Legion

Als Gott das erste Mal von den Menschen enttäuscht war, schickte er die Sintflut. Nun ist es mal wieder soweit. Diesmal kommt der Zorn Gottes in Gestalt von Erzengel Michael (Paul Bettany) auf die Erde nieder, wo er die hochschwangere Kellnerin Charlie (Adrianne Palicki) und mit ihrer Frucht im Leibe auch die letzte Hoffnung der Menschheit auslöschen soll. 
Doch der Engel begehrt auf, entledigt sich seiner Flügel und zieht mit einer Ladung schwerer Waffen in die Wüste zu dem abgelegenen Diner mit dem vielsagenden Namen "Paradise Falls", um vor allem das Baby, seine Mutter, ihren stets nörgelnden Chef Bob (Dennis Quaid) und dessen gutmütigen Sohn Jeep (Lucas Black) gegen die Invasion zu wappnen, die Gott nachsenden würde. Tatsächlich müssen Belegschaft und die wenigen Kunden - ein Ehepaar mit Tochter im besten Teenager-Alter sowie ein schwarzer junger Mann, der sich offensichtlich verfahren hat - nicht lange warten, bis ein teuflischer Dämon in Form einer alten Lady das Diner aufsucht und den Vorboten einer Schar von Fliegen und ihrem Anführer, den Erzengel Gabriel (Kevin Durand), bildet. 
Gottes Erzengel sind immer wieder beliebtes Filmthema gewesen, ob in der erfolgreichen Film-Serie „God's Army“, der Comic-Verfilmung „Constantine“ oder in Shane Abbess‘ „Gabriel“. In Scott Stewarts „Legion“ wird die Auseinandersetzung zwischen Gott und seinen missratenen Geschöpfen als Shoot-out zwischen den ungleichen Armeen der Erzengel Michael und Gabriel in Szene gesetzt, wobei das Setting stark an John Carpenters „Assault - Anschlag bei Nacht“ bzw. älteren Vorbildern aus dem Western-Genre (Howard Hawks‘ „Rio Bravo“) erinnert. 
Leider bietet keine der Charaktere in „Legion“ die Tiefe für eine Identifikationsfigur des Zuschauers, und die Dialoge bewegen sich eher auf Plattitüden-Niveau. Selbst Dennis Quaid bleibt als mürrischer Diner-Besitzer ziemlich blass. Die einzigen Stärken des Films liegen in der gelungenen Kameraarbeit von John Lindley („Sneakers – Die Lautlosen“, „Reservation Road“, „Feld der Träume“) und der atmosphärischen Musik von John Frizzell („Dante's Peak“, „Whiteout“). 
Zu wenig, um aus der wenig originellen Grundidee einen packenden Film zu machen, zumal selbst den Action-Sequenzen der nötige Drive fehlt.  

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