The Hole

Um ihren Schwarm Mike (Desmond Harrington), der sich gerade glücklicherweise von seiner blonden Freundin getrennt hat, für sich zu gewinnen, spannt die unscheinbare Liz (Thora Birch) ihren besten Freund Martin (Daniel Brocklebank) ein, der daraufhin einen geheimen Bunkeraufenthalt in der Nähe des Internats organisiert, an dem neben Liz und Mike nur die magersüchtige Frankie (Keira Knightley) und Mikes Kumpel Geoff (Laurence Fox) teilnehmen. 
Doch die ausgelassene Wochenendparty mit Sex, Drugs & Rock'n'Roll wird zu einem klaustrophobischen Horrortrip, als Martin nicht wie verabredet auftaucht, um den Bunker wieder aufzuschließen. Erst zwei Wochen später findet Liz den Weg nach draußen und erzählt der Polizeipsychologin Dr. Philippa Horwood (Embeth Davidtz) von den Vorgängen im Bunker, in dem ihre drei Mitschüler gestorben sind. Allerdings unterscheidet sich Liz' Version entschieden von der, die Martin zum Besten gibt, der als Hauptverdächtiger vernommen wird. 
Da Liz' Erinnerungen nach dem Schock gelitten haben, will sie mit der Psychologin an den Ort des Geschehens zurück, wo sie ihre Geschichte noch einmal erzählt. 
Mit der starken Eröffnungssequenz, in der die am ganzen Körper mit Blut verschmierte Liz aus dem Wald auf das verlassene Schulgelände torkelt, den Notruf wählt und nur noch laut in den Hörer schreien kann, macht Regisseur Nick Hamm von vornherein klar, dass etwas Schreckliches passiert ist. Interessant ist nun die filmische Rekapitulation der Ereignisse, die zum Tod dreier verwöhnter Internatsschüler geführt haben, die an einem Wochenende mal so richtig die Sau rauslassen wollten. Im Gegensatz zu den üblichen Teenie-Slasher-Filmen wählt Nick Hamm mit „The Hole“ die subtilere, psychologische Variante des Wahnsinns, der sich durch eine unerwiderte Liebe nährt. Erst nach und nach wird dem Zuschauer klar, dass Liz mit der Wahrheit hinter dem Berg hält, und sobald der tatsächliche Gang der Ereignisse geschildert wird, wechseln die hellen Farben entsprechend der grausamen Geschehnisse in schmutzig düstere Bilder, wenn die verschmutzten, kränkelnden und dürstenden Teenager Schmutz die Szenerie bestimmen. 
Thora Birch stellt ihre Figur so glaubwürdig dar, dass auch der Zuschauer lange Zeit mit ihr leidet, ehe der tatsächliche Ablauf in das Bewusstsein sowohl der Psychologin als auch des Zuschauers dringt. „The Hole“ spielt geschickt mit menschlichen Urängsten und der todbringenden Macht großer Gefühle, vor denen auch verwöhnten Yuppie-Kindern nicht gefeit sind. Die geschickt konstruierte und inszenierte Story gewinnt durch ihre gut aufgelegten Darsteller, die stimmungsvolle Kameraarbeit von Denis Crossan („Joyride“, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“) und den groovenden elektronischen Score von Clint Mansell („Pi“, „Requiem For A Dream“, „The Wrestler“) noch an Qualität.  

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