Männer des Gesetzes
Nachdem Kirk Douglas („Spartacus“, „Reporter des Satans“) schon früh begonnen hatte, möglichst viel Kontrolle über die Filme zu erhalten, in denen er mitwirkte, gründete er nicht nur Mitte der 1950er Jahre seine eigene, nach seiner Mutter benannte Produktionsfirma Bryna Productions, sondern versuchte sich in den 1970ern auch als Regisseur. Nach seinem längst vergessenen Debüt mit dem Western-Abenteuer „Scalawag“ (1973) inszenierte er 1975 mit „Männer des Gesetzes“ einen ungewöhnlich politischen Western, in dem Kirk Douglas natürlich auch die Hauptrolle übernahm und in Bruce Dern („Lautlos im Weltraum“) einen grandiosen Sparringspartner fand.
Um seiner Kampagne bei der Wahl zum Senator von Texas Auftrieb zu verleihen, hat der ambitionierte US-Marshal Howard Nightingale (Kirk Douglas) im Jahr 1890 einige der besten Schützen als Deputys angeheuert und macht nun Jagd auf den berüchtigten Zugräuber Jack Strawhorn (Bruce Dern) und seine Bande. Zwar gelingt es Nightingale und seiner Truppe, Strawhorn und seine Leute in einer Pferdescheune zu überraschen, doch verbrennt dabei nicht nur die Beute von 40.000 Dollar, sondern Strawhorn selbst gelingt aus dem flammenden Inferno auch die Flucht. In einer Kleinstadt, wo Strawhorn zuletzt gesehen worden ist und den örtlichen Sheriff niedergeschossen hat, formiert sich Nightingale mit seinen Männern neu, wird im besten Hotel der Stadt untergebracht und lässt sich von Clearwaters Bürgern ordentlich feiern.
Zwar gelingt es dem Marshal und seinen Deputys, den gefürchteten Strawhorn festzunehmen, doch auf dem Weg nach Texas gelingt Strawhorn erneut die Flucht. Zurück in der Stadt nimmt er Nightingale als Geisel und erpresst von seinen Männern ein Lösegeld in der Höhe seines letzten Beutezuges. In dieser Konstellation offenbaren Nightingales Männer ihr wahres Gesicht und werden zu den Räubern, die Nightingale versprach, der Gerechtigkeit zuzuführen …
Es ist sicher kein Zufall, dass Kirk Douglas 1975 den kritischen Western „Männer des Gesetzes“ produzierte, inszenierte und dabei auch noch die Hauptrolle des manipulierenden Schurken übernahm. Der konservativen Kreisen gegenüber kritische Douglas hatte bereits in dem von ihm mitproduzierten Gladiatoren-Drama „Spartacus“ (1960) von Stanley Kubrick dafür gesorgt, dass mit Dalton Trumbo ein Drehbuchautor verpflichtet wurde, der wegen seiner angenommenen kommunistischen Sympathien auf Hollywoods Schwarzer Liste gestanden hatte. In „Posse“ – so der Originaltitel nach einem Drehbuch von Christopher Knopf („Ein Zug für zwei Halunken“, „Die Chorknaben“) und William Roberts („Die glorreichen Sieben“, „Die Brücke von Remagen“) – spielt Douglas überzeugend einen machtgierigen Politiker, der die den Kampf gegen das Verbrechen instrumentalisiert, um die Wahl zum US-Senator für sich entscheiden zu können. Dabei lässt er eine Menge Charme sprühen, doch selbst der Hotelbesitzerin Carla Ross (Beth Brickell), die sich von dem charismatischen Mann mehr als angezogen fühlt, macht Nightingale klar, dass er nur an ihrer Stimme bei der Wahl interessiert sei. Seine Männer profitieren von dem Charisma ihres Anführers und ziehen junge Mädchen ebenso in ihren Bann, wie sie verheiratete Frauen verführen.
