1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood?
Das Hollywood-Wunderkind Steven Spielberg hat es von Beginn seiner Karriere an klugerweise vermieden, sich auf ein Filmgenre festlegen zu lassen. Nach seinem Fernsehfilm-Erfolg mit dem Horror-Thriller „Duell“ (1971), dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Road-Movie-Drama „Sugarland Express“ (1974), dem Horror-Schocker „Der weiße Hai“ (1975) und dem Sci-Fi-Drama „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ (1977) legte er 1979 mit „1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood?“ eine überdrehte, aber Star-gespickte Kriegsparodie vor, die leider nur wenige überzeugende Momente bereithält, dafür aber Spielberg mit wichtigen Leuten zusammenbrachte.
Kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor wollen die Japaner ein symbolträchtiges Ziel in den USA zerstören und kommen so auf die Traumfabrik Hollywood. Während Akiro Mitamura (Toshirô Mifune), Kommandant eines japanischen U-Boots, gegen die Einwände des deutschen Verbindungsoffiziers Kapitän von Kleinschmidt (Christopher Lee) entsprechende Vorbereitungen trifft, befindet sich ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung nach der japanischen Großoffensive noch im Schockzustand. So fühlt sich der paranoide Colonel Maddox (Warren Oates) in der Wüste nahe Los Angeles von japanischen Fallschirmjägern umzingelt, während der für die Verteidigung der Stadt verantwortliche General Joseph W. Stilwell (Robert Stack) bei der Kinovorstellung von Walt Disneys Zeichentrickfilm „Dumbo“ die Tränen kommen. Da sich sein Adjutant, Captain Loomis Birkhead (Tim Matheson) nicht von seinem Aufklärungsflug meldet, weil Kopf und Hände mit der Regierungsbeauftragten Donna Stratton (Nancy Allen) beschäftigt sind, wird in Los Angeles ein Großalarm ausgelöst, der alle Flugabwehr-Geschütze auch ohne genaue Zielvorgaben feuern lässt. Die Ereignisse überschlagen sich, als die Japaner das Riesenrad eines Vergnügungsparks zerstören und die freiwillige Bürgerwehr mit einem Gegenangriff kontert, der allerdings nur das Haus des Kommandanten der Bürgerwehr beschädigt und den Army-Air-Force-Piloten „Wild Bill“ Kelso (John Belushi) in seiner P-40 vom Himmel holt …
Während Michael Bay den japanischen Angriff auf Pearl Harbor 2001 als romantisches Kriegs-Drama mit Blockbuster-Garantie inszenierte, nahm sich Steven Spielberg mehr als zwanzig Jahre zuvor die daran anschließende Schlacht um Los Angeles in der Nacht vom 24. zum 25. Februar 1942 als Ausgangspunkt für seinen vielleicht schlechtesten Film seiner bis heute so produktiven und vielschichtigen Karriere. Anzurechnen ist ihm allenfalls der Versuch, seinem noch jungen filmischen Themenspektrum eine weitere Komponente hinzuzufügen, doch haben die Drehbuchautoren Robert Zemeckis und Bob Gale, die sechs Jahre später die legendäre „Zurück in die Zukunft“-Trilogie auf den Weg zu bringen begannen, einfach einen Haufen Klamauk zusammengeschrieben, der zwar durch verschiedene lose Handlungsstränge halbwegs in Form gebracht wird und auch einige skurrile Typen ins Spiel bringt, aber letztlich taugt keine der unzähligen Figuren dazu, Sympathien beim Publikum zu wecken. Dazu haben allzu viele Charaktere gar keinen Text (das trifft gerade auf die durch die „Saturday Night Live“-Show bekannten John Belushi und Dan Aykroyd zu, die ein Jahr darauf als „Blues Brothers“ ihren Durchbruch feiern durften) oder tauchen zu kurz auf, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Bemerkenswert sind eher die schön inszenierten und jeweils Oscar-nominierten visuellen Effekte, Tongestaltung und Kameraführung sowie die Tatsache, dass zum einen Dan Aykroyd und Mickey Rourke in „1941“ ihr Hollywood-Debüt feierten, zum anderen eine Menge Altstars wie Ned Beatty, Warren Oates, Christopher Lee, Toshirô Mifune und Robert Stack sich mit jungen Darstellern wie John Candy, Tim Matheson, Treat Williams, Nancy Allen, Lorraine Gary und Murray Hamilton in die Schlacht stürzen durften. Dazu komponierte John Williams eine heroische, vielfarbige Orchester-Partitur, die dem unübersichtlichen Treiben auf der Leinwand etwas Struktur verleiht.
So eine großartige Szene wie die zu Anfang, als Spielberg die Eröffnungsszene aus seinem Erfolgsfilm „Der weiße Hai“ wiederholt, nur dass die nackte Schöne diesmal nicht von einem Hai zerfleischt, sondern von dem Periskop eines japanischen U-Boots aufgespießt wird, womit er geschickt die Zuschauererwartungen unterläuft, gibt es sonst nicht. Dafür musste der damals 32-jährige Spielberg erkennen, dass er für Komödien nicht so recht geschaffen ist. Allein die Lust an der Zerstörung macht noch keinen guten Film aus.
"1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood?" in der IMDb
Kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor wollen die Japaner ein symbolträchtiges Ziel in den USA zerstören und kommen so auf die Traumfabrik Hollywood. Während Akiro Mitamura (Toshirô Mifune), Kommandant eines japanischen U-Boots, gegen die Einwände des deutschen Verbindungsoffiziers Kapitän von Kleinschmidt (Christopher Lee) entsprechende Vorbereitungen trifft, befindet sich ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung nach der japanischen Großoffensive noch im Schockzustand. So fühlt sich der paranoide Colonel Maddox (Warren Oates) in der Wüste nahe Los Angeles von japanischen Fallschirmjägern umzingelt, während der für die Verteidigung der Stadt verantwortliche General Joseph W. Stilwell (Robert Stack) bei der Kinovorstellung von Walt Disneys Zeichentrickfilm „Dumbo“ die Tränen kommen. Da sich sein Adjutant, Captain Loomis Birkhead (Tim Matheson) nicht von seinem Aufklärungsflug meldet, weil Kopf und Hände mit der Regierungsbeauftragten Donna Stratton (Nancy Allen) beschäftigt sind, wird in Los Angeles ein Großalarm ausgelöst, der alle Flugabwehr-Geschütze auch ohne genaue Zielvorgaben feuern lässt. Die Ereignisse überschlagen sich, als die Japaner das Riesenrad eines Vergnügungsparks zerstören und die freiwillige Bürgerwehr mit einem Gegenangriff kontert, der allerdings nur das Haus des Kommandanten der Bürgerwehr beschädigt und den Army-Air-Force-Piloten „Wild Bill“ Kelso (John Belushi) in seiner P-40 vom Himmel holt …
Während Michael Bay den japanischen Angriff auf Pearl Harbor 2001 als romantisches Kriegs-Drama mit Blockbuster-Garantie inszenierte, nahm sich Steven Spielberg mehr als zwanzig Jahre zuvor die daran anschließende Schlacht um Los Angeles in der Nacht vom 24. zum 25. Februar 1942 als Ausgangspunkt für seinen vielleicht schlechtesten Film seiner bis heute so produktiven und vielschichtigen Karriere. Anzurechnen ist ihm allenfalls der Versuch, seinem noch jungen filmischen Themenspektrum eine weitere Komponente hinzuzufügen, doch haben die Drehbuchautoren Robert Zemeckis und Bob Gale, die sechs Jahre später die legendäre „Zurück in die Zukunft“-Trilogie auf den Weg zu bringen begannen, einfach einen Haufen Klamauk zusammengeschrieben, der zwar durch verschiedene lose Handlungsstränge halbwegs in Form gebracht wird und auch einige skurrile Typen ins Spiel bringt, aber letztlich taugt keine der unzähligen Figuren dazu, Sympathien beim Publikum zu wecken. Dazu haben allzu viele Charaktere gar keinen Text (das trifft gerade auf die durch die „Saturday Night Live“-Show bekannten John Belushi und Dan Aykroyd zu, die ein Jahr darauf als „Blues Brothers“ ihren Durchbruch feiern durften) oder tauchen zu kurz auf, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Bemerkenswert sind eher die schön inszenierten und jeweils Oscar-nominierten visuellen Effekte, Tongestaltung und Kameraführung sowie die Tatsache, dass zum einen Dan Aykroyd und Mickey Rourke in „1941“ ihr Hollywood-Debüt feierten, zum anderen eine Menge Altstars wie Ned Beatty, Warren Oates, Christopher Lee, Toshirô Mifune und Robert Stack sich mit jungen Darstellern wie John Candy, Tim Matheson, Treat Williams, Nancy Allen, Lorraine Gary und Murray Hamilton in die Schlacht stürzen durften. Dazu komponierte John Williams eine heroische, vielfarbige Orchester-Partitur, die dem unübersichtlichen Treiben auf der Leinwand etwas Struktur verleiht.
So eine großartige Szene wie die zu Anfang, als Spielberg die Eröffnungsszene aus seinem Erfolgsfilm „Der weiße Hai“ wiederholt, nur dass die nackte Schöne diesmal nicht von einem Hai zerfleischt, sondern von dem Periskop eines japanischen U-Boots aufgespießt wird, womit er geschickt die Zuschauererwartungen unterläuft, gibt es sonst nicht. Dafür musste der damals 32-jährige Spielberg erkennen, dass er für Komödien nicht so recht geschaffen ist. Allein die Lust an der Zerstörung macht noch keinen guten Film aus.
"1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood?" in der IMDb
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