Ausgequetscht

Mit seiner Idee, geschmacksintensive Pflanzenextrakte zu produzieren, hat Joel Reynolds (Jason Bateman) eine gewinnträchtige Firma aufbauen können, in der er immer ein offenes Ohr für seine Angestellten hat. Da er aber selten vor 20 Uhr nach Hause kommt und seine Frau Suzie (Kristen Wiig) dann schon ihre Jogging-Hose angezogen hat, die jede Chance auf Sex im Keim erstickt, sieht es privat eher mau für den Fabrikbesitzer aus, der nach Feierabend auch noch regelmäßig von seinem nervigen Nachbarn belästigt wird. 
Als Joel ein lukratives Kaufangebot für seine Firma unterbreitet wird, sieht er seine Chance kommen, sich vorzeitig zur Ruhe setzen und wieder mehr Zeit mit seiner Frau verbringen zu können. Doch durch eine Verkettung unglücklicher Umstände verliert Mitarbeiter Step (Clifton Collins Jr.) bei einem Arbeitsunfall einen Hoden, worauf gleich mehrere Parteien das große Geld wittern: Die attraktive Kleinganovin Cindy (Mila Kunis) heuert als Aushilfe bei Reynolds Extracts an, um über Joel an den Step heranzukommen, dem sie nahelegt, die Firma zu verklagen. Der geldgierige, aus der Fernseh- und Bushaltestellen-Werbung bekannte Anwalt Joe Adler (AC/DC-Bassist Gene Simmons) übernimmt den Fall nur zu gern. 
Doch bis diese Angelegenheit nicht geklärt ist, liegt das Kaufangebot auf Eis. Weil sich Joel mittlerweile in die hübsche Cindy verguckt hat, seine Frau aber nicht betrügen will, nimmt er den Vorschlag seines Studienkumpels Dean (Ben Affleck) an, der eine Bar betreibt und Joel einen Gigolo vermittelt, er als Pool-Reiniger angestellt wird, aber vor allem Suzie flachlegen soll, damit Joel ohne schlechtes Gewissen Cindy klarmachen kann. Doch der Plan läuft völlig aus dem Ruder. 
Nach Achtungserfolgen mit den Independent-Komödien „Alles Routine“ (1999) und „Idiocracy“ (2006) bleibt „Beavis And Butt-Head“-Erfinder Mike Judge auch mit seinem neuen Film seiner Linie treu und vereint eine bunte Mischung an skurrilen Typen in einem aberwitzigen Plot, wobei er auf eine überraschend populäre Darsteller-Crew zurückgreifen kann, von denen vor allem Jason Bateman souverän durch die privaten und beruflichen Turbulenzen schifft, die Joel Reynolds zu bewältigen hat. Allerdings verkommen Mike Judges Figuren oft zur Karikatur, der verpeilte Heavy-Metal-Gitarrist, der nicht mal richtig Gabelstapler fahren kann, ebenso wie der geschäftstüchtige Anwalt mit gruseligem Toupet oder der gutaussehende, aber völlig verblödete Gigolo. 
Diese Typen sind zwar immer mal wieder für ein gutgemeintes Schmunzeln gut, vermögen aber keinen echten Witz zu versprühen. Das ist aber auch einem nicht konsequent durchdachten Drehbuch geschuldet, das zwar einen gewissen Charme besitzt, den Darstellern aber nicht genügend Raum zur Entfaltung gibt. Alles in allem wäre hier viel mehr drin gewesen. 

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