Freilaufende Männer
Seine Hoffnung, mal den ersehnten Roman zu schreiben, hat der 40-jährige Thomas (Wotan Wilke Möhring) fast begraben. Der kettenrauchende Hypochonder übersetzt stattdessen für seinen Freund, den nahezu bankrotten, aber stets auf dicke Hose machenden Luxusautohändler Malte (Fritz Karl), Bedienungsanleitungen für dessen Autos und weiß sonst nicht viel mit seinem Leben anzufangen.
Da kommt ihm ein Urlaub mit seinen besten Freunden gerade recht, die auch ihre Päckchen zu tragen haben: Malte kommt mit dem nahenden Konkurs ebenso wenig klar wie mit der Tatsache, dass er schon Großvater wird. Und Fahrlehrer Jens (Mark Waschke) hat gerade die Trennung von seiner Frau und den Kindern hinter sich, weil er mit der lebenslustigen Karin (Jördis Triebel) eine Affäre angefangen hat. Während sich Malte schon auf der Fähre nach Schweden mit Joints zudröhnt, wird die Lage in dem luxuriösen Domizil am Wasser auch nicht besser. Thomas verguckt sich zwar in die schwedische Supermarkthändlerin Malin (Lisa Werlinder), aber Frauenjäger Malte ist auch nicht abgeneigt, alle verfügbaren Weibchen anzugraben. Die Männeridylle findet ohnehin ein jähes Ende, als Karin unangemeldet aufkreuzt und eine Entscheidung von Jens verlangt.
Nach seinem eigenen Bestseller "Freilaufende Männer" hat Gernot Gricksch ein Drehbuch verfasst, das von Regisseur Matthias Tiefenbacher auf erfrischende, stets kurzweilige, amüsante Weise vor malerischer Kulisse in der schwedischen Einöde inszeniert worden ist. Auf humorvolle, aber nicht herabwürdigende Weise steht die mangelnde Fähigkeit der Protagonisten im Vordergrund, ihre Probleme nichtanzupacken, sondern vor ihnen wegzulaufen und ihre Lage eher auf die Spitze zu treiben. Gewürzt mit männlichem Imponiergehabe, Konkurrenzdruck und starken Frauenpersönlichkeiten, die sich nichts vorschreiben lassen, bietet der ARD-Film erfrischende Filmkost - nicht nur für Männer.
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