Twelve

Während ihre Eltern auf Geschäftsreisen oder im Urlaub sind, verbringen die verwöhnten Oberschicht-Teenager an der New Yorker Upper East Side ihre Frühlingsferien vorwiegend mit exzessiven Partys. Der 17-jährige White Mike (Chace Crawford), der den Tod seiner krebskranken Mutter noch nicht verwunden hat und selbst keine Drogen anrührt - nicht mal Alkohol - hat die Schule abgebrochen und sich eine Karriere als Drogendealer aufgebaut, bei der gute Beziehungen zum Dealer Lionel (Curtis "50 Cent" Jackson) unerlässlich sind. Obwohl die Nachfrage nach der neuen Designer-Droge "Twelve" enorm ist, lässt White Mike die Finger davon. 
Als White Mikes Cousin Charlie (Jeremy Allen White) und ein weiterer Jugendlicher unter dem Einfluss der gefährlichen Mixtur zu Tode kommen, steht ausgerechnet Mikes bester Kumpel Hunter (Philip Ettinger) unter Mordverdacht, während Highschool-Schönheit Sara (Esti Ginzburg) die Mega-Party vorbereitet, von der jeder sprechen wird. Doch im Drogenrausch kommt es bei der wilden Party zur Katastrophe. 
Regisseur Joel Schumacher ("Flatliners", "Number 23") hat mit der Verfilmung von Nick McDonells Bestseller "Zwölf" ein zunächst etwas oberflächlich erscheinendes, hochglanzpoliertes Ensemble-Stück über eine gelangweilte, oberflächliche und hedonistische New Yorker Oberschicht-Clique inszeniert, das mit zunehmender Dauer aber dramatische und fast schon satirische Züge annimmt. Während die typischen Prinzessinnen nur ihre Reize auszuspielen brauchen, um ihre Begehrlichkeiten erfüllt zu bekommen, werden anhand einiger ausgewählter Schicksale die emotionale Leere der neuzeitlichen Yuppies vorgeführt. Im Zentrum der von (im Original) Kiefer Sutherland aus dem Off erzählten Geschichte steht der vom rechten Weg abgekommene White Mike, der seiner Jugendfreundin Molly (Emma Roberts) gegenüber noch die Fassade des netten Jungen von nebenan vorgaukelt, aber von zentraler Bedeutung für die Story ist auch das sonderbare Verhältnis der beiden Brüder Chris (Rory Culkin) und Claude (Billy Magnussen), die ganz unterschiedlich mit der Abwesenheit ihrer Eltern umgehen. Und dann ist da schließlich noch die intelligente Jessica (Emily Meade), die für jede Gefälligkeit zu haben ist, um an ihre nächste Dosis Twelve zu kommen. 
Wie Joel Schumacher die einzelnen Schicksale miteinander verknüpft, wirkt nicht immer gelungen, aber der zuweilen etwas holprige Erzählfluss wird durch das erschreckende Finale vergessen gemacht. "Twelve" ist sicher kein großer Film, aber doch ein unterhaltsames Drama über das luxuriöse Leben reicher Kids, die keinen wirklichen Bezug zu ihren Mitmenschen herstellen können und verzweifelt von einem Exzess zum nächsten taumeln, um ihre emotionale Leere zu füllen.  

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