The Sisters Brothers
Der französische Drehbuchautor und Regisseur Jacques Audiard hat sich mit Filmen wie „Ein Prophet“ und „Der Geschmack von Rost und Knochen“ vor allem in der europäischen Arthouse-Szene einen Namen machen können. Mit dem Western „The Sisters Brothers“ betritt er gleich in mehrerer Hinsicht Neuland. Es ist nicht nur seine erste Hollywood-Produktion, für die er die Stars Joaquin Phoenix („Walk the Line“, „Gladiator“), Jake Gyllenhaal („Brokeback Mountain“, „Nightcrawler“) und John C. Reilly („Chicago“, „Walk Hard: Die Dewey Cox Story“) gewinnen konnte, sondern auch ein ungewöhnlicher Beitrag zum doch nicht tot zu kriegenden Western-Genre.
Mitte des 19. Jahrhunderts verdienen sich die beiden Brüder Charlie (Joaquin Phoenix) und Eli Sisters (John C. Reilly) ihren Lebensunterhalt als Auftragskiller für einen ebenso mysteriösen wie furchteinflößenden Geschäftsmann, der nur als der Commodore (Rutger Hauer) bekannt ist. Ihr nächster Auftrag setzt sie auf die Fährte des Goldsuchers Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed). Unterstützt werden sie dabei von John Morris (Jake Gyllenhaal), der sich bereits in der Nähe des auszuschaltenden Zielobjekts befindet und es im Auge behalten soll, bis die Killer den Vorsprung ihres Opfers eingeholt haben.
Morris freundet sich mit dem mittellosen Warm an und bietet ihm an, ihn nach Jacksonville zu begleiten, wo er ein Treffen mit den Sisters-Brüdern arrangiert hat. So erfährt er, dass Warm auf leichtere Art als mit Glück oder harter Arbeit sein Geld mit dem Goldschürfen machen will, hat er doch eine chemische Formel für eine Substanz entdeckt, die das Gold im Flussbett aufleuchten lässt. Da Morris nicht für den Tod des offensichtlich harmlosen Mannes verantwortlich sein will, reist er mit ihm nach San Francisco weiter, wo er eine Schürflizenz für beide beantragen will. Währenddessen wählen Charlie und Eli den kürzeren, aber gefährlicheren Weg über die Berge nach Mayfield und werden von einem Grizzly überfallen, dann erkrankt Eli lebensgefährlich an dem Biss einer giftigen Spinne, die er nachts versehentlich verschluckt hat.
Da Charlie wegen seiner Trunksucht auch nicht immer im Vollbesitz seiner Kräfte ist, verzögert sich die Reise nach San Francisco zunehmend, wo der Traum vom schnellen Geld ein tragisches Ende nimmt …
Mit „The Sisters Brothers“ hat Audiard einen Bestseller des kanadischen Schriftstellers Patrick DeWitt verfilmt, der dafür bekannt ist, mit satirischer Note Genres und die damit verbundenen Zuschauererwartungen zu unterlaufen. Tatsächlich wartet „The Sisters Brothers“ zunächst mit einigen vertrauten Elementen des Western-Genres auf. Von der Erteilung des Mordauftrags über die lange und gefährliche Reise der Verfolgung mit den damit verbundenen Landschaftsaufnahmen, Schießereien, Saloon-Aufenthalten und den Träumen vom schnellen Geld bietet Audiard noch die vertrauten Elemente des Genres auf, doch schon die ungewöhnlich ausführlichen und nachdenklichen und auch humorvollen Gespräche zwischen den Protagonisten machen deutlich, dass hier eine andere Art von Western präsentiert wird. Statt ihre Zielperson nämlich wie gefordert zu eliminieren, machen Charlie, Eli und John schließlich gemeinsame Sache mit dem überzeugenden Chemiker, ernten aber alles andere als das große Geld. DeWitts Humor kommt dabei immer wieder auf unerwartete Weise zum Vorschein und nimmt blitzschnell eine tragische Wendung. So verschluckt Eli erst im Schlaf eine Spinne, um am nächsten Morgen aber schwer krank aufzuwachen. Bei der Konfrontation mit anderen Auftragsmördern wiegt der völlig betrunkene Charlie wankend seine Gegner zunächst in Sicherheit, gibt einen satten Kotzstrahl von sich, um in der nächsten Sekunde mit seiner Waffe die Widersacher niederzustrecken. Audiard hält sich aber weniger bei den Schießereien auf, sondern bleibt mit der Kamera immer dicht bei seinen Figuren, von denen vor allem Eli durch seine ebenso nachdenkliche wie neugierige Art die Sympathien des Publikums gewinnt. Audiards Stammkomponist Alexandre Desplat („Little Women“, „The Shape of Water“) sorgt mit seinem für einen Western ganz untypischen, von Streichern und Piano getragenen Orchestercore ebenfalls dafür, dass „The Sisters Brothers“ als absolut außergewöhnlicher Western mit stark aufspielenden Darstellern und tollen Dialogen überzeugt.
