Buried - Lebendig begraben
Für Gruselmeister Edgar Allan Poe zählte die Vorstellung, lebendig begraben zu werden, Zeit seines Lebens zu den größten Ängsten, die er in vielen seiner schaurigen Geschichten thematisierte. Diesem Schrecken wird der Amerikaner Paul Conroy (Ryan Reynolds) ausgesetzt, nachdem er im Irak, wo er als ziviler Lastwagenfahrer für eine amerikanische Firma unterwegs war, in einen Hinterhalt
geraten war.
Als er aus seiner Bewusstlosigkeit aufwacht, findet er sich in einem engen Holzsarg unter der Erde wieder, allein mit einem Benzinfeuerzeug und einem Handy. Über das eine verlangen die Entführer ein Lösegeld von fünf Millionen Dollar, über das andere versucht Paul, die Notrufzentrale in den USA, seine Firma und seine Familie zu erreichen. Schließlich versichert ihm ein auf Geiselnahmen spezialisierter Trupp, alles für seine Befreiung zu tun, aber währenddessen werden der Sauerstoff im Sarg und die Akkuleistung seines Handys immer schwächer ...
Es gehört schon eine Menge Mut dazu, einen Spielfilm mit nur einem Hauptdarsteller und nur an einem Ort zu inszenieren. Doch dem spanischen Regisseur Rodrigo Cortés hat diese Herausforderung überzeugend gemeistert. Das ist vor allem seinem Hauptdarsteller Ryan Reynolds ("X-Men: Wolverine", "Selbst ist die Braut") zu verdanken, der die zwischen Todesangst, Wut, Verzweiflung, Traurigkeit und Hoffnung schwankenden Gefühle seiner Figur glaubhaft rüberbringt.
Großartig ist allerdings auch die Kameraarbeit von Eduard Grau ("A Single Man"), der der äußerst beengten "Kulisse" mit geschickter Ausleuchtung und einigen Farbspielereien durchaus für Abwechslung in dem unterirdischen Mini-Gefängnis sorgt. Die Story entwickelt sich zunächst nach vorhersehbarem Muster, wenn Paul alle Optionen ausschöpft, die ihm das Handy bietet.
Mit einigen mehr oder weniger gelungenen Höhepunkten wird der Spannungsbogen zwischenzeitlich etwas aufgefrischt, aber erst das grandiose Finale packt den Zuschauer so richtig bei seiner Urangst. Selten war Kino auf so engem Raum so spannend!
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