Berücksichtigt man die Tatsache, dass John Frankenheimer
seit den frühen 1960er Jahren so prägende Werke wie „Die jungen Wilden“, „Botschafter
der Angst“ und „Der Gefangene von Alcatraz“ inszenierte, wirkt sein
Oeuvre in den 1970er Jahren doch sehr durchwachsen. Da stehen Abenteuerfilme wie
„Die den Hals riskieren“ und „Die Steppenreiter“ neben der
Western-Romanze „Der Sheriff“, der Schnulze „Story of a Love Story“
und dem Terror-Schocker „Schwarzer Sonntag“, darunter auch absolute Durchhänger
wie „König Ballermann“ und der späte Horror-Thriller „Die Prophezeiung“
(1979).
Inhalt:
Dr. Robert Verne (Robert Foxworth) und seine Frau
Maggie (Talia Shire) sind auf dem Weg nach Maine, um in der Nähe eines
Reservats der dortigen Ureinwohner Untersuchungen im Boden und im Wasser
durchzuführen. Während die von John Hawks (Armand Assante) angeführten Ureinwohner
die Besitzer einer Papierfabrik beschuldigen, ihre Giftstoffe in den nahen
Fluss, den Androscoggin River, zu leiten und allgemein zur Zerstörung der
Umwelt beizutragen, gibt sich Bethel Isely (Richard A. Dysart), der Inhaber
der Fabrik, auskunftsfreudig, führt seine Gäste überall hin und behauptet, die Ureinwohner,
würden mit ihren haltlosen Anschuldigungen nur ihre Arbeit sabotieren. Mittlerweile
sind sogar mehrere Mitarbeiter der Fabrik und ein Rettungsteam verschwunden.
Maggie, die ihrem Mann noch nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt hat, und
Robert geraten zwischen die Fronten, doch Robert macht in der Nähe des Flusses seltsame
Beobachtungen, die sich vor allem auf die bemerkenswerten Mutationen bei den
Tieren beziehen. Die Ureinwohner wiederum glauben, dass die seltsamen
Todesfälle auch in ihren Reihen auf die Legende von einem Rachegeist
zurückzuführen sind, der nun durch die Wälder streift und all jene zur
Rechenschaft zieht, die seiner Heimat schaden…
Kritik:
Nach einem Drehbuch von David Seltzer („Wie ein
Licht in dunkler Nacht“, „Das Omen“) hat Regie-Altmeister John
Frankenheimer einen klassischen Öko-Horror-Thriller inszeniert, der
allerdings weder in der Ausführung des Konflikts zwischen Industriellen und
Ureinwohnern um die Vorherrschaft der natürlichen Ressourcen noch in der Ausgestaltung
der Horror-Elemente überzeugt. Während der thematische Konflikt ganz
unoriginell nach Schema F abgespult wird und bei der gewaltsamen
Auseinandersetzung mit Axt und Kettensäge wenigstens einen Action-Höhepunkt
aufweist, scheitert der Film mit dem unsinnigen Titel „Prophecy“ bei der
Darstellung der mutierten Monster kläglich und sorgt so für unfreiwillig
komische Momente, denn sobald das bärenartige Monster mit Godzilla-Touch in
Erscheinung tritt, fühlt man sich als Zuschauer an die Anfänge der schlecht
animierten Monsterfilme erinnert. Das ist weder gruselig noch besonders
spannend, und selbst die teilweise einigermaßen prominenten Darsteller können
das Ruder nicht mehr herumreißen, weil ihre Rollen viel zu eindimensional
gezeichnet sind, um Mitleid oder auch nur Interesse hervorzurufen.

Kommentare
Kommentar veröffentlichen