassen, während er etwas zu schlafen versucht. Am nächsten Tag versucht eine Diebin (Hizuru Takachiho), Ichi als Deckung zu nutzen, um sich vor ihrem wütenden Opfer zu schützen. Der betroffene Mann möchte die Frau bestrafen, auch nachdem Ichi die Brieftasche zurückgegeben hat. Er gibt sich als Ehemann der Diebin aus und stellt dann seine Schwertkunst zur Schau, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Als die Frau sieht, wie viel Geld Ichi bei sich trägt, bietet sie ihm an, mit ihm zu kommen und auf das Baby aufzupassen. Doch das führt zu weiteren Komplikationen… 

Kritik: 

Der Titel „Fight, Zatoichi, Fight“ ist recht irreführend, denn auch wenn Shintaro Katsu als Ichi einmal mehr seine außerordentlichen Fähigkeiten mit dem Schwert demonstriert, steht vor allem seine Fürsorge für das Baby im Zentrum der Geschichte, nachdem er sich für den Tod der Mutter des Kindes verantwortlich fühlt. Wenn das Baby Ichi anpinkelt und Ichi sogar einer Vogelscheuche das Hemd abnimmt, um für Windeln für das Baby zu sorgen, weist der Film seine komischsten Momente auf, und am Ende steht Ichi vor einer schwierigen Entscheidung, wem er das Baby anvertrauen soll, wenn er sich nicht selbst um das Kind kümmern sollte. 
Es ist die ungewöhnlichste Geschichte der Zatoichi-Reihe und von Misumi so einfühlsam inszeniert, dass „Fight, Zatoichi, Fight“ von vielen Kennern der Filmreihe zum vielleicht besten Beitrag gezählt wird. 

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