Bereits mit seinen in die Filmgeschichte eingegangenen
Frühwerken „Terminator“ (1984) und „Aliens: Die Rückkehr“ (1986)
hat Regisseur James Cameron ein Faible für eindrucksvolle Effekte präsentiert.
Das kommt auch in dem Science-Fiction-Abenteuer „Abyss – Abgrund des Todes“
(1989) zum Ausdruck, wenn es seine Filmcrew diesmal nicht im Weltraum mit einem
mörderischen Wesen zu tun bekommt, sondern unter Wasser mit einer fast
mystischen Erfahrung konfrontiert wird.
Inhalt:
Das US-amerikanische, mit Atomsprengkörpern bewaffnete U-Boot USS Montana erleidet
1994 infolge einer Begegnung mit einem nicht identifizierten, verstörend
schnellen unterseeischen Objekt am Rande des Kaimangrabens einen
kompletten Energieverlust, und sinkt nach einem schweren Zusammenstoß in 2000
Fuß (610 m) Tiefe auf Grund, nur 80 Meilen vor der kubanischen Küste
entfernt. Weil sich sowohl sowjetische und kubanische Spionageschiffe als auch
der Hurrikan „Frederic“ der Unglücksstelle nähern, beschließen
die Amerikaner, ein von Lt. Hiram Coffey (Michael Biehn) angeführtes Team
von vier Navy SEALs auf die nächstgelegene Öl-Plattform zu bringen.
Diese, die mobile und tauchbare Bohrplattform „Deepcore“, soll als
Operationsbasis für die Rettungsmission „Operation Selbor“ genutzt
werden, um offiziell im Wrack nach Überlebenden zu suchen. Ihr Leiter, Virgil
„Bud“ Brigman (Ed Harris) hat dabei nicht nur mit chronisch übelgelaunten
Elitesoldaten zu tun, sondern auch seine überaus anstrengende, zukünftige
Ex-Frau Lindsey (Mary Elizabeth Mastrantonio) am Hals. Die Brigmans
haben allerdings keine Ahnung, dass für das Militär vor allem die Bergung von
Sprengkörpern vor Eintreffen der Russen oberste Priorität hat. Doch es kommt noch schlimmer: Es häufen sich unerklärliche
Geschehnisse, hinter denen Coffey neuartige russische Spionagetechniken wähnt.
Lindsey hingegen vermutet nach der Sichtung merkwürdiger Lichter und Wesen Außerirdische
hinter den Vorkommnissen…
Kritik:
„The Abyss“ ist in Camerons Oeuvre sicher
längst nicht so populär wie seine Blockbuster „Terminator“, „Aliens: Die
Rückkehr“ oder seine mehrfach Oscar-prämierten Erfolge „Titanic“ und
„Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Dabei bietet Cameron auch mit seinem
Unterwasser-Abenteuer eine zwar simple, aber eindrucksvoll inszenierte
Geschichte, in der sich eine vermeintlich gemeinsame Rettungsaktion von Militär
und den Mitgliedern einer mobilen Unterwasserbohrstation zu einem schlichten Überlebenskampf
in unvorstellbaren Tiefen und einer tödlichen Auseinandersetzung über die Prioritäten
der teils streng geheimen Mission entwickelt. Die komplizierte Liebesgeschichte
zwischen Bud und Lindsay bildet dabei den emotionalen Kern der Geschichte, aber
auch der Zusammenhalt von Buds Crew wird immer wieder herausgestellt. Unvergessen
bleiben allerdings die spektakulären Unterwasseraufnahmen und die Darstellung
der mysteriösen Wesen, die der Menschheit mit alarmierenden Botschaften einen
Hinweis auf die Folgen ihres zerstörerischen Verhaltens auf dem Planeten mit
auf den Weg geben. Vor allem die Collage mit wirkungsvollen Dokumentaraufnahmen
aus verschiedenen Kriegsszenarien und Atombombenexplosionen dürfte beim
Publikum nicht seine Wirkung verfehlen. „The Abyss“ ist in der finalen
Fassung von 2 ¾ Stunden sicher etwas zu lang geraten, doch kommen Message und Effekte
damit umso besser zur Geltung.
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