Saw VII - Vollendung

Obwohl der mit einem irreparablen Gehirntumor beschlagene Jigsaw schon früh das "Saw"-Franchise verlassen musste, forderten die anhaltend guten Einspielergebnisse dafür, dass im verlässlichen Jahresrhythmus ein neues Sequel für die zahlreichen Fans produziert wurde. Zum Glück hat der clevere Killer mit bedenklicher moralischer Botschaft nämlich daran gedacht, frühzeitig Gehilfen auszubilden, die mit gleichem missionarischem Eifer Jigsaws Werk fortführen sollten. Am Ende eines jeden "Saw"-Films gab es eine besondere Wendung, die der zuvor erzählten Geschichte eine neue Bedeutung verlieh.
Im vorangegangenen sechsten Teil war dies die Erkenntnis, dass Jigsaw (Tobin Bell) seine Frau Jill (Betsy Russell) eingeweiht hatte und damit beauftragte, seinen Nachfolger Detective Hoffman (Costas Mandylor) aus dem Weg zu räumen. Allerdings konnte sich der vom rechten Weg abgekommene Polizist im letzten Moment von der tödlichen Eisenmaske befreien. Um sich vor der Hoffmans Rache zu schützen, geht Jill einen Deal mit dessen Kollegen Gibson (Chad Donella) ein, dem im Gegenzug für die zugesicherte Immunität Beweise für Hoffmans blutiges Treiben liefern will. Währenddessen scheffelt Bobby (Sean Patrick Flanery) Millionen mit seinem Buch über sein Überleben in der Jigsaw-Falle, wird aber als Lügner enttarnt und muss nun tatsächlich den unangenehmen Parcours absolvieren, um seine Geschäftspartner und Ehefrau Joyce (Gina Holden) aus ihren tödlichen Fallen zu befreien. 
Gleich zu Beginn macht "Saw VII - Vollendung" klar, dass in Sachen grausamer Foltertechniken und -apparaturen noch längst nicht das letzte Wort gesprochen worden ist. Nachdem sich die vorangegangenen "Saw"-Teile mit der Entwicklung ihrer Geschichte nicht mehr allzu viel Mühe gegeben haben und sich eher auf die Darstellung neuer Folterkonstruktionen beschränkten, nimmt der mittlerweile siebte "Saw"-Film in dieser Hinsicht wieder etwas mehr Fahrt auf. Denn mit der Auseinandersetzung der beiden Jigsaw-Jünger Jill und Hoffman geht es wirklich ans Eingemachte. Und die übliche Parallelstory macht auch mehr Laune, tauchen hier doch alte Bekannte auf, die dem Verlauf des 60-minütigen Parcours eine besondere Würze verleihen. 
Dazu bekommen Splatter-Freunde eine Menge Blut und Gedärm zu sehen, können sich an schaurigen Foltermechanismen erfreuen, bis am Ende wieder der obligatorische Cliffhanger das die Tür zum nächsten "Saw"-Sequel aufstößt. Regisseur Kevin Greutert, der seit dem ersten "Saw"-Film als Cutter an Bord ist und mit dem sechsten Teil auch erstmals die Regie übernahm, bietet seinem Publikum genau das, wonach es verlangt, und das in rauen Mengen. Charlie Clousers Score kann dem wenig hinzufügen, sondern wirkt wie eine Mixtur aus seinen vorangegangenen "Saw"-Arbeiten. Aber in allen anderen Belangen unterhält "Saw VII - Vollendung" mit schnörkel- und respektloser Splatter-Horror-Kost.  

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