Das Haus auf dem Geisterhügel

William Castle arbeitete 1946 mit Orson Welles an „Die Lady von Shanghai“ zusammen, bevor er sich einen Namen als B-Movie-Regisseur machte und sich schließlich aufs Horror-Genre verlegte, wobei er die entsprechenden Kinovorführungen mit Gimmicks wie gummiartigen Puppen und beleuchteten Skeletten aufpeppte. Nach „Macabre“ (1958) war „Das Haus auf dem Geisterhügel“ (1959) sein zweiter Film seiner Horror-Phase, zu der auch noch u.a. „Schrei, wenn der Tingler kommt“, „Das unheimliche Erbe“ und „Das finstere alte Haus“ zählen. 

Inhalt:

Der Millionär Frederick Loren (Vincent Price) ist in vierter Ehe mit Annabelle (Carol Ohmart) verheiratet, doch ist die junge Frau nur des Geldes wegen mit dem herrschsüchtigen und eifersüchtigen Mann zusammen. Zu ihrem Geburtstag veranstaltet er ihr zuliebe eine Party in dem ehemaligen Herrenhaus auf dem Spukhügel, zu der er fünf unterschiedliche Gäste einlädt, die weder ihren Gastgeber noch sich untereinander kennen. Sie sind der Einladung letztlich – überwiegend – der Belohnung wegen gefolgt. Jeder, der die Nacht auf Hillhouse überlebt, darf sich auf 10.000 Dollar freuen. Das Geld können sowohl Fredericks verschuldete Angestellte Nora Manning (Carolyn Craig) als auch die spielsüchtige Klatschreporterin Ruth Bridgers (Julie Mitchum) und der Testpilot Lance Schroeder (Richard Long) gebrauchen, der mit der Miete im Rückstand ist. 
Warum der Psychiater Dr. David Trent (Alan Marshal) und der trinksüchtige Watson Pritchard (Elisha Cook Jr.) das Spiel mitmachen, ist nicht klar. Pritchard, der bereits zum zweiten Mal auf Hillhouse ist, wird von dem Gastgeber nach einer kleinen Cocktailrunde gebeten, eine Hausführung mit den Gästen durchzuführen. Bevor es damit losgeht, wird Nora fast von einem herabstürzenden Kronleuchter erschlagen, doch Lance rettet sie in letzter Sekunde. Pritchard führt die Gäste zunächst in den Keller und zeigt ihnen ein mit Säure gefülltes Becken, das bereist für einen Mord benutzt worden sei. 
Während die übrigen Gäste wieder nach oben gehen, erkunden Nora und Lance auf eigene Faust die mit vielen Türen ausgestatteten Kellerräume, bis Nora durch eine gespenstische Erscheinung erschreckt wird und sich auf ihrem Zimmer ausruhen soll. Doch dort entdeckt sie in einem Köfferchen einen abgetrennten Kopf, der später verschwunden ist. Während sie nach weiteren geisterhaften Phänomenen einen Nervenzusammenbruch erleidet, entdeckt Lance im Flur die aufgeknüpfte Leiche von Annabelle, die offensichtlich ermordet worden ist. Lance legt die Leiche zusammen mit Dr. Trent auf dem Bett in ihrem Zimmer ab. Natürlich wird zunächst Frederick des Mordes an seiner Frau verdächtigt, doch schon bald zeigt sich, dass die Dinge ganz anders liegen … 

Kritik:

Nach „Macabre“ hat William Castle auch „Das Haus auf dem Geisterhügel“ nach einem Drehbuch von Robb White realisiert, der in der Folge auch für Castles Filme „Schrei, wenn der Tingler kommt“, „Das unheimliche Erbe“ und „Mörderisch“ die Vorlagen beisteuerte. Dabei verbindet „Das Haus auf dem Geisterhügel“ klassischen Spukhaus-Grusel mit Elementen der Krimi-Komödie. Die Grusel-Elemente wirken heute etwas antiquiert und rechtfertigen kaum die FSK-18-Freigabe, und auch die Krimi-Handlung wirkt nicht ganz schlüssig. Dennoch sorgt der Film für kurzweilige, wenn zuweilen auch unfreiwillig komische Schauer-Unterhaltung, wobei Vincent Price der unbestrittene Star dieses Films ist und hier zusammen mit „Die Fliege“ (1958) den Grundstein für sein Engagement in den nachfolgenden Edgar-Allan-Poe-Adaptionen von Roger Corman legte. Die Rolle des distinguierten, aber auch sadistisch veranlagten Millionärs ist ihm auf den Leib geschrieben, und so ist es vor allem seiner glaubwürdigen Darstellung zu verdanken, dass „Das Haus auf dem Geisterhügel“ auch heute noch sehenswert ist. 1999 inszenierte William Malone mit „Haunted Hill“ ein weitaus blutigeres Remake. 

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