Death Wish V - Antlitz des Todes

Seit Charles Bronson in Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) in der Rolle des Harmonica den Durchbruch in Hollywood schaffte, avancierte er in den 1970er Jahren zu einem der populärsten Darsteller überhaupt und war in so unterschiedlichen Filmen wie „Der aus dem Regen kam“, „Kalter Schweiß“, „Rivalen unter roter Sonne“, „Chatos Land“, „Kalter Hauch“ und „Wilde Pferde“ zu sehen. Mit dem Rache-Thriller „Ein Mann sieht rot“ (1974) legten er und Regisseur Michael Winner allerdings den Grundstein für die zunehmend umstrittene „Death Wish“-Reihe, die nach zwanzig Jahren mit „Death Wish V – Antlitz des Todes“ ihren unrühmlichen Abschluss fand. 

Inhalt: 

Nachdem er einmal mehr böse Jungs in Eigenregie aus dem Verkehr gezogen hat, wozu die Polizei nicht in der Lage war, ist der Architekt Paul Kersey (Charles Bronson) ins Zeugenschutzprogramm gegangen und unterrichtet nun unter dem Namen Paul Stewart als Professor für Architektur an der Universität. Bei einer Modenshow seiner Lebensgefährtin Olivia Regent (Lesley-Anne Down) wird diese von ihrem Ex-Mann, Gangsterboss Tommy O’Shea (Michael Parks), geschlagen. Er benutzt die Modefirma seiner Ex nicht nur zunehmend für seine Geldwäsche, sondern will vor Gericht auch das Sorgerecht für seine Tochter Chelsea (Erica Lancaster) einklagen. Nachdem er gesehen hat, wie O’Shea Olivia behandelte, drängt er sie dazu, bei der Polizei gegen ihren Ex-Mann auszusagen, doch darauf reagiert der stets bestens informierte O’Shea allergisch. Er setzt einen Schläger auf Olivia an, der ihr Gesicht völlig verunstaltet. Doch erst als Olivia von O’Sheas Männern getötet wird und Chelsea zu ihrem Vater ziehen muss, reaktiviert Kersey seine Rächer-Instinkte und räumt mit O’Sheas Bande auf … 

Kritik: 

Zwar konnte J. Lee Thompson mit „Death Wish 4 – Das Weiße im Auge“ (1987) den tiefen Qualitätsverfall der „Death Wish“-Reihe kurz stoppen, doch war eigentlich jedem klar, dass das Franchise völlig ausgereizt war. Trotzdem brachte das Cannon-Studio sieben Jahre später ein weiteres Sequel raus, zu dem Fernseh- und B-Movie-Regisseur Allan A. Goldstein („Raw Deal“, „Spill – Tödlicher Virus“) das Drehbuch schrieb und auch gleich die Regie führte. Der Plot präsentiert sich als müder, wenig origineller Aufguss der vorangegangenen Filme der Reihe. Räumte Bronson in den ersten beiden „Death Wish“-Filmen noch mit dem Ungeziefer auf den Straßen auf, machte er ab „Death Wish 3 – Die Rächer von New York“ mit brutalen Gangstern kurzen Prozess, was den Strafverfolgungsbehörden nicht gelingen wollte. 
Einmal mehr – auch hier wiederholt sich auf ermüdende Weise die Geschichte – muss Kersey den Verlust einer geliebten Frau verdauen und sieht sich gezwungen, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen, da die Cops Brian Hoyle (Saul Rubinek) und Hector Vasquez (Miguel Sandoval) kein Mittel finden, um O’Sheas Machenschaften zu stoppen. Die einzige bemerkenswerte Änderung schlägt sich in den unterschiedlichen Todesarten nieder, mit denen Kersey seine Gegner ausschaltet. Während er in den vorangegangenen „Death Wish“-Filmen vor allem auf die Durchschlagskraft von Schusswaffen setzte, wirft er diesmal die bösen Jungs auch mal in einen Häcksler oder ein Säurebad, doch wird schnell deutlich, dass Goldstein hier nur primitivste Gewaltphantasien bedient. Schauspielerisch überzeugt eigentlich nur Michael Parks („Red State“, „Django Unchained“) als herrlich diabolisch-sadistischer Gangsterboss, ansonsten bewegt sich „Death Wish 5“ in jeder Hinsicht auf unterdurchschnittlichem Niveau, so dass ein geplanter sechster Teil nicht mehr realisiert wurde. 

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