Matador

Verbotene Sehnsüchte und Obsessionen sind schon immer ein thematischer Schwerpunkt im Schaffen des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar gewesen. In seinem recht radikalen Frühwerk „Matador“ aus dem Jahre 1986, das jetzt erstmals auf DVD erscheint, tritt dieses Markenzeichen besonders deutlich hervor. 
Der junge Angel (Antonio Banderas) lebt zuhause mit seiner streng religiösen Mutter und geht heimlich zum Torero-Unterricht, obwohl er sofort ohnmächtig wird, wenn er Blut sieht. Um seinem Lehrmeister, dem ehemaligen Star-Torero Diego (Nacho Martinez), zu beweisen, dass er das Zeug zu einem Stierkämpfer hat und ein echter Mann ist, versucht er, Diegos hübsche Freundin Eva (Eva Cobo) zu vergewaltigen, versagt aber kläglich. Angel bedauert seine Tat und zeigt sich selbst bei einem Kommissar (Eusebio Poncela) an und nimmt auch noch einige Morde auf sich, die er nicht begangen haben kann. Seine attraktive Anwältin Maria (Assumpta Serna) teilt indes Diegos Leidenschaft für tödlichen Sex. 
In Almodóvars fünften Film überzeugt der junge Antonio Banderas als schüchterner Nachwuchs-Torero, der aufgrund seiner rigiden Erziehung weder eine selbstbewusste Persönlichkeit entwickeln, noch gewöhnliche sexuelle Erfahrungen sammeln kann. Hier kommt Almodóvars oft thematisierte Kritik am Katholizismus besonders deutlich zur Sprache. Doch im Mittelpunkt des erotisch aufgeheizten Films stehen fraglos die Anwältin und der Torero-Lehrer, die ihre höchste Lust dann empfinden, wenn sie beim Geschlechtsakt ihren Partner wie einen Stier töten.  
Almodóvar lässt dabei an sexueller Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig und schwelgt dabei in grellen Farben und tollen Kostümen, die das außergewöhnliche Erotik-Thriller-Drama ebenso bunt schillern lassen wie die expliziten Sexszenen. 

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