Monster Club

Der britische Regisseur Roy Ward Baker hat für die britischen Hammer Studios Filme wie „Das grüne Blut der Dämonen“ (1967), „Die Giftspritze“ (1968), „Journey to Midnight“ (1968), „Banditen auf dem Mond“ (1969), „Gruft der Vampire“ (1970), „Dracula – Nächte des Entsetzens“ (1970) und „Die sieben goldenen Vampire“ (1974) realisiert. Zum Ende seiner langen Karriere inszenierte er mit „Monster Club“ (1981) eine ungewöhnliche Horror-Anthologie, die auf einem Roman von R. Chetwynd-Hayes basiert und die großen Horror-Ikonen Vincent Price, John Carradine und Donald Pleasence vor der Kamera vereint. 

Inhalt: 

Bei einem abendlichen Spaziergang bewundert der Horror-Schriftsteller R. Chetwynd-Hayes (John Carradine) gerade die mit seinem neuen Werk dekorierte Auslage einer Buchhandlung, als er von einem Bettler um Geld für ein Abendessen gebeten wird. Doch dann schlägt der Mann seine Zähne in den Hals des Autors, trinkt sich an dessen Blut satt und stellt sich schließlich als Vampir Erasmus (Vincent Price) vor. Als Wiedergutmachung lädt Erasmus den Schriftsteller in den „Monster Club“ ein, wo er ihm einige Geschichten erzählt, die ihm als Inspiration für sein nächstes Buch dienen könnten. 
In der ersten Geschichte überlegen George (Simon Ward) und seine Freundin Angela (Barbara Kellerman), wie sie schnell zu Geld kommen können. Angela nimmt deshalb eine Stelle als Sekretärin bei einem alleinstehenden Mann namens Raven (James Laurenson) in einem alten Herrenhaus an, wo sie Antiquitäten katalogisieren soll. Zunächst ist sie von Ravens Aussehen so abgestoßen, dass sie umgehend das Weite sucht, doch angesichts der Beute, die ihr hier winkt, kehrt sie am folgenden Tag zurück. Sie ahnt nicht, dass Raven ein Shadmock ist, ein Wesen, das durch schrilles Pfeifen fürchterliche Verbrennungen verursacht. So verbrennt Raven eines Tages eine Katze, die eine seiner Tauben gerissen hat, denen er sich freundschaftlich verbunden fühlt. Raven verliebt sich in die hübsche Angela und macht ihr einen Heiratsantrag, doch auf der Verlobungsparty wird er Zeuge eines fürchterlichen Verrats … 
In der nächsten Geschichte bedauert der zum Außenseiter abgestempelter Junge Lintom (Warren Saire), dass er nur wenig Zeit mit seinem Vater (Richard Johnson) verbringen kann. Dieser arbeitet nämlich nachts und muss tagsüber schlafen. Seine Mutter (Britt Ekland) versucht, ihren Jungen so gut wie möglich vor Unheil zu schützen, trägt aber nur zu dessen Isolierung bei. Eines Tages wird der Junge von dem vermeintlichen Priester Pickering (Donald Pleasence) und seinen beiden Gehilfen Watson (Neil McCarthy) und Mooney (Anthony Valentine) entführt und nach Hause begleitet. Pickering und seine Leute erweise sich als Vampir-Jäger, die schon lange nach Lintoms Vater gesucht haben … 
In der letzten Geschichte sucht der Filmregisseur Sam (Stuart Whitman) eine passende Location für seinen nächsten Horrorfilm und landet in dem Dorf Laughville, das wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Es gibt weder Strom noch Telefon. Wenig später ist Sam von seltsam aussehenden Kreaturen umzingelt, die nicht nur seinen Porsche lahmgelegt haben, sondern auch sonst verhindern, dass er das Dorf wieder verlässt. Bevor er allerdings von den Ghouls verspeist wird, lernt er Luna (Lesley Dunlop) kennen, die als Tochter eines Ghoul-Vaters (Patrick Magee) und einer kranken menschlichen Mutter Sam den Tipp gibt, Zuflucht in der Kirche zu suchen. Mit dem Kreuz in den Händen versuchen die beiden schließlich zu fliehen, doch weit kommen sie nicht … 

Kritik: 

Roy Ward Baker hat seinen letzten Kinofilm als trashige Horror-Komödie inszeniert, die nur lose auf dem Roman von R. Chetwynd-Hayes basiert, der sich wenig begeistert von der Umsetzung zeigte. Tatsächlich wirken die wenigen Gruselmomente eher unfreiwillig komisch als Angst einflößend. Das wird bereits in der Eröffnungsszene deutlich, als Erasmus den Spender seiner kleinen Blutmahlzeit in den „Monster Club“ einführt, in dem Indie-Bands wie UB40, Night, The Viewers und Pretty Things mit ihren Live-Auftritten die wogende Menge aus unterschiedlichen Monster-Variationen zum Tanzen bringen. Die Shadmock- und die Ghouls-Geschichte sind noch am ehesten dazu geeignet, eine schaurige Atmosphäre zu kreieren, doch sind die Special Effects letztlich viel zu billig in Szene gesetzt, um einen nachhaltigen Gruselfaktor zu erzielen. Vor allem die mittlere Vampir-Geschichte ist so schlecht umgesetzt, dass sie jedem vor- und nachgelagerten Alpdruck die Kraft raubt. Da können nicht mal die Altmeister John Carradine und Vincent Price noch viel retten. 

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