Ed Kemper - Mein Freund, der Killer

Ende der 60er Jahre sorgt eine bestialische Mordserie in Kalifornien für Aufsehen. Ein Serienkiller entführt junge Frauen, tötet sie und missbraucht sie anschließend. Detective Tom Harris (Christopher Stapleton) kommt aber bald seinem alten Freund Ed Kemper (Robert Sisko) auf die Spur, der bei seiner Gefangennahme wenig Schwierigkeiten bereitet. 
Bei seinem umfassenden Geständnis wird deutlich, dass vor allem Eds Mutter (Patricia Place) maßgeblich für die Fehlentwicklung ihres Sprösslings verantwortlich gewesen ist. 
Von Jeffrey Dahmer über Ed Gein und Ted Bundy bis zum Zodiac-Killer ist das schrecklich-faszinierende Treiben von Serienkillern immer wieder verfilmt worden. Selten sind diese Versuche so gut gelungen wie in den Literaturverfilmungen von Robert Blochs „Psycho“ und Thomas Harris‘ „Hannibal Lecter“-Romanen oder auch David Finchers Thrillern „Sieben“ und „Zodiac“
In der Regel mangelt es den meist im Gewand eines Slashermovies verpackten Serienkiller-Filmen an einem schlüssigen Drehbuch, psychologischer Tiefe und glaubwürdigen Darstellern. Genau daran krankt auch „Ed Kemper - The CoEd Killer“ aus dem Jahre 2008. Regisseur Rick Bitzelberger hält sich wenig mit der gut dokumentierten Vergangenheit von Ed Kemper auf und beginnt seinen Film mit den Morden an den hübschen jungen Frauen und der nur oberflächlich angerissene Ermittlungsarbeit von Detective Harris. 
Auch die Vernehmung seines alten Freundes Ed bietet wenig Überraschungen außer der obligatorischen Misshandlung durch die böse Mutter. Die Darsteller agieren allesamt seltsam lustlos, was dem anspruchslosen Drehbuch geschuldet sein dürfte. Aber auch die Inszenierung kommt sehr phlegmatisch daher und bietet nur für Slasher-Freunde ein paar unspektakuläre Szenen, die zwar die FSK-18-Freigabe rechtfertigen, aber ebenso wie das Gesamtwerk uninspiriert eingestreut sind. 
Dabei hätte sowohl der Umstand, dass der hochintelligente Kemper den Behörden bei der Ergreifung weiterer Serienmörder und der Erstellung ihrer Profile behilflich gewesen ist, als auch die interessante Kindheitsgeschichte des Killers genügend Material für einen guten Genrefilm abgegeben. Diese Chance wurde leider kläglich verschenkt. 

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