"The Sisters Brothers" in der IMDb
Mitte des 19. Jahrhunderts verdienen sich die beiden Brüder Charlie (Joaquin Phoenix) und Eli Sisters (John C. Reilly) ihren Lebensunterhalt als Auftragskiller für einen ebenso mysteriösen wie furchteinflößenden Geschäftsmann, der nur als der Commodore (Rutger Hauer) bekannt ist. Ihr nächster Auftrag setzt sie auf die Fährte des Goldsuchers Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed). Unterstützt werden sie dabei von John Morris (Jake Gyllenhaal), der sich bereits in der Nähe des auszuschaltenden Zielobjekts befindet und es im Auge behalten soll, bis die Killer den Vorsprung ihres Opfers eingeholt haben.
Morris freundet sich mit dem mittellosen Warm an und bietet ihm an, ihn nach Jacksonville zu begleiten, wo er ein Treffen mit den Sisters-Brüdern arrangiert hat. So erfährt er, dass Warm auf leichtere Art als mit Glück oder harter Arbeit sein Geld mit dem Goldschürfen machen will, hat er doch eine chemische Formel für eine Substanz entdeckt, die das Gold im Flussbett aufleuchten lässt. Da Morris nicht für den Tod des offensichtlich harmlosen Mannes verantwortlich sein will, reist er mit ihm nach San Francisco weiter, wo er eine Schürflizenz für beide beantragen will. Währenddessen wählen Charlie und Eli den kürzeren, aber gefährlicheren Weg über die Berge nach Mayfield und werden von einem Grizzly überfallen, dann erkrankt Eli lebensgefährlich an dem Biss einer giftigen Spinne, die er nachts versehentlich verschluckt hat.
Da Charlie wegen seiner Trunksucht auch nicht immer im Vollbesitz seiner Kräfte ist, verzögert sich die Reise nach San Francisco zunehmend, wo der Traum vom schnellen Geld ein tragisches Ende nimmt …
Mit „The Sisters Brothers“ hat Audiard einen Bestseller des kanadischen Schriftstellers Patrick DeWitt verfilmt, der dafür bekannt ist, mit satirischer Note Genres und die damit verbundenen Zuschauererwartungen zu unterlaufen. Tatsächlich wartet „The Sisters Brothers“ zunächst mit einigen vertrauten Elementen des Western-Genres auf. Von der Erteilung des Mordauftrags über die lange und gefährliche Reise der Verfolgung mit den damit verbundenen Landschaftsaufnahmen, Schießereien, Saloon-Aufenthalten und den Träumen vom schnellen Geld bietet Audiard noch die vertrauten Elemente des Genres auf, doch schon die ungewöhnlich ausführlichen und nachdenklichen und auch humorvollen Gespräche zwischen den Protagonisten machen deutlich, dass hier eine andere Art von Western präsentiert wird. Statt ihre Zielperson nämlich wie gefordert zu eliminieren, machen Charlie, Eli und John schließlich gemeinsame Sache mit dem überzeugenden Chemiker, ernten aber alles andere als das große Geld. DeWitts Humor kommt dabei immer wieder auf unerwartete Weise zum Vorschein und nimmt blitzschnell eine tragische Wendung. So verschluckt Eli erst im Schlaf eine Spinne, um am nächsten Morgen aber schwer krank aufzuwachen. Bei der Konfrontation mit anderen Auftragsmördern wiegt der völlig betrunkene Charlie wankend seine Gegner zunächst in Sicherheit, gibt einen satten Kotzstrahl von sich, um in der nächsten Sekunde mit seiner Waffe die Widersacher niederzustrecken. Audiard hält sich aber weniger bei den Schießereien auf, sondern bleibt mit der Kamera immer dicht bei seinen Figuren, von denen vor allem Eli durch seine ebenso nachdenkliche wie neugierige Art die Sympathien des Publikums gewinnt. Audiards Stammkomponist Alexandre Desplat („Little Women“, „The Shape of Water“) sorgt mit seinem für einen Western ganz untypischen, von Streichern und Piano getragenen Orchestercore ebenfalls dafür, dass „The Sisters Brothers“ als absolut außergewöhnlicher Western mit stark aufspielenden Darstellern und tollen Dialogen überzeugt.
"The Sisters Brothers" in der IMDb
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