100 Gewehre
Tom Gries, der vor allem durch die beiden Charles-Bronson-Filme „Nevada Pass“ und „Der Mann ohne Nerven“ (beide 1975) sowie die Muhammed-Ali-Biographie „Ich bin der Größte“ (1977) bekannt geworden ist, ließ 1967 Charlton Heston in dem ruhigen Western-Drama „Der Verwegene“ eine seiner eindrucksvollsten Rollen spielen und legte zwei Jahre später weit lautstärker mit dem Revolutions-Western „100 Gewehre“ nach. Weniger als die sozialkritisch angehauchte Story und die fulminante Action überzeugen Burt Reynolds und Raquel Welch in ihren Hauptrollen.
Den Hauptpart des Films nehmen aber die unzähligen Kampfhandlungen und Erschießungskommandos ein, mit denen Verdugo seine rassistische Mission ausführt. Während die Sympathien des Zuschauers klar verteilt sind, bleibt der Plot selbst überraschungsarm und eindimensional. Immerhin sorgen die eindrucksvoll fotografierten Action-Szenen mit zahllosen Gefechten, taumelnden Pferden und sogar einer entgleisenden Eisenbahn für unterhaltsame Schauwerte. Dank der spielfreudigen Performance der drei Hauptdarsteller auf Seiten der Revolutionäre und Jerry Goldsmiths packenden Score erreicht „100 Gewehre“ noch einen Unterhaltungswert im oberen Mittelmaß.
"100 Gewehre" in der IMDb
Inhalt:
Nachdem das von Yaqui-Indianern abstammende Halbblut Joe Herrera (Burt Reynolds) eine amerikanische Bank um 6.000 Dollar erleichtert hat, investiert er die Beute in hundert Gewehre, mit denen er 1912 in Sonora die mexikanischen Yaqui-Indianer im Kampf gegen den skrupellosen General Verdugo (Fernando Lamas) unterstützen will. Allerdings wird er von dem amerikanischen Hilfssheriff Lydecker (Jim Brown) verfolgt, der das Diebesgut sicherstellen soll. Doch als er Zeuge wird, wie brutal das despotische Militärregime gegen die Ureinwohner vorgeht, lässt er sich für Yaqui Herreras Kampf vereinnahmen. Die ebenso hübsche wie spröde Widerstandskämpferin Sarita (Raquel Welch) verdreht dabei gleich mehreren Männern hüben wie drüben den Kopf …Kritik:
In „Der Verwegene“ erzählte Regisseur Tom Gries noch die sehr persönliche Geschichte eines alternden Cowboys, der stets fernab jeder Zivilisation zu leben pflegte und sich deshalb nicht auf eine echte Bindung zu einer Frau einlassen kann. In der Adaption von Robert MacLeods Roman versucht sich Gries auf allzu offensichtliche Weise an einem sozialkritischen Western, der deutlich Stellung gegen das rassistische Militärregime Mexikos bezieht und auf der anderen Seite den schwarzen Hilfssheriff Lydecker und die beiden Widerstandskämpfer Sarita und Herrera als sympathische Protagonisten durch ein actionreiches Abenteuer führt. Dabei sorgt nicht nur Raquel Welch in hautengen und auch mal durchnässten Kleidern für sinnliche Reize, auch die später durch viele Jess-Franco-Filme („Nachts, wenn Dracula erwacht“, „Vampyros Lesbos – Erbin des Dracula“) bekannt gewordene Soledad Miranda entzückt gleich zu Beginn als Herreras Hotelhure.Den Hauptpart des Films nehmen aber die unzähligen Kampfhandlungen und Erschießungskommandos ein, mit denen Verdugo seine rassistische Mission ausführt. Während die Sympathien des Zuschauers klar verteilt sind, bleibt der Plot selbst überraschungsarm und eindimensional. Immerhin sorgen die eindrucksvoll fotografierten Action-Szenen mit zahllosen Gefechten, taumelnden Pferden und sogar einer entgleisenden Eisenbahn für unterhaltsame Schauwerte. Dank der spielfreudigen Performance der drei Hauptdarsteller auf Seiten der Revolutionäre und Jerry Goldsmiths packenden Score erreicht „100 Gewehre“ noch einen Unterhaltungswert im oberen Mittelmaß.
"100 Gewehre" in der IMDb
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