Beverly Hills Cop - Ich lös' den Fall auf jeden Fall
Bereits vor seinen Blockbuster-Erfolgen mit „Top Gun“, „Tage des Donners“, „Bad Boys“ und „The Rock“ hat Produzent Jerry Bruckheimer in den 1980er Jahren als Produzent von Filmen wie „Ein Man für gewisse Stunden“, „Der Einzelgänger“, „Katzenmenschen“ und „Flashdance“ ein gutes Gespür für den Zeitgeist. Seinen Durchbruch feierte Bruckheimer 1984 mit der Cop-Action-Komödie „Beverly Hills Cop – Ich lös‘ den Fall auf jeden Fall“ mit einem bestens aufgelegten Eddie Murphy in der Hauptrolle.
Der Detroiter Polizist Axel Foley (Eddie Murphy) hat gerade einen verdeckten Einsatz hinter sich, bei dem ein Truck mit geschmuggelten Zigaretten bei einer Verfolgungsjagd ganze Straßenzüge zu Schrott gefahren hatte, als er nach Feierabend zuhause seinen alten Freund Mikey Tandino (James Russo) wiedertrifft. Der hat sich nachdem Absitzen seiner Gefängnisstrafe bereits ein halbes Jahr in Kalifornien aufgehalten, wo er in Beverly Hills als Sicherheitsmitarbeiter bei dem Kunsthändler Victor Maitland (Steven Berkoff) arbeitete, bevor er bei seinem alten Kumpel auftaucht. Im Gepäck hat er allerdings einen Packen mit deutschen Schuldverschreibungen, wegen der Mikey vor Axels Wohnung von Maitlands Handlanger Zack (Jonathan Banks) erschossen wird. Foley wird es von seinem Vorgesetzten Inspector Todd (Gilbert R. Hill) untersagt, in dem Fall zu ermitteln, weshalb er Urlaub nimmt und auf eigene Faust in Beverley Hills ermittelt.
Dabei ist ihm vor allem seine alte Freundin Jenny Summers (Lisa Eilbacher) eine Hilfe, die dank Maitlands Hilfe eine eigene Galerie leitet. Doch sein forsches Auftreten bei Maitland hat eine Verhaftung zur Folge. Lieutenant Bogomil (Ronny Cox) setzt das Duo Sergeant Taggart (John Ashton) und Detective Billy Rosewood (Judge Reinhold) auf die Bewachung des Detroiter Cops an, doch ist Foley dem Gespann immer einen Schritt voraus und deckt schließlich die Drogengeschäfte von Maitland auf. Um ihn festzusetzen, ist er allerdings auf die Mithilfe seiner Kollegen aus Beverly Hills angewiesen, die sich anfangs noch arg sträuben, auch nur eine Vorschrift zu missachten…
Kritik:
Obwohl Regisseur Martin Brest mit dem Drama „Hot Tomorrows“ und der Krimi-Komödie „Die Rentnergang“ erst zwei Filme auf seinem Konto hatte, wollte Produzent Jerry Bruckheimer ihn unbedingt für seine Action-Komödie „Beverly Hills Cop“ haben, was sich als perfekte Wahl erwies – ebenso wie die von Hauptdarsteller Eddie Murphy. Der „Saturday Night Live“-Komiker bewies in Walter Hills Action-Krimi-Komödie „Nur 48 Stunden“ und in John Landis‘ „Die Glücksritter“ seine Leinwand-Tauglichkeit und ist mit seinen flotten Sprüchen auch die treibende Kraft in „Beverly Hills Cop“.
Als unerschrockener schwarzer Cop Axel Foley bewegt sich Murphy zwischen zwei Welten. Seinen Alltag verbringt er in der herunterkommend wirkenden Stadt Detroit. Brest genügen zu Beginn einige wenige Szenen aus einer Autofabrik und auf den Straßen mit heruntergekommenen Häusern, desillusionierten weißen Rentnern und arbeitslosen Schwarzen, um das Milieu zu skizzieren, in dem es Foley Tag für Tag zu tun hat. In seinem „Urlaub“ in Beverly Hills wird Foley mit einer ganz anderen Welt konfrontiert, die Brest ebenso wie der Zuschauer aus Foleys Perspektive kennenlernt, während ihm in seinem verbeulten Auto auf den Straßen die Luxus-Geschäfte und aufgetakelten Schönheiten in den Blick geraten. Auch die Cops arbeiten hier anders, laufen sie doch in Anzügen herum und halten sich streng an die Vorschriften.
Aus der Gegenüberstellung dieser unterschiedlichen Welten bezieht „Beverly Hills Cop“ einen Großteil seines frischen Humors, der den beiden Sequels größtenteils abgeht. Foley bewegt sich nämlich wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen, spielt geschickt mit rassistischen Klischees, um beispielsweise eine Suite im Luxus-Hotel zu bekommen oder in einem Club-Restaurant für Aufsehen zu sorgen.
Die Suche nach dem Mörder von Foleys Freund Mikey gerät da fast zur Nebensache und birgt wenig Überraschungen. Hier ist es vor allem die Beziehung zwischen dem unkonventionell agierenden Cop aus Detroit und den beiden pflichtbewussten Kollegen aus Beverly Hills, die für die besten Unterhaltungsmomente sorgen. Während der junge Detective Rosewood nämlich sofort Sympathie für den Gast aus der Autostadt empfindet, pocht Taggart zunächst auf die Vorschriften, bis auch er feststellt, dass Foley mit seinen unorthodoxen Methoden und seinem guten Instinkt gute Polizeiarbeit leistet, und so zunehmend lockerer wird.
Wem der politisch inkorrekte Humor nicht zu zusagt, kann sich zumindest an den coolen Action-Szenen und dem poppigen Soundtrack erfreuen, der vor allem von Harold Faltermeyers berühmter Titelmelodie „Axel F.“ berühmt geworden ist.
Für das Produzenten-Duo Jerry Bruckheimer/Don Simpson ist die Rechnung jedenfalls voll aufgegangen. Der gerade mal 13 Millionen Dollar teure Film spülte weltweit über 300 Millionen Dollar in die Kassen und brachte die Produzenten dazu, in Zukunft vor allem auf krachendes Blockbuster-Kino zu setzen. 1987 und 1994 folgten noch zwei Sequels, für 2023 ist sogar ein vierter Teil angekündigt – erneut mit Eddie Murphy in der Hauptrolle.
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