Saw - Spiral

Mit dem 2004 für schmales Geld (1,2 Millionen US-Dollar) inszenierten Horror-Schocker „Saw“ schuf James Wan einen modernen Klassiker des Torture-Porn-Genres, das ähnlich wie erfolgreiche Horror-Franchises wie „Halloween“, „Freitag der 13.“ und „Nightmare on Elm Street“ jahrelang meist weniger inspirierte Sequels folgen ließ. Nachdem der siebte Teil mit dem Untertitel „Vollendung“ zunächst das Finale der Reihe angekündigt hatte, ließen die Verantwortlichen dann doch noch mit „Jigsaw“ einen weiteren Teil der Reihe folgen. Also alles beim Alten? Nicht ganz: Für den neunten Teil „Spiral“ haben es die „Saw“-Macher es immerhin geschafft, Chris Rock („Dogma“, „Spiel ohne Regeln“) in der Hauptrolle und Samuel L. Jackson in einer prominenten Nebenrolle zu casten. Für mehr Qualität sorgen die beiden Stars allerdings nicht. 

Inhalt: 

Detective Ezekiel „Zeke“ Banks (Chris Rock) macht in New York nicht nur gerade eine Scheidung mit seiner ihn betrügenden Ex-Frau durch, sondern gerät durch seine einzelgängerische Art auch immer wieder in Konflikte mit seinen Kollegen. Als er bei seinem Undercover-Einsatz einen Drogenring infiltrieren soll und Mist baut, teilt ihm seine Abteilungsleiterin, Capt. Angie Garza (Marisol Nichols) mit William Schenk (Max Minghella) einen neuen, gerade von der Polizeiakademie kommenden Partner zu. Ihr erster Auftrag führt sie in einen U-Bahn-Tunnel, wo sie ihren Kollegen Marv Bozwick (Daniel Petronijevic) völlig zerfetzt vorfinden. Über das Motiv des Täters gibt eine kleine grüne Box Auskunft, die im Revier für Zeke abgegeben worden ist und in der der Killer offenbart, mit seinen tödlichen „Spielen“ die hiesige Polizei reformieren zu wollen, um diese von Korruption zu befreien. 
Für alle Beteiligten weist dieser rätselhafte Mord große Parallelen zu der Mordserie des Jigsaw-Killers auf. Alles deutet zunächst darauf hin, dass es sich bei diesem Killer um keinen neuen Gehilfen, sondern viel mehr einen Nachahmer von John Kramer handelt. 
Zeke bittet seinen Vater, den angesehenen Polizeiveteranen Marcus Banks (Samuel L. Jackson), um Hilfe, doch plötzlich steht er mitten im Zentrum des morbiden Plans, in dessen Folge weitere Polizeibeamte auf perfide Weise den Tod finden… 

Kritik: 

Bislang ist Tobin Bell als John Kramer alias Jigsaw die große Konstante der „Saw“-Reihe gewesen. Selbst nach Kramers Tod vor zehn Jahren kehrte die tragende Figur des Franchises in „Jigsaw“ zurück, doch enttäuschte der Film auf ganzer Linie. „Saw – Spiral“ ist nun also der erste und bislang einzige Teil der Reihe, der ohne Tobin Bell auskommt, dafür aber mit Chris Rock einen prominenten Darsteller präsentiert, der als Detective bestialische Morde in den eigenen Reihen aufklären muss.
Dabei verstört vor allem der unlogische Plot. Dass die Cops trotz der Drohung des Killers, die Polizei „reformieren“ zu wollen, immer wieder allein unterwegs sind, ist einfach nur dumm, so als nähmen sie die Bedrohung nicht ernst. So schnappt sich der Jigsaw-Nachahmer (mit Schweinekopf) einen Cop nach dem anderen, wobei in Rückblenden aufgezeigt wird, welcher Vergehen sich die Opfer schuldig gemacht haben. 
Das Konzept der „Saw“-Reihe findet also auch im neunten Teil seine Anwendung, ebenso die düsteren Kulissen, die einfallsreiche Art der tödlichen Fallen und der Twist im Finale, nur dass diesmal ausschließlich Polizisten zu den Opfern zählen. Am Ende ist „Saw – Spiral“ doch zu vorhersehbar und Chris Rock als einzelgängerischer Cop nicht überzeugend genug, um dem Franchise frische Impulse verleihen zu können, aber besser als die letzten regulären „Saw“-Filme ist er allemal.

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