Deathtrap - Das Mörderspiel
1982, 25 Jahre nach seinem sensationellen Regiedebüt „Die
zwölf Geschworenen“, konnte Sidney Lumet bereits auf eine ganze Reihe
großartiger Filme in seiner Werksbiografie zurückblicken, darunter „Der Mann
in der Schlangenhaut“, „Der Pfandleiher“, „Sein Leben in meiner Gewalt“, „Serpico“,
„Mord im Orient-Express“, „Hundstage“, „Network“ und „Prince of the City“.
Doch nicht immer bewies Lumet ein glückliches Händchen bei der
Auswahl seiner Projekte. Dazu zählt auch die Verfilmung von Ira Levins („Rosemaries
Baby“, „Die Frauen von Stepford“) Bühnenstück „Deathtrap“ mit Michael
Caine und Christopher Reeve in den männlichen Hauptrollen.
Inhalt:
Frustriert nach einer weiteren Premieren-Pleite fährt der
einst erfolgreiche Bühnenautor Sidney Bruhl (Michael Caine) angetrunken
mit dem Zug vom Broadway nach East Hampton auf Long Island, wo ihn bereits
seine wohlhabende Ehefrau Myra (Dyan Cannon) sehnsüchtig erwartet und zu
trösten versucht. Sie zeigt ihm einen soeben eingetroffenen Brief des jungen
Autors Clifford Anderson (Christopher Reeve), der eines von Bruhls
Schreibseminaren besuchte. Der Brief enthält Andersons erstes eigenes
Bühnenstück. Bruhl ist von dem Werk mit dem Titel „Das Mörderspiel“ so
beeindruckt, dass er spaßhaft die Ermordung des Autors erwägt, um dessen Stück
unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen.
Sidney ruft Clifford an und lädt ihn zu sich ein, um über
das Stück zu sprechen. Im Laufe des Abends versucht Myra verzweifelt, Sidney
davon zu überzeugen, mit Clifford als gleichberechtigtem Partner
zusammenzuarbeiten, doch ohne Erfolg. Sidney greift Clifford plötzlich an,
erwürgt ihn mit einer Kette und beseitigt die Leiche. Myra verspricht Sydney,
niemandem davon zu erzählen, als beide unerwarteten Besuch von ihrer besorgten
Nachbarin erhalten, der holländischen Hellseherin Helga Ten Dorp (Irene
Worth). Helga spürt, dass Schmerz und Tod über dem Haus liegen, und bevor
sie geht, warnt sie Sidney vor einem „Mann in Stiefeln“, der ihn angreifen
wird.
Vor dem Schlafengehen hört Myra ein seltsames Geräusch und
vermutet erschrocken einen Eindringling. Sidney geht mit ihr noch einmal nach
unten, doch beide können niemanden entdecken und kehren ins Schlafzimmer
zurück. Da springt Clifford plötzlich durch das Fenster, schlägt Sidney mit
einem Holzscheit und jagt Myra durch das Haus, bis sie zusammenbricht und
stirbt.
Sidney gesellt sich nun in aller Ruhe zu Clifford, und es
zeigt sich, dass beide nicht nur gemeinsam planten, Myra zu töten, sondern auch
ein Liebespaar sind. Clifford zieht bei Sidney ein und schreibt ein neues
Theaterstück, das er aber argwöhnisch unter Verschluss hält. Dennoch gelingt es
Sydney, das Manuskript gegen eine Fälschung auszutauschen. Er liest nun
entsetzt, dass Clifford die wahre Geschichte vom Mord an Myra als Grundlage für
sein neues Stück namens „Deathtrap“ (deutsch „Todesfalle“) verwendet
und ist zunehmend überzeugt, dass Clifford ein Soziopath ist…
Kritik:
Ira Levins Vorlage lebt von den rasanten Veränderungen
zwischen den Beziehungen des übersichtlichen Ensembles und den schwarzhumorigen
Elementen, die im Publikum für Unterhaltung sorgen. Sidney Lumet hat den
Theater-Charakter des Stückes weitgehend beibehalten und sich bei seiner
Inszenierung fast ausschließlich auf das luxuriöse Anwesen von Myra und Sidney
auf Long Island beschränkt. Die Requisiten, vor allem aber die Beleuchtung
wirken wie auf einer Bühne inszeniert, auf der sich das reduzierte Ensemble souverän
bewegt. Sieht man von Dyan Cannons überdrehter Performance ab (sie wurde
1983 für die „Goldene Himbeere“ als schlechteste
Nebendarstellerin nominiert), spielen sich vor allem Michael Caine
und „Superman“-Darsteller Christopher Reeve munter die Bälle zu, doch
wirklich zu fesseln vermag die Krimikomödie nicht, auch wenn sie geschickt vor
Augen führt, was Neid, Gier, Misstrauen und Verrat anrichten können.






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