Breakdown
Jonathan Mostow ist wahrscheinlich am bekanntesten
durch seine Arbeit an „Terminator 3: Rebellion der Maschinen“ (2003), bewies
aber bereits 1997 bei dem schnörkellosen Thriller „Breakdown“ seine Qualitäten
als (Co-)Drehbuchautor und Regisseur, schließlich war er mit dem damals noch sehr
umtriebigen Star Kurt Russell („Einsame Entscheidung“, „Die Klapperschlange“)
auch bestens besetzt.
Inhalt:
Jeffrey Taylor (Kurt Russell) und seine Frau Amy (Kathleen
Quinlan) haben ihre Zelte in Boston abgebrochen und machen sich in ihrem
neuen Jeep Grand Cherokee auf den langen Weg ins kalifornische San Diego, wo
sie ein neues Leben beginnen wollen. Während der langen Fahrt durch die Wüste
in Arizona ist Jeffrey einen Moment lang unaufmerksam und kann im letzten
Moment einer Kollision mit einem Pick-up vermeiden. An der nächsten Tankstelle findet
der Earl (M.C. Gainey), der Fahrer des Pick-ups, keine freundlichen
Worte für Jeffrey, der sich allerdings auch nicht provozieren lassen möchte. Jeffrey
drückt anschließend ordentlich auf das Gaspedal, um schnell einen größeren
Abstand zu dem unfreundlichen Zeitgenossen zu gewinnen, doch dann macht der
Wagen schlapp. Der Trucker Warren (J.T. Walsh) nimmt Amy zum fünf Meilen
entfernten Restaurant „Belle’s Diner“ mit, damit sie einen Abschleppdienst
rufen kann, während Jeffrey den Wagen im Auge behält. Bei näherer Betrachtung
des Motorraums entdeckt Jeffrey aber einen gelösten Steckkontakt, der sich
leicht beheben und die Fahrt fortsetzen lässt. Doch als er bei „Belle’s Diner“
eintrifft, will niemand Amy gesehen haben. Zwar kann Jeffrey Warrens Truck
einholen und zum Stehenbleiben zwingen, doch als er den Fahrer nach Amy fragt, leugnet
er, sie zu kennen. Dem zufällig vorbeifahrenden und von Jeffrey angehaltenen
Sheriff Boyd (Rex Linn) gegenüber wiederholt Warren seine Behauptung.
Boyd inspiziert Führerhaus und Auflieger, entdeckt jedoch keinen Hinweis auf
Amy, weshalb er Warren weiterfahren lässt.
Zurück an der Raststätte erhält Jeffrey mysteriöse
Andeutungen von einem offensichtlich geistig zurückgebliebenen Mann namens
Billy (Jack Noseworthy) – unter anderem auch, dass die Polizei mit den
Entführern unter einer Decke stecke. Jeffrey geht einem Hinweis von Billy nach,
wird aber von ihm, Warren, Earl und einem vierten Mann namens Al (Ritch
Brinkley) in ihre Gewalt gebracht. Warren zwingt Jeffrey, ein Lösegeld in
Höhe von 90.000 US-Dollar bei der nächstgelegenen Bank abzuheben,
wenn er Amy lebend wiedersehen will…
Kritik:
Zwar hatte Kurt Russell in den 1980er Jahren seinen
besten Lauf, als er Filme wie John Carpenters „Die Klapperschlange“, „Das
Ding aus einer anderen Welt“ und „Big Trouble in Little China“ sowie
das Drama „Silkwood“, die Komödie „Overboard“ und die Thriller-Dramen
„Das mörderische Paradies“ und „Tequlia Sunrise“ drehte, doch auch
in den 1990ern war er mit „Backdraft“, „Fatale Begierde“, „Tombstone“, „Stargate“
und „Einsame Entscheidung“ noch gut unterwegs. Mit dem Thriller „Breakdown“
hat er einen weiteren sehenswerten Beitrag zu seiner Werksbiografie hinzugefügt,
obwohl er selbst gar nicht so stark gefordert worden ist. Jonathan Mostow,
der zuvor so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten ist, hat einfach einen klassischen
Backwood-Horrorstreifen kreiert, bei dem sich verwöhnte Großstadtmenschen mit
den moralisch minderbemittelten Menschen in den ländlichen Gebieten herumschlagen
und ihre brachliegenden Überlebensinstinkte reaktivieren müssen. „Breakdown“
braucht keine lange Einleitung. Mit der Autopanne und der zunächst unscheinbaren
Begegnung mit dem hilfsbereiten Trucker ist die Ausgangslage schnell hergestellt,
die bedrohliche Lage mit Jeffreys Besuch in dem Diner und der Polizeistation,
in der bereits mehrere Suchmeldungen vermisster Frauen hängen, ebenso schnörkellos
skizziert. Wenn Jeffrey dann Jagd auf die Entführer seiner Frau macht, spielt
der Zufall immer wieder eine entscheidende Rolle, aber Mostow spult die
Story sehr gekonnt und ohne größere Sperenzien ab, wobei er erst zum Finale auf
die Action-Tube drückt. So bietet „Breakdown“ kurzweiliges Action-Kino
ohne überbordende Special Effects, dafür mit durchweg angemessenem Tempo und
einem großartigen J.T. Walsh („Verhandlungssache“, „Einsame Entscheidung“)
als Bösewicht.
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