Das Relikt
Peter Hyams hat seit den späten 1970er Jahren mit Filmen wie
„Unternehmen Capricorn“ (1978), „Outland – Planet der Verdammten“
(1981) und „2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnahmen“ (1984) spektakuläre
Science-Fiction-Filme inszeniert, ist dann aber zunehmend ins Thriller-Genre gewechselt,
wo er mit „Ein Richter sieht rot“ (1983), „Presidio“ (1988) und „12
Stunden Angst“ (1990) durchaus sehenswerte Beiträge ablieferte. 1997 präsentierte
er mit „Das Relikt“ jedoch einen klassischen Monsterfilm in der Tradition
von „Species“, „Alien“ und „Predator“.
Inhalt:
Als die Küstenwache ein herrenlos auf dem Wasser treibendes
Schiff entdeckt und nach Chicago bringt, entdecken die ermittelnden Polizisten
Vincent D’Agosta (Tom Sizemore) und Hollingsworth (Clayton Rohner)
zunächst nur Blutspuren an Deck, in den Tiefen des Frachters aber im Wasser
treibende Leichen, deren Köpfe nicht nur abgetrennt wurden, sondern deren Gehirne
– wie die spätere Obduktion ergibt – um den Hypothalamus erleichtert wurden, der
für die Produktion wichtiger Hormone verantwortlich ist. Als im Field Museum
of Natural History eine bevorstehende Sonderausstellung über Aberglaube von
dem Mord an einem Wachmann überschattet wird, dem ebenfalls ein Teil des
Gehirns fehlt, begeben die Polizisten sich ins Museum und machen Bekanntschaft
mit der Evolutionsbiologin Dr. Margo Green (Penelope Ann Miller), die an
einigen unter Pilzbefall leidenden Blättern forscht, die der verschollene
Anthropologe John Whitney aus Südamerika geschickt hat. Diese scheinen die
Fähigkeit zur Veränderung ihrer DNA zu haben.
Gegen D‘Agostas Willen lässt Museumsdirektorin Ann Cuthbert (Linda
Hunt) die Eröffnungsgala der Aberglaube-Ausstellung stattfinden, da dort
viele Sponsoren und auch der Bürgermeister erwartet werden. Gerade als die
Feier beginnt und Cuthbert den Gästen vom Glauben der Zinziera an den
mystischen Teufelsgott Kothoga berichtet, erkennen Margo und ihr Doktorvater
Dr. Frock (James Whitmore) die Wahrheit hinter der Legende: Wenn die
Zinziera Krieg führen, geben sie einem Tier von dem Pilz zu essen, das sich
daraufhin in ein mörderisches Monster verwandelt, das die im menschlichen Hypothalamus
produzierten Hormone zum Überleben braucht. Erst wenn das Tier alle Feinde
getötet hat (und somit keine Nahrung mehr hat), stirbt es…
Kritik:
Dass Peter Hyams‘ Monster-Horror „Das Relikt“
weit besser abschneidet als vergleichbare Produktionen, liegt vor allem an der
Romanvorlage der Thriller-Bestseller-Autoren Douglas Preston & Lincoln
Child. Naturgemäß musste der Plot für die Leinwandadaption etwas gekürzt
werden, was vor allem auf Kosten der Figurenzeichnung ging, doch Hyams
ist Routinier genug, um Spannung, Plot und Atmosphäre von Beginn an in einem passenden
Gleichgewicht zu halten. Das Naturkundemuseum bietet dabei einen hervorragenden
Schauplatz, der kaum verlassen wird. In den nach und nach vom Strom abgeschlossenen
und auch räumlich isolierten Teilen des Museums inszeniert Hyams eine
spannende Monsterjagd, wobei der Filmemacher das von Stan Winston („Batmans
Rückkehr“, „Terminator 2“, „Jurassic Park“) kreierte Monster erst im
Schlussviertel auftauchen lässt und sich die blutigsten Effekte ebenfalls bis
zum Finale aufspart. Das Ganze ist mit ein paar coolen Sprüchen, ein paar
wissenschaftlichen Erklärungen und vor allem sympathischen Charakteren
gespickt, womit „Das Relikt“ zwar keine besondere Innovation des Genres
darstellt, aber dennoch für kurzweilige Unterhaltung sorgt.








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