A Quiet Place 2
Mit dem 2018 in die Kinos gekommenen Science-Fiction-Horror „A Quiet Place“ ist Regisseur und Hauptdarsteller John Krasinski ein echter Coup gelungen. Die Geschichte einer Invasion von Aliens, die zwar blind sind, aber ihre Opfer durch ihre extreme Hörempfindlichkeit aufspüren, hat gerade durch ihre geschickt in den Vordergrund gerückte Stille die Spannung auf ungewöhnliche Weise hochgehalten. Der gerade mal 17 Millionen Dollar teure Film spielte letztlich weltweit über das 20-fache ein und ließ Krasinski – trotz anfänglicher Dementis zu einer von ihm inszenierten Fortsetzung – doch noch einmal zu seiner Filmfamilie zurückkehren. Dabei ist „A Quiet Place 2“ trotz des bereits bekannten Konzepts fast so gut gelungen wie der erste Film.
Fast anderthalb Jahre nach der Invasion der geräuschempfindlichen Aliens hat sich im Leben der Familie Abbott nicht viel geändert. Nach dem Tod ihres Mannes muss sich Evelyn (Emily Blunt) allein um ihre drei Kinder kümmern. Da sie ihre Farm verlassen mussten, suchen sie nun nach Überlebenden. Evelyn versucht, sich mit Regan (Millicent Simmonds) und Marcus (Noah Jupe) sowie dem neugeborenen Baby so lautlos wie möglich zu bewegen, doch die Gefahr lauert überall. Als sie einen Industriekomplex erreichen, tritt Marcus in eine Tierfalle. In der nahegelegenen Halle treffen sie ihren alten Bekannten Emmett (Cillian Murphy), der aber nicht gewillt ist, den Abbotts zu helfen. Schließlich trennen sich ihre Wege. Regan weiht Marcus in ihren Plan ein, zu einer Insel zu gelangen, von wo ihrer Meinung nach der Song „Beyond the Sea“ regelmäßig im Radio gesendet wird. Als Evelyn von Regans Alleingang erfährt, kann sie Emmett überreden, sie zurückzuholen. Sie selbst macht sich auf den Weg, um Verbandsmaterial und Medikamente für Marcus zu besorgen, der sich solange um das Baby kümmern soll. Tatsächlich gelingt es Emmett und Regan, mit einem Boot zu der Insel zu gelangen, doch sicher sind sie auch hier nicht …
Kritik:
Mit der beeindruckenden Eröffnungssequenz rekapituliert John Krasinski noch einmal Tag 1 der Alien-Invasion, die für immer das Leben der Menschen verändern sollte. Danach setzt „A Quiet Place 2“ genau da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Während „A Quiet Place“ sich fast ganz auf die Farm der Abbotts als Schauplatz begnügt hat, geht der zweite Teil zwangsläufig in die Weite und treibt die Familie zunächst auseinander. Das erlaubt Krasinski, gleich drei Erzählstränge parallel zu verfolgen, wobei vor allem Megans Weg zur Insel am interessantesten ausfällt.
Während es in der Betrachtung von Evelyns und Marcus‘ Schicksal eher darum geht, wie sie von den Aliens unbehelligt bleiben, wird Regans Mission von der spannenden Frage begleitet, ob da draußen noch andere Menschen existieren. Dabei steht auch Emmett auf dem Prüfstand, der nach dem Tod seiner beiden Kinder und dem späteren schmerzvollen Ende seiner Frau zunächst kaum bereit scheint, den Abbotts zu helfen.
Die Stille wird natürlich immer wieder durch versehentlich verursachte Geräusche und das unvermeidliche Auftauchen der zerstörerischen Aliens durchbrochen, was zu effektvoll inszenierten Auseinandersetzungen führt, doch das Erfolgskonzept von Teil 1 wird natürlich konsequent fortgeführt. Die nicht übertrieben zur Schau gestellten, sehr gelungenen Effekte, die für einen Horrorfilm ungewöhnlich differenziert und überzeugend agierenden Darsteller, die stilsichere Inszenierung und der angenehm zurückhaltende Score von Marco Beltrami („Scream“, „Snowpiercer“) machen „A Quiet Place 2“ zu einem äußerst gelungenen Sequel.
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