Die Rückkehr des Doktor X

Humphrey Bogart begann seine Schauspielkarriere Anfang der 1930er Jahre und war in bekannten Film noirs wie „Der versteinerte Wald“ (1936) und „Die wilden Zwanziger“ (1939) zu sehen. Über der Warner-Produktion „Die Rückkehr des Doktor X“ bewahrte Bogart später meist Stillschweigen, da er die lose Fortsetzung des 1932 entstandenen Science-Fiction-Horror-Films „Doktor X“ für einen seiner schlechtesten Filme hielt. Seither war Bogart in diesem Genre nicht mehr zu sehen. 

Inhalt:

Der quirlige Journalist Walter Garrett (Wayne Morris) verabredet sich mit der schönen Angela Merrova (Lya Lys) zum Interview in ihrer Hotel-Suite, doch als er ihre Räumlichkeiten durch die geöffnete Tür betritt, entdeckt er ihre Leiche auf dem Boden. Statt die Polizei über seine Entdeckung zu informieren, sorgt er dafür, dass die Geschichte in seiner Zeitung erscheint. Doch die Freude über die exklusive Story währt nur kurz, denn wenig später wird Garrett zu seinem Chef zitiert. In dessen Büro wird er nicht nur mit der Nachricht konfrontiert, dass die Zeitung auf 100.000 Dollar Schadenersatz verklagt wird, sondern er begegnet auch der Merrova in Begleitung ihres Anwalts. Da sich Garrett nicht erklären kann, wie die Frau mit einer tödlichen Stichwunde überleben konnte, zieht er seinen Freund, den Arzt Dr. Mike Rhodes (Dennis Morgan) zu Rate, der wiederum den Hämatologen Dr. Francis Flegg (John Litel) konsultiert. Als sie ihn zuhause besuchen, machen sie die Bekanntschaft mit Fleggs Assistenten Marshall Quesne (Humphrey Bogart), bei dem Garrett eine auffallende Ähnlichkeit mit dem verstorbenen Dr. Maurice Xavier entdeckt. 
Als Rhodes und Garrett Quesnes Grab leer vorfinden und Flegg mit dieser Information konfrontieren, erzählt der Blut-Spezialist von seiner Forschung zum synthetischen Blut, mit dem er Xavier von den Toten zurückgeholt hat. Allerdings braucht dieser stets neues Blut der seltenen Blutgruppe B. Nachdem Xavier offensichtlich auch den Blutspender Rodgers (John Ridgely) ins Jenseits befördert hat, droht Rhodes‘ Freundin Joan Vance (Rosemary Lane) das nächste Opfer von Doktor X zu werden … 

Kritik: 

Vincent Sherman („Agenten der Nacht“, „Die Liebesabenteuer des Don Juan“) hat mit seinem Regiedebüt „Die Rückkehr des Doktor X“ einen etwas kruden Krimi-Science-Fiction-Komödien-Mix abgeliefert, in dem Humphrey Bogart seltsam orientierungslos herumirrt. Zunächst stimmt der Film eher vergnügliche Töne an, als der gut aufgelegte Journalist die attraktive Merrova zum Interview bewegen kann. Mit der Entdeckung der vermeintlichen Leiche beginnt die Kriminalhandlung, die nur insofern besonders ist, als die zuvor entdeckte Leiche auf einmal quicklebendig erscheint – sieht man von der leichenartigen Blässe und der unterkühlten Körpertemperatur ab. 
Sherman gelingt zwar eine temporeiche Whodunit-Hatz, die erst in der zweiten Hälfte den Science-Fiction-Faktor ausspielt, doch wirken die einzelnen Genre-Elemente nicht stimmig miteinander verbunden. Die komödiantische Note zieht sich in Verbindung mit dem forschen Auftreten des Journalisten nämlich bis zum Ende durch. 
Während die Geschichte kaum als originell bezeichnet werden kann, sind Sherman und seinem Kameramann Sidney Hickox („Tote schlafen fest“, „Machinenpistolen“, „Haben und Nichthaben“) doch einige schön kontrastreiche Schwarzweißbilder gelungen, die dem ungewöhnlichen Film-Mix immer mal wieder eine passend düstere Atmosphäre verleihen.  

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