Der wahnsinnige Zauberkünstler

1953 war Vincent Price in „Das Kabinett des Professor Bondi“ zu sehen, der ersten 3D-Produktion eines Majorstudios, wobei er einen begnadeten Wachsfigurenkünstler darstellte, der nach der mutwilligen Zerstörung seines Kabinetts wahnsinnig geworden ist. Ein Jahr später drehte auch Columbia im 3D-Verfahren den thematisch ähnlich angelegten Grusel-Thriller „Der wahnsinnige Zauberkünstler“ (1954), der in Deutschland unter dem Titel „Magier des Schreckens“ auf DVD veröffentlicht wurde. 

Inhalt: 

Nachdem Don Gallico (Vincent Price) bislang nur für andere Zauberkünstler Tricks entworfen hatte, will er seine Kunststücke erstmals in eigener Show präsentieren. Dabei imitiert er täuschend echt prominente Kollegen. Als er aber seinen aufwendig vorbereiteten Kreissägen-Trick vorführen will, wird die Vorstellung per gerichtlicher Verfügung durch Gallicos Arbeitgeber Ross Ormond (Donald Randolph) abgebrochen. Offensichtlich hat Gallico mit Ormond einen Vertrag geschlossen, der seinem Arbeitgeber alles zugesteht, was Gallico an Zaubertricks kreiert. Als Ormands Geschäftspartner, der berühmte Magier Rinaldi (John Emery) den Trick mit der Kreissäge für seine eigene Show verwenden möchte, platzt Gallico der Kragen. Er erwürgt Ormand, nimmt dessen Identität an und mietet sich unter einem anderen Namen bei der Krimiautorin Alice Prentiss (Lenita Lane) und ihrem Mann Frank (Jay Novello) ein. Ormands Leiche entsorgt er bei einem festlichen Feuer auf dem Campus, doch werden am nächsten Tag menschliche Knochen in der Asche gefunden. Währenddessen meldet Ormands Frau Claire (Eva Gabor), die zuvor mit Gallico liiert gewesen war, ihren Mann als vermisst. 
Gallico entledigt sich auch seines Rivalen Rinaldi und führt dessen Show mit einer Rinaldi verblüffend ähnlichen Maske fort. Doch als Claire erkennt, dass sich Gallico in die Rolle ihres vermissten Mannes geschlüpft ist, hat bereits der Freund von Gallicos Assistentin Karen (Mary Murphy), der ehrgeizige Lieutenant Alan Bruce (Patrick O’Neal), die Jagd auf den Mörder begonnen. Dabei stützt er sich auf die von der französischen Polizei entwickelten Methode des Vergleichs von Fingerabdrücken … 

Kritik: 

Nach dem überraschenden Erfolg von „Das Kabinett des Professor Bondi“ schrieb Crane Wilbur auch das Drehbuch zu „Der wahnsinnige Zauberkünstler“, allerdings konnte sich der in Schwarzweiß gedrehte Grusel-Thriller nicht als eigenständige Variante des verrückt gewordenen Künstlers etablieren. Vincent Price agiert einmal mehr überzeugend als künstlerisch ambitionierter Mann, der um die verdienten Früchte seiner Arbeit gebracht wird und deshalb zum Mörder wird. In „Das Kabinett des Professor Bondi“ schlüpfte der Protagonist ebenfalls in ein anderes Kostüm, wenn er seine Morde ausführte. Diesbezüglich wirkt das Drehbuch zu „Der wahnsinnige Zauberkünstler“ wenig originell. Nichtsdestotrotz versprüht der Film einen besonderen Charme, der weniger mit der Arbeit der Zauberkünstler zu tun hat als mit dem forschen Auftreten sowohl von Gallicos reizender Assistentin Karen als auch der Krimi-Autorin Alice Prentiss, die von den mysteriösen Vorfällen sehr inspiriert wird und am Ende zusammen mit Karen zu den eigentlichen Heldinnen der Geschichte avancieren. 
Die gruselige Stimmung hält sich dabei stark in Grenzen, dafür überzeugen die souveräne Inszenierung, die guten Darsteller und der makabre Humor. Wilbur realisierte 1959 mit Vincent Price schließlich noch „Das Biest“

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