Während sich die Bevölkerung der Kleinstadt von Nightingale blenden lässt, nimmt Strawhorn sein Schicksal als Gefangener ungewöhnlich gelassen und sogar mit Humor hin, hält Nightingale bei passender Gelegenheit aber den Spiegel vor. Bruce Dern verkörpert den listigen Zugräuber mit temperamentvoll selbstironischer Note. Obwohl oder gerade vielleicht weil er der vermeintlich Böse in diesem Polit-Spektakel darstellt, ist seine Figur die einzige, die Nightingales Strategie von Beginn an durchschaut und am Ende eindrucksvoll zu entlarven versteht. Die Inszenierung fällt dabei nicht besonders spektakulär aus. Zwar wartet Douglas auch mit einigen Schießereien auf, doch der Fokus des Films liegt eindeutig in der Entlarvung populistischer Mechanismen, womit „Männer des Gesetzes“ auch nach wie vor aktuelle Bezüge aufweist.
"Männer des Gesetzes" in der IMDb
Zwar gelingt es dem Marshal und seinen Deputys, den gefürchteten Strawhorn festzunehmen, doch auf dem Weg nach Texas gelingt Strawhorn erneut die Flucht. Zurück in der Stadt nimmt er Nightingale als Geisel und erpresst von seinen Männern ein Lösegeld in der Höhe seines letzten Beutezuges. In dieser Konstellation offenbaren Nightingales Männer ihr wahres Gesicht und werden zu den Räubern, die Nightingale versprach, der Gerechtigkeit zuzuführen …
Es ist sicher kein Zufall, dass Kirk Douglas 1975 den kritischen Western „Männer des Gesetzes“ produzierte, inszenierte und dabei auch noch die Hauptrolle des manipulierenden Schurken übernahm. Der konservativen Kreisen gegenüber kritische Douglas hatte bereits in dem von ihm mitproduzierten Gladiatoren-Drama „Spartacus“ (1960) von Stanley Kubrick dafür gesorgt, dass mit Dalton Trumbo ein Drehbuchautor verpflichtet wurde, der wegen seiner angenommenen kommunistischen Sympathien auf Hollywoods Schwarzer Liste gestanden hatte. In „Posse“ – so der Originaltitel nach einem Drehbuch von Christopher Knopf („Ein Zug für zwei Halunken“, „Die Chorknaben“) und William Roberts („Die glorreichen Sieben“, „Die Brücke von Remagen“) – spielt Douglas überzeugend einen machtgierigen Politiker, der die den Kampf gegen das Verbrechen instrumentalisiert, um die Wahl zum US-Senator für sich entscheiden zu können. Dabei lässt er eine Menge Charme sprühen, doch selbst der Hotelbesitzerin Carla Ross (Beth Brickell), die sich von dem charismatischen Mann mehr als angezogen fühlt, macht Nightingale klar, dass er nur an ihrer Stimme bei der Wahl interessiert sei. Seine Männer profitieren von dem Charisma ihres Anführers und ziehen junge Mädchen ebenso in ihren Bann, wie sie verheiratete Frauen verführen.
Während sich die Bevölkerung der Kleinstadt von Nightingale blenden lässt, nimmt Strawhorn sein Schicksal als Gefangener ungewöhnlich gelassen und sogar mit Humor hin, hält Nightingale bei passender Gelegenheit aber den Spiegel vor. Bruce Dern verkörpert den listigen Zugräuber mit temperamentvoll selbstironischer Note. Obwohl oder gerade vielleicht weil er der vermeintlich Böse in diesem Polit-Spektakel darstellt, ist seine Figur die einzige, die Nightingales Strategie von Beginn an durchschaut und am Ende eindrucksvoll zu entlarven versteht. Die Inszenierung fällt dabei nicht besonders spektakulär aus. Zwar wartet Douglas auch mit einigen Schießereien auf, doch der Fokus des Films liegt eindeutig in der Entlarvung populistischer Mechanismen, womit „Männer des Gesetzes“ auch nach wie vor aktuelle Bezüge aufweist.
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