Das Schwert des Robin Hood

Neben seinen unzähligen bekannten Horror-Filmen wie die Reihen zu „Dracula“ und „Frankenstein“, die das britische Studio Hammer Films produziert hat, wurde immer wieder versucht, auch familientaugliche Abenteuer ins Kino zu bringen – mit wechselndem Erfolg. Immerhin präsentierten Hammer 1954 mit „Robin Hood, der rote Rächer“ ihren ersten Farbfilm, bevor mit ihren farbigen Remakes der schwarzweißen Universal-Klassiker „Dracula“ und „Frankenstein“ richtig die Post abging. 1960 war es offensichtlich Zeit für ein Robin-Hood-Reboot, dessen sich Hammers Langzeit-Regisseur Terence Fisher annahm. Doch trotz des wie immer überzeugenden Peter Cushing in der Rolle des Sheriffs von Nottingham stellt „Das Schwert des Robin Hood“ den schlechtesten der drei Robin-Hood-Filme von Hammer dar. 

Inhalt: 

Robin Hoods (Richard Greene) Männer nehmen sich eines Mannes an, der mit einem Armbrust-Pfeil im Rücken vom Pferd fällt und zunächst für tot gehalten wird. Lady Marian Fitzwalter (Sarah Branch), nimmt in der Nähe gerade ein Bad, als sie von Robin Hood entdeckt wird. Sie glaubt zunächst, dass er und seine Männer für den Tod des Mannes verantwortlich sind, und reitet entrüstet davon, auch wenn Robin Hood ihr zu demonstrieren versucht, dass der Mann durch eine Armbrust und nicht durch einen Bogen angeschossen wurde. Der Mann atmet allerdings noch und wird in Robin Hoods Lager gebracht. Ein Rätsel gibt das goldene Emblem auf, das der schwer Verletzte bei sich trägt. Am nächsten Tag lädt Lady Marian Robin Hood zu einem Treffen ein. Obwohl Robin weiß, dass ihn eine Falle erwartet, lässt er sich auf das Rendezvous ein und trifft – in Gesellschaft der reizenden Marian - auf den Sheriff von Nottingham (Peter Cushing), der Robin Hood das Angebot unterbreitet, gegen die Auslieferung des Mannes, der sich offensichtlich in Robin Hoods Gewahrsam befindet, seinen Status als Geächteter aufgeben zu können. Als freier Mann hätte er dann auch die Möglichkeit, Lady Marian den Hof zu machen. 
Natürlich lässt sich Robin Hood nicht auf diesen Deal ein und kann der Falle entkommen, weil seine Anhänger wiederum die Männer des Sheriffs in Schach halten. Lady Marian ist wiederum entsetzt, dass der Sheriff offensichtlich sein Wort nicht halten wollte, und schlägt sich auf die Seite von Robin Hood, der mit dem Emblem zu Bruder Tuck (Niall MacGinnis) reitet, der sich in der Wappenkunde auskennt. Bevor der Mann mit dem Emblem verstarb, konnte er Robin Hood noch zuflüstern, dass Gefahr im Zusammenhang mit der Stadt Bawtry bestehe. Robin Hood macht bei Bruder Tuck die Bekanntschaft mit dem Grafen von Newark (Richard Pasco), der Robin Hood zu einem Wettstreit einlädt und ihn aufgrund seiner exzellenten Künste mit Pfeil und Bogen für einen lukrativen Auftrag anheuern will. Als Robin aber erfährt, dass der Graf zusammen mit dem Sheriff von Nottingham versucht, den Reichskanzler Hubert Walter (Jack Gwillim) zu ermorden, ist bereits Gefahr im Verzug … 

Kritik: 

Nachdem Richard Greene bereits in der von 1955 bis 1960 ausgestrahlten Fernsehserie „Robin Hood“ die Titelfigur in 144 Episoden verkörperte, engagierte Hammer den routinierten Darsteller auch für die anschließende Kino-Verwertung der Legende um Robin Hood. Drehbuchautor Alan Hackney („Junger Mann aus gutem Haus“, „Ein Königreich für einen Affen“) hat sich dabei allerlei Freiheiten erlaubt, mit Little John, Bruder Tuck, Lady Marian und dem Sheriff von Nottingham aber die bekanntesten Figuren unter einen Hut gebracht. Hammers Regie-Routinier Terence Fisher („Der Hund von Baskerville“, „Dracula“, „Frankensteins Fluch“) schafft es allerdings nicht, der Verschwörungsgeschichte überzeugendes Leben einzuhauchen. 
Die sehr beschränkten Kulissen, die oft hölzern wirkende Darstellung der wichtigsten Figuren, das schleppende Tempo und die uninspirierte Inszenierung lassen „Das Schwert des Robin Hood“ weit weniger unterhaltsam ausfallen als die beiden humorvoller angelegten Abenteuer „Robin Hood, der rote Rächer“ (1954) und „Robin Hood, der Freiheitsheld“ (1967). Einzig Peter Cushings knochentrockene Verkörperung des Sheriffs halten die Zuschauer bei dieser ansonsten behäbigen Robin-Hood-Adaption etwas bei der Stange.  

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