Resident Evil: Afterlife

Als sich Sci-fi-Spezi Paul W.S. Anderson ("Event Horizon", "Alien vs. Predator") 2002 der Leinwand-Adaption des erfolgreichen Videospiels "Resident Evil" annahm, war noch nicht vorauszusehen, dass der Erfolg so immens ausfällt, dass in relativ kurzer Zeit mehrere Sequels folgen würden. Nachdem der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent die Regie für Teil 2 ("Resident Evil: Apocalypse") und Teil 3 ("Resident Evil: Extinction") in andere Hände gelegt hat, inszenierte er das vierte, "Resident Evil: Afterlife" betitelte Abenteuer wieder selbst. 
Vier Jahre, nachdem das von der Umbrella Corporation gezüchtete T-Virus die Forschungseinrichtung verlassen konnte und die Verwandlung der Menschen in blutrünstige Zombies in Gang setzte, haben die Untoten den ganzen Planeten fest im Griff. Währenddessen versucht der verantwortliche Konzern, in seinem unterirdischen Refugium unter höchsten Sicherheitsvoraussetzungen seine Experimente fortzusetzen. Doch Alice (Milla Jovovich), die den Ausbruch des Virus damals miterlebt und eine entsprechende Strategie entwickelt hat, sowohl die Zombies in Schach zu halten als auch den High-Tech-Konzern in die Schranken zu weisen, geht weiterhin verbissen gegen die diabolischen Machenschaften der Wissenschaftler vor. In Los Angeles trifft sie auf eine kleine Gruppe von Überlebenden, doch die Stadt ist ansonsten fest in der Hand der Untoten. Um von hier nach Arcadia zu gelangen, wo einem Funkspruch zufolge Überlebende sicher sein können, müssen die unterschiedlichen Charaktere allerdings an einem Strang ziehen, um das Camp auf Alaska zu erreichen. 
Vor allem die erste Viertelstunde des auch erstmals in 3D gedrehten Action-Horror-Spektakels bietet Action satt. In bewährter "Matrix"-Tradition fliegen die Kugeln, Samurai-Schwerter, Ninja-Sterne und akrobatisch bewegliche Menschen in Zeitlupe und coolen Einstellungen durch die unterirdischen Gewölbe von Racoon-City, danach geht es doch etwas ruhiger zu. Da die Ausgangssituation durch die vorangegangenen Teile vertraut ist, wird die Hintergrundstory nur kurz angerissen, ansonsten regiert konventionelle Action in einem nur leicht variierten Plot, wie man sie aus anderen Action-Machwerken zu genüge kennt. 
Doch auch wenn es wenig Neues zu erfahren und zu sehen gibt, bietet "Resident Evil: Afterlife" durchaus ansprechende Genre-Kost. Angetrieben von einem krachenden Electro-Score des DJ-Duos tomandandy ("The Hills Have Eyes", "The Mothman Prophecies"), darf Andersons Ehefrau Milla Jovovich wieder zeigen, was in ihr steckt. An ihrer Seite wirkt auch Ali Larter ("Heroes", "Final Destination") sexy und bringt eine geheimnisvolle Komponente in die Story, der Rest der Crew hat wenig Raum, positive Akzente zu setzen, doch gibt es hier auch keine Ausfälle zu vermelden. 
Wenn sich Anderson noch etwas mehr Mühe mit dem Drehbuch gegeben hätte, wäre "Resident Evil: Afterlife" ein durchaus überzeugender Jovovich-Actioner geworden. Aber dazu hat er ja im bereits angekündigten fünften Teil die Gelegenheit ... 

Kommentare

Beliebte Posts