James Bond 007 - Moonraker

Mit dem vorangegangen zehnten Bond-Abenteuer „Der Spion, der mich liebte“ (1977) hat das erfolgreiche Franchise unter der Regie von Lewis Gilbert einen seiner bisherigen Höhepunkte und einen Roger Moore präsentiert, der seine Rolle als Doppel-Null-Agent im Geheimdienst Ihrer Majestät auf eigenständige Weise zu verkörpern wusste. Um der Reihe einen zeitgemäßen Anstrich zu verpassen, ließ sich die Filmemacher für „Moonraker – Streng geheim“ (1979) von dem überwältigenden Erfolg von George Lucas‘ „Star Wars – Krieg der Sterne“ inspirieren.
Der in den USA hergestellte Raumpendler „Moonraker“ wird auf dem Weg nach England vom Rücken einer Boing 747 entführt und wird so zum Politikum. Um die Wogen zu glätten und den peinlichen Vorfall aufzuklären, setzt MI6-Chef ‚M‘ (Bernard Lee) seinen besten Agenten ein. James Bond (Roger Moore), der gerade erst einen Rauswurf aus einem fliegenden Privatjet ohne Fallschirm überlebt hat, soll erst einmal beim Hersteller des außergewöhnlichen Space Shuttle die ersten Informationen einholen. Doch kaum hat sich Bond mit Hugo Drax (Michael Lonsdale) von Drax Industries und der attraktiven Astronautin Dr. Holly Goodhead (Lois Chiles) bekanntgemacht, wird ihm in der Zentrifuge des Forschungslabors nach dem Leben getrachtet. Mit Hilfe der schönen Pilotin Corinne Dufour (Corinne Cléry) gelangt Bond an geheime Konstruktionspläne, die ihn zunächst in eine Glasbläserei nach Venedig führen, wo ihm erneut nach dem Leben getrachtet wird, er aber unverhofft Dr. Goodhead wiedertrifft, die sich als CIA-Agentin entpuppt. In Rio de Janeiro erfahren die beiden Agenten, dass Drax offenbar plant, ein tödliches Nervengas vom All aus auf der Erde auszusetzen, um dann im Weltraum eine neue Eliterasse von Menschen entstehen zu lassen …
Einmal mehr darf sich James Bond mit einem sinisteren, größenwahnsinnigen und natürlich schwerreichen Unternehmer auseinandersetzen, der nicht weniger als die Vernichtung der Menschheit im Sinn hat. Christopher Wood, den Regisseur Lews Gilbert schon bei „Der Spion, der mich liebte“ als Drehbuchautor an Bord geholt hatte, sorgte auch bei „Moonraker“ dafür, die Handlung des dritten Bond-Romans von Ian Fleming als actionreiches Abenteuer zu präsentieren, das Gilbert mit Kameramann Jean Turnier („Der Schakal“, „Die offene Rechnung“) vor den exotischen Kulissen in Venedig, Rio de Janeiro, im südamerikanischen Dschungel und schließlich im Weltraum abwechslungsreich in Szene gesetzt worden ist. Natürlich wird James Bond dabei wieder von einer ganzen Schar attraktiver Frauen umgeben, die sich bis zur Schlussszene nicht dagegen wehren, von dem charismatischen Briten verführt zu werden, auch nicht in der Schwerelosigkeit des Weltraums. Der Umstand, dass es sich bei „Moonraker“ um die erste Co-Produktion mit der französischen Les Productions Artistes Associés handelte, führte zur vermehrten Beteiligung französischer Crewmitglieder. Neben dem französischen Kameramann waren vor allem einige schöne französische Darstellerinnen vertreten und mit Michael Lonsdale („Ronin“, „München“) durfte auch erstmals ein Franzose als Bösewicht Bonds ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Von Beginn an setzt der elfte Bond-Film auf spektakuläre Action. Nach dem starken Auftakt mit dem Kampf um einen lebensrettenden Fallschirm, der Bond ein ungemütliches Wiedersehen mit Beißer (Richard Kiel) beschert, können sich auch die Verfolgungsjagd in den Kanälen von Venedig und in Brasiliens Dschungel mehr als sehen lassen. Nur die finale Konfrontation im Weltraum mit Lasergewehrgefechten wirkt arg lächerlich und schlecht vom „Star Wars“-Vorbild abgekupfert. Überhaupt wirkt nach dem temporeichen Beginn der Showdown im Weltraum sehr behäbig inszeniert. Dass sich Beißer plötzlich auf die Seite der Guten schlägt und auch noch eine hübsche Frau mit üppiger Oberweite, langen blonden Zöpfen und riesiger Brille findet, wirkt allerdings wenig glaubwürdig.
So weist „Moonraker“ zumindest in den ersten zwei Dritteln eine ganze Reihe von starken Momenten und Kulissen auf, bevor der Film dann merklich an Fahrt und Qualität verliert.
"James Bond 007 - Moonraker" in der IMDb

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