James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag
Eigentlich gab es viel zu feiern: 40 Jahre nach der Premiere von „James Bond 007 jagt Dr. No“ präsentierte Eon Productions Ltd. im Jahre 2002 mit „Stirb an einem anderen Tag“ den mittlerweile 20. Auftrag, den Doppel-Null-Agent James Bond im Geheimdienst Ihrer Majestät. Schließlich spielte der mit einem Budget von 142 Millionen US-Dollar teuerste Bond-Film auch mehr als das Dreifache ein. Allerdings übertrieben es der neuseeländische Regisseur Lee Tamahori („Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund“, „Im Netz der Spinne“) und seine Special-Effects-Crew bei der Inszenierung gewaltig, so dass Pierce Brosnan in seinem vierten und letzten Einsatz als James Bond wie die Karikatur eines Superhelden daherkommt.
Nachdem James Bond (Pierce Brosnan) bei der Zerschlagung eines Deals mit afrikanischen Blutdiamanten enttarnt und von den Nordkoreanern 14 Monate lang gefangen gehalten und gefoltert wurde, kommt er kurz vor seiner Exekution im Austausch mit dem koreanischen Killer Zao (Rick Yune) wieder auf freien Fuß. Nach dieser verpatzten Aktion hat der MI6 keine Verwendung mehr für 007. Bonds Chefin M (Judi Dench) macht aus ihrer Verärgerung keinen Hehl, dass die Briten für seine Befreiung Zao freigelassen mussten, nachdem dieser versucht hatte, ein Gipfeltreffen zwischen China und Südkorea zu sabotieren. Außerdem hat derselbe Verräter, der Bond enttarnt hatte, auch einen amerikanischen Agenten in Nordkorea auffliegen lassen, wobei der MI6 nicht ausschließen kann, dass Bond dieses Geheimnis unter Folter preisgegeben haben könnte.
Doch Bond lässt sich die Suspendierung nicht so einfach gefallen und versucht auf eigene Faust, seinen Verräter zu identifizieren, was ihn zunächst durch Unterstützung der CIA in Hongkong nach Kuba und schließlich zum exzentrischen Diamanten-Milliardär Gustav Graves (Toby Stephens) führt. Bond reist ebenso wie die attraktive und undurchsichtige NSA-Agentin Jinxs (Halle Berry), mit der er auf Kuba bereits intime Bekanntschaft geschlossen hat, zu einer mit Spannung erwarteten Präsentation von Graves auf Island, wo der Unternehmer eigens dafür einen riesigen Eispalast errichten ließ. Der MI6 hat natürlich mittlerweile Wind von Bonds Aktivitäten bekommen und das Vertrauen in seine Fähigkeiten zurückgewonnen . M schickt ihm die als Graves Assistentin getarnte Agentin Miranda Frost (Rosamund Pike) zur Unterstützung. Zwar verkündet Graves bei seiner Präsentation, dass er mit einer im All installierten Lichtquelle aus Diamanten den Hunger und die Armut in der Welt beenden wolle, doch Bond und Jinx bringen in Erfahrung, dass Graves eine Satellitenwaffe von ungeahnter Zerstörungswucht einzusetzen plant …
Mit seinem dritten Einsatz als James Bond in „Die Welt ist nicht genug“ hatte Pierce Brosnan eigentlich die richtige Mischung für die Gestaltung seiner ikonischen Figur gefunden. Dafür war vor allem Regisseur Michael Apted mitverantwortlich, der Bond neben seinen fachlichen Fähigkeiten auch ein höheres Maß an Ironie und Einfühlungsvermögen mitgab. Von dieser stimmigen Mixtur ist in „Stirb an einem anderen Tag“ leider nicht mehr viel übriggeblieben. Dabei hätte Bond nach seiner ungerechtfertigten Suspendierung alle Optionen, seine Rache an dem Verräter mit mehr Emotionen zu verfolgen als üblich. Stattdessen versuchen Tamahori und seine Crew vor allem neue Maßstäbe in den Action-Szenen und Special Effects zu setzen. Dabei schießen sie leider immer wieder sehr weit über das Ziel hinaus. Der ganze Plot stellt ein reines Science-Fiction-Szenario dar und wirkt absolut unglaubwürdig, wird dabei so von der wuchtigen Action überfrachtet, dass dem Zuschauer keine Zeit gelassen wird, diesen Unsinn groß zu hinterfragen. Darunter leidet natürlich auch die Figurenzeichnung. Der Konflikt zwischen dem nordkoreanischen General Moon (Kenneth Tsang) und seinem abtrünnigen Sohn (Will Yun Lee), der sich auf Kuba einer Gentransplantation unterzogen hat und nun als Gustav Graves die Geschicke der Welt zu lenken versucht, wird sehr oberflächlich abgehandelt, wobei Zao und Graves zwar als Bösewichter eine gute Figur machen, aber eben nicht an die charismatischsten Schurken der langlebigen Reihe heranreichen. Das trifft auch auf die beiden Bond-Frauen Halle Berry („Monster’s Ball“, „Catwoman“) und Debütantin Rosamund Pike („Jack Reacher“, „Gone Girl“) zu, die beide sexy und kämpferisch taff wirken, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Besonders ärgerlich fallen aber die völlig überzogenen Action-Sequenzen ins Gewicht, die fast bis zur Karikatur lächerlich over the top inszeniert sind.
Insofern verwundert es nicht, dass nach dieser besorgniserregenden Entwicklung eine längere Pause eingelegt worden ist, um mit dem 21. Bond und Daniel Craig als neuen 007-Darsteller neu durchzustarten.
"James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag" in der IMDb
Nachdem James Bond (Pierce Brosnan) bei der Zerschlagung eines Deals mit afrikanischen Blutdiamanten enttarnt und von den Nordkoreanern 14 Monate lang gefangen gehalten und gefoltert wurde, kommt er kurz vor seiner Exekution im Austausch mit dem koreanischen Killer Zao (Rick Yune) wieder auf freien Fuß. Nach dieser verpatzten Aktion hat der MI6 keine Verwendung mehr für 007. Bonds Chefin M (Judi Dench) macht aus ihrer Verärgerung keinen Hehl, dass die Briten für seine Befreiung Zao freigelassen mussten, nachdem dieser versucht hatte, ein Gipfeltreffen zwischen China und Südkorea zu sabotieren. Außerdem hat derselbe Verräter, der Bond enttarnt hatte, auch einen amerikanischen Agenten in Nordkorea auffliegen lassen, wobei der MI6 nicht ausschließen kann, dass Bond dieses Geheimnis unter Folter preisgegeben haben könnte.
Doch Bond lässt sich die Suspendierung nicht so einfach gefallen und versucht auf eigene Faust, seinen Verräter zu identifizieren, was ihn zunächst durch Unterstützung der CIA in Hongkong nach Kuba und schließlich zum exzentrischen Diamanten-Milliardär Gustav Graves (Toby Stephens) führt. Bond reist ebenso wie die attraktive und undurchsichtige NSA-Agentin Jinxs (Halle Berry), mit der er auf Kuba bereits intime Bekanntschaft geschlossen hat, zu einer mit Spannung erwarteten Präsentation von Graves auf Island, wo der Unternehmer eigens dafür einen riesigen Eispalast errichten ließ. Der MI6 hat natürlich mittlerweile Wind von Bonds Aktivitäten bekommen und das Vertrauen in seine Fähigkeiten zurückgewonnen . M schickt ihm die als Graves Assistentin getarnte Agentin Miranda Frost (Rosamund Pike) zur Unterstützung. Zwar verkündet Graves bei seiner Präsentation, dass er mit einer im All installierten Lichtquelle aus Diamanten den Hunger und die Armut in der Welt beenden wolle, doch Bond und Jinx bringen in Erfahrung, dass Graves eine Satellitenwaffe von ungeahnter Zerstörungswucht einzusetzen plant …
Mit seinem dritten Einsatz als James Bond in „Die Welt ist nicht genug“ hatte Pierce Brosnan eigentlich die richtige Mischung für die Gestaltung seiner ikonischen Figur gefunden. Dafür war vor allem Regisseur Michael Apted mitverantwortlich, der Bond neben seinen fachlichen Fähigkeiten auch ein höheres Maß an Ironie und Einfühlungsvermögen mitgab. Von dieser stimmigen Mixtur ist in „Stirb an einem anderen Tag“ leider nicht mehr viel übriggeblieben. Dabei hätte Bond nach seiner ungerechtfertigten Suspendierung alle Optionen, seine Rache an dem Verräter mit mehr Emotionen zu verfolgen als üblich. Stattdessen versuchen Tamahori und seine Crew vor allem neue Maßstäbe in den Action-Szenen und Special Effects zu setzen. Dabei schießen sie leider immer wieder sehr weit über das Ziel hinaus. Der ganze Plot stellt ein reines Science-Fiction-Szenario dar und wirkt absolut unglaubwürdig, wird dabei so von der wuchtigen Action überfrachtet, dass dem Zuschauer keine Zeit gelassen wird, diesen Unsinn groß zu hinterfragen. Darunter leidet natürlich auch die Figurenzeichnung. Der Konflikt zwischen dem nordkoreanischen General Moon (Kenneth Tsang) und seinem abtrünnigen Sohn (Will Yun Lee), der sich auf Kuba einer Gentransplantation unterzogen hat und nun als Gustav Graves die Geschicke der Welt zu lenken versucht, wird sehr oberflächlich abgehandelt, wobei Zao und Graves zwar als Bösewichter eine gute Figur machen, aber eben nicht an die charismatischsten Schurken der langlebigen Reihe heranreichen. Das trifft auch auf die beiden Bond-Frauen Halle Berry („Monster’s Ball“, „Catwoman“) und Debütantin Rosamund Pike („Jack Reacher“, „Gone Girl“) zu, die beide sexy und kämpferisch taff wirken, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Besonders ärgerlich fallen aber die völlig überzogenen Action-Sequenzen ins Gewicht, die fast bis zur Karikatur lächerlich over the top inszeniert sind.
Insofern verwundert es nicht, dass nach dieser besorgniserregenden Entwicklung eine längere Pause eingelegt worden ist, um mit dem 21. Bond und Daniel Craig als neuen 007-Darsteller neu durchzustarten.
"James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag" in der IMDb
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