Wolfs

Der aus Colorado stammende Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Jon Watts begann seine Karriere mit dem Inszenieren von Musikvideos für Acts wie Fatboy Slim und Death Cab for Cutie, ehe er für Fernsehserien wie „Onion SportsDome“ und „The Onion News Network“ anheuerte. In Hollywood gelang ihm aber erst mit der „Spider-Man“-Trilogie („Homecoming“, „Far from Home“ und „No Way Home“) mit Tom Holland in der Titelrolle der Durchbruch. Den Schwung aus dem Erfolgs-Franchise versuchte er anschließend in dem für Apple TV+ produzierten Star-Vehikel „Wolfs“ (2024) mitzunehmen, das tatsächlich nur wegen der gut aufgelegten Stars George Clooney und Brad Pitt funktioniert, die eineinhalb Jahrzehnte nach „Burn After Reading“ von den Coen-Brüdern und ihrem legendären Auftritt in Steven Soderberghs „Ocean’s“-Trilogie erstmals wieder gemeinsam vor der Kamera zu sehen sind.

Inhalt:

Um sich etwas Entspannung von ihrem zermürbenden Kampf gegen die Kriminalität zu gönnen, mietet die bekannte Staatsanwältin Margaret (Amy Ryan) eine Luxus-Suite in einem Hotel und lässt auf ein amouröses Abenteuer mit einem jungen Mann (Austin Abrams) ein. Der flippt nach einem unkontrollierten Drogen-Trip völlig aus und fällt so unglücklich beim Hopsen auf dem Bett auf einen Glastisch, dass er anschließend leblos in Socken und Unterhose auf dem Boden liegt. 
Bevor die prominente Anwältin in Panik ausbricht, erinnert sie sich an eine geheimnisvolle Nummer, die ihr mal jemand für genau solche Notlagen gegeben hat. Schon kurze Zeit später steht ein sogenannter Cleaner (George Clooney) vor ihrer Tür. Professionell beruhigt er sie, stellt die richtigen Fragen und versichert ihr, dass er alle Spuren dieser Nacht verschwinden lassen wird. Doch bevor der Cleaner seine eigentliche Arbeit beginnen kann, klopft es erneut an der Hoteltür. Ein zweiter Cleaner (Brad Pitt) betritt mit ebenfalls hellblauen Einmalhandschuhen die Bildfläche, nachdem das um seinen Ruf besorgte Luxushotel einen eigenen Problemlöser engagiert hat und nun darauf drängt, dass die beiden Einzelgänger wider Willen zusammenarbeiten. 
Kaum haben sie mit dem Aufräumen begonnen, taucht schon das nächste Problem auf: Im Rucksack des Jungen befindet sich eine große Menge Drogen, nach denen die Besitzer sicherlich bald suchen werden. Und als sich der Junge dann doch nicht als ganz so tot wie zunächst angenommen erweist, beginnt die Sache erst recht aus dem Ruder zu laufen…

Kritik:

Nach seinem Mega-Erfolg mit der jüngsten „Spider-Man“-Trilogie hätte man von Jon Watts sicher mehr erwartet als diese wenig originelle, ganz auf die beiden Superstars Brad Pitt und George Clooney zugeschnittene Buddy-Action-Komödie. Dass die beiden auch privat miteinander befreundeten Stars, die auch als Produzenten von „Wolfs“ fungieren, als namenlose einsame Wölfe in ihrem Metier unerwartet zusammenarbeiten müssen, birgt einiges Potenzial, das Drehbuchautor und Regisseur Jon Watts allerdings fast schon fahrlässig verschenkt. Aus der anfänglichen Überraschung, dass die beiden Cleaner doch keine so exklusive, sprich einzigartige Stellung in ihrem Metier einnehmen, entwickelt sich zwar eine launige Action-Komödie mit temporeichen Verfolgungsjagden – über überraschend leere Straßen in New York – und halbwegs spaßigen Dialogen, doch weder dramaturgisch noch inszenatorisch fällt „Wolfs“ irgendwie aus dem Rahmen der Genre-Konventionen. 
Die besten Szenen gehören dann auch Austin Abrams („Euphoria“, „Do Revenge“), wenn er noch völlig aufgeputscht von den Drogen mit klatschnassen Socken und Unterhose durch das nächtliche New York vor seinen Häschern flieht und ihnen am Ende eine wortschwallartige Geschichte auftischt, die erklären soll, wie er überhaupt an die Drogen gekommen ist. So ist „Wolfs“ ein kurzweiliges Buddy-Movie mit tausendmal gesehener Action und nur halbwegs vor Humor sprudelnden Dialogen gelungen. Allein das Star-Duo und Austin Abrams als reißen „Wolfs“ etwas aus dem Mittelmaß heraus.

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