Die Steppenreiter

Nachdem sich John Frankenheimer mit seinen ersten Filmen – „Die jungen Wilden“, „Der Gefangene von Alcatraz“, „Botschafter der Angst“, „Sieben Tage im Mai“, „Der Zug“ und „Der Mann, der zweimal lebte“ - einen hervorragenden Ruf erarbeiten konnte, drohte er in den späten 1960er Jahren zu einem zwar routinierten, aber nicht mehr erstklassigen Regisseur zu werden. Das zeigte sich auch in dem 1971 entstandenen Abenteuer-Drama „Die Steppenreiter“ mit Omar Sharif und Jack Palance in den Hauptrollen.

Inhalt:

In den armen, trostlosen nördlichen Provinzen des bergigen feudalen sunnitischen Königreichs Afghanistan (vor den sowjetisch inszenierten republikanischen Revolutionen) wird der Status der stolzen Männer und ihrer Clans weniger durch Reichtum oder sogar militärische Macht bestimmt als durch Siege im alten, doch brutalen Spiel Buskashi, einer grausamen Form des Polos, die bis zu Dschingis Khan zurückreicht, bei dem die Chapendaz genannten Reiter ihre Pferdepeitschen sowohl auf ihre eigenen Tiere als auch auf ihre Rivalen in einem erbitterten Kampf um eine geköpfte Ziege, verwenden, die über lange Strecken transportiert werden muss, was fast unmöglich ist, während alle anderen gnadenlos angreifen. Tursen (Jack Palance), ein ehemaliger, nun aber gebrechlicher Meister, hat dank seiner Position als Stallmeister des regionalen Herrn Osman Bey den Status eines Stammesfürsten erlangt und hat schließlich ein unvergleichliches Pferd gezüchtet, den weißen Hengst Jahil, rechtzeitig für das königliche Turnier auf der Ebene von Bagrami, kurz vor der Hauptstadt Kabul. Sein ihm entfremdeter Sohn Uraz (Omar Sharif) soll den weißen Hengst zum Sieg reiten, worauf es ihm gehören würde. Zwar gewinnt Uraz das Rennen, an dem sein Vater nie teilgenommen hatte, doch als er sich dabei sein Bein schwer verletzt, verspricht er seinem Knecht Mukhi das siegreiche Tier, sollte er selbst sterben. Das führt Mukhi und die die beiden Männer begleitende Nomaden-Prostituierte Zareh (Leigh Taylor-Young) allerdings in Versuchung…

Kritik:

John Frankenheimer verfilmte den Roman „The Horsemen“ von Joseph Kessel nach einem Drehbuch von Dalton Trumbo („Spartacus“, „Ein Herz und eine Krone“, „Papillon“) als etwas unausgereift ausgeführtes Vater-Sohn-Drama, das vor allem durch die grandiosen Landschaftsaufnahmen und die packenden Pferderennen unterhalt. Auch die schöne Leigh Taylor-Young („… Jahr 2022… die überleben wollen…“, „Lass mich küssen deinen Schmetterling“) trägt zu den Schauwerten des Films bei, während Omar Sharif („Lawrence von Arabien“, „Doktor Schiwago“) und Jack Palance („Die Verachtung“, „City Slickers“) bei der Austragung der von ihnen verkörperten Rollen von Sohn und Vater manchmal selbst nicht zu wissen scheinen, was sie da von Text von sich geben müssen.

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