Machete
Mit den ersten beiden Teilen seiner "Mexiko"-Trilogie - "El Mariachi" (1992) und "Desperado" (1995) - hat sich Robert Rodriguez als eigenwilliger Filmemacher präsentiert, dessen weitere Karriere immer wieder die Wege seines gleichgesinnten Freundes Quentin Tarantinos kreuzte - am eindrucksvollsten in dem "Grindhouse"-Double-Feature, bei dem Tarantino die Regie zu "Death Proof" führte und Rodriguez den zweiten Part namens "Planet Terror" inszenierte. Dazu gab es mit dem Fake-Trailer "Machete" schon mal einen Vorgeschmack auf den neusten Streich des kompromisslosen Regisseurs.
Nachdem Drogenboss Torrez (Steven Seagal) Machetes (Danny Trejo) Frau vor seinen Augen brutal getötet hatte, hängte der Bundesagent seinen Job an den Nagel und hält sich drei Jahre später mit Gelegenheitsarbeiten an der mexikanisch-amerikanischen Grenze über Wasser. Da kommt ihm der Auftrag des resoluten Geschäftsmannes Booth (Jeff Fahey) gerade recht, für 150.000 Dollar den strikt gegen Immigranten vorgehenden Senator McLaughlin (Robert De Niro) auszuschalten. Erst zum Zeitpunkt des Attentats merkt Machete, dass er hereingelegt worden ist und nun von den Behörden als Attentäter gesucht wird. Doch mit der Hilfe von "She" (Michelle Rodriguez), die ein gigantisches Netzwerk von mexikanischen Einwanderern aufgebaut hat, und der Bundesagentin Sartana (Jessica Alba), die ihren Sinn für Gerechtigkeit entdeckt, macht sich Machete auf einen blutigen Rachefeldzug.
Mit "Machete" liefert Robert Rodriguez seinem Publikum genau das, was es erwartet, nämlich ein Festival aus enthaupteten, erschossenen und verstümmelten Leichen, coolen Sprüchen und wohlgeformten Titten. Und mit dem einzigartigen Danny Trejo ("From Dusk Till Dawn", "Heat") hat Rodriguez auch den perfekten Racheengel gefunden, der mit seiner bevorzugten Waffe alles
niedermetzelt, was sich ihm auf dem Weg zu seiner Genugtuung querstellt. Michelle Rodriguez ("Planet Terror") und Jessica Alba ("The Eye") sorgen für die nötigen weiblichen Reize. Bemerkenswert sind aber vor allem die weiteren männlichen Haupt- und Nebenrollen besetzt - sowohl Robert De Niro als ultra-rechter Politiker als auch Steven Seagal in seiner ungewohnten Rolle als Bösewicht sorgen für amüsante Szenen, ohne dabei glänzen zu können. Das gilt auch für Lindsay Lohan ("Freaky Friday"), die als drogensüchtige Tochter des undurchsichtigen Senator-Beraters gleich in mehrere Rollen schlüpft und auch ordentlich nackte Haut zeigen darf. Bei dem ganzen Gemetzel tritt die eigentlich Story fast in den Hintergrund, aber sie wird doch konsequent genug erzählt, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Aber es macht vor allem einfach Spaß, Danny Trejo so cool und stoisch den Bösewichtern das Handwerk legen zu sehen. Und wenn der Abspann kein Scherz ist, darf sich das Publikum noch auf zwei Fortsetzungen freuen.
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