Mondscheintarif

Offensichtlich haben Frauen ihre eigenen Regeln, wie das Vorgehen im Anfangsstadium einer geplanten Beziehung auszusehen hat. So soll die Frau nach dem ersten Sex unbedingt darauf warten, dass er anruft, und sollte das nach drei Tagen noch nicht geschehen sein, war's das. Dieser gutgemeinte Ratschlag ihrer Freundin Jo (Jasmin Tabatabai) lastet allerdings schwer auf dem Gemüt von Cora Hübsch (Gruschenka Stevens), die sich in den Arzt Dr. Daniel Hoffmann (Tim Bergmann) verguckt hat. 
Obwohl er augenscheinlich mit einer aufgeblasenen Schauspielerin (Bettina Zimmermann) liiert ist, steckt sie ihm bei einer ungewöhnlich ausgelassenen Trauerfeier ihre Telefonnummer zu und darf sich auf ihr erstes Date mit ihrem Traumprinzen freuen, das auch noch absolut perfekt verlaufen ist - natürlich noch ohne Sex. Allerdings können drei Tage bis zum ersehnten Anruf des Geliebten eine schrecklich lange Zeit sein, in der man sich über alles Mögliche Gedanken machen kann, vor allem darüber, wie sich die Dinge noch entwickeln können - oder eben nicht. 
Nach dem gleichnamigen Bestseller von Ildikó von Kürthy hat Regisseur Ralf Huettner ("Vincent will meer") eine herzerfrischend andere Beziehungskomödie inszeniert, die vor allem ganz auf das turbulente Gefühlsleben der sympathischen Protagonistin ausgerichtet ist und deshalb viel witzigen inneren Monolog präsentiert, der aber nie überhandnimmt. 
Dazu gesellen sich so außergewöhnliche Szenen wie der Auftritt von Reamonn, die ihren melancholischen Song "Weep" quasi komplett in Musikvideomanier vorstellen. Überhaupt bietet der Soundtrack neben Reamonn angenehm flauschigen Lounge-Pop, der die luftig-leichte Komödie stimmungsvoll untermalt. Dazu sorgen nette optische Effekte und spielfreudige Darsteller für extrem kurzweilige Unterhaltung - vor allem für Frauen.  

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