Ritt im Wirbelwind

Monte Hellman und Jack Nicholson waren bereits ein eingespieltes Team, als sie 1965 den Western „Ritt im Wirbelwind“ realisierten. Sie hatten sich 1963 bei den Dreharbeiten zu Roger Cormans „The Terror“ kennengelernt und inszenierten 1964 die beiden auf den Philippinen gedrehten und von Roger Corman produzierten Filme „Back Door to Hell“ und „Flight to Fury“. Ähnlich wie Corman ging Hellman auch bei dem Western-Doppel „Das Schießen“ und „Ritt im Wirbelwind“ vor, die innerhalb von sechs Wochen direkt nacheinander in der Wüste von Utah mit einem Budget von je 75.000 Dollar abgedreht wurden. Nicholson spielte dabei nicht nur eine der Hauptrollen, sondern schrieb auch das Drehbuch und war als Co-Produzent beteiligt.

Inhalt: 

Während eine von Blind Dick (Harry Dean Stanton) angeführte Gruppe von Banditen eine Postkutsche überfällt, bei der der Kutscher ums Leben kommt, aber auch einer seiner eigenen Leute angeschossen wird, sind die drei Cowboys Vern (Cameron Mitchell), Wes (Jack Nicholson) und Otis (Tom Filer) auf dem Weg zu einem Viehtrieb nach Waco. Zu ihrem Pech finden sie in einer Hütte Unterschlupf, in die bereits die Postkutschenräuber eingekehrt sind. Die drei Cowboys schlagen ihr Lager aber lieber außerhalb der Hütte auf, weil sie der Geschichte über die Verletzung von Blind Dicks Kumpel nicht so recht Glauben schenken wollen. Tatsächlich taucht wenig später eine zahlreiche Truppe von Vigilanten auf, die das Gesetz in die eigenen Hände nehmen wollen und die Hütte von den umliegenden Bergen aus umstellen, um die Banditen zur Aufgabe zu zwingen. Während sich Blind Dick und seine Männer auf eine Schießerei mit ihren Verfolgern einlassen, sind Vern, Wes und Otis zur Flucht entschlossen, allerdings wird ihnen der Weg zum Tal von einigen der Gesetzeshüter abgeschnitten, Otis schließlich erschossen. Blind Date und sein einzig noch überlebender Kumpel sind letztlich gezwungen, die in Brand gesetzte Hütte zu verlassen und sich in die Hände der Gesetzeshüter zu begeben, die sie kurzerhand an einem Baum aufknüpfen. Vern und Wes finden derweil einen weiteren Unterschlupf. Allerdings wurde die dort lebende Familie mit Hausherr Evan (George Mitchell), seiner Frau Catherine (Katherine Squire) und seiner Tochter Abigail (Millie Perkins) bereits über die mutmaßlichen geflüchteten Verbrecher unterrichtet …

Kritik: 

Im Gegensatz zum weitaus geheimnisvolleren existentialistischen Spät-Western „Das Schießen“ präsentiert „Ritt im Wirbelwind“ eine fast klassische Western-Story, die allerdings ohne Helden auskommen muss, dafür aber die tragische Geschichte von drei unschuldigen Cowboys erzählt, die irrtümlich für Banditen gehalten und gnadenlos gejagt werden. Davon abgesehen erzählt die Geschichte nichts Neues und kann auch visuell wenig Beeindruckendes bieten außer der kargen Wüstenlandschaft innerhalb der spröden Canyons, die für viele Beteiligte zur tödlichen Falle wird. Jack Nicholson überzeugt auch hier als charismatischer Cowboy, der bei allen Schwierigkeiten gelassen bleibt und nach adäquaten Lösungen sucht. Millie Perkins, die in „Das Schießen“ eine weitaus interessantere Rolle spielen durfte, präsentiert sich als braves, stoisch wirkendes Mädchen, dem nicht mal der Tod des eigenen Vaters besonders nahe zu gehen scheint.
Zwar thematisiert auch „Ritt im Wirbelwind“ wie zuvor „Das Schießen“ letztlich die existentialistischen Themen wie die Einsamkeit und das Sterben, findet aber nicht so interessante filmische Mittel.
"Ritt im Wirbelwind" in der IMDb